Ehemann der Heiligen Gianna Beretta Molla verstorben

7. April 2010 in Chronik


Pietro Molla war "eine Säule und ein Fels, ein Mann von außerordentlichem Glauben, Einfachheit und Heiligkeit”, schreibt P. Thomas Rosica.


Mesero (kath.net) Der Ehemann der heiligen Gianna Beretta Molla ist am Karsamstag im Alter von 97 Jahren verstorben. Das meldet die CNA. Die Italienerin Gianna Beretta Molla (1922 - 1962) gab ihr Leben für ihr Kind. Die Ärztin für Innere Medizin und Chirurgie spezialisierte sich in Kinderheilkunde und bevorzugte als Patienten Mütter, Kinder, alte Leute und Arme. 1955 heiratete sie den Ingenieur Pietro Molla und wurde glückliche Mutter von drei Kindern.

1961 wurde sie erneut schwanger. Kurz darauf entdeckten die Ärzte einen Tumor an der Gebärmutter, der es ihr nicht erlaubt hätte, das Kind auszutragen. Der Arzt riet ihr, eine Abtreibung vorzunehmen, aber sie lehnte dies strikt ab. Auch eine Entfernung der Gebärmutter kam für die Mutter nicht in Frage, da dies den Tod des Kindes bedeutet hätte.

Bereit zu jedem Opfer unterzog sie sich im zweiten Monat der Schwangerschaft einem riskanten chirurgischen Eingriff, bat flehentlich um die Rettung ihres Kindes und vertraute sich im Gebet der göttlichen Vorsehung an. Sie überstand die Operation und das Leben ihres Kindes war gerettet. Die restlichen sieben Monate der Schwangerschaft dankte Gianna Beretta dem Herrn, hatte aber Angst, das Kind könne krank zur Welt kommen. Sie bestürmte Gott im Gebet und war bereit, im Notfall ihr eigenes Leben zu opfern.

Am 21. April 1962 kam ihr viertes Kind, Gianna Emanuela, durch Kaiserschnitt gesund zur Welt. Trotz aller Anstrengung, das Leben beider zu retten, starb die heldenhafte 39-jährige Mutter eine Woche später, am 28. April 1962 in unbeschreiblichen Schmerzen mit den Worten: "Jesus, ich liebe dich; Jesus, ich liebe dich".

Sie war immer der Überzeugung, dass es "eine Sünde ist, im Mutterleib zu töten" und nahm daher ihren Tod bewusst an, um das Leben ihres Kindes zu retten. Schon am 28. April 1980 wurde das Verfahren der Seligsprechung eingeleitet. Papst Johannes Paul II. bestätigte ihren heroischen Tugendgrad am 7. Juli 1991, sprach sie am 24. April 1994 selig und am 16. Mai 2004 heilig.

Ihr Ehemann, Pietro Molla, war “eine Säule und ein Fels, ein Mann von außerordentlichem Glauben, Einfachheit und Heiligkeit”, schreibt P. Thomas Rosica, Direktor des christlichen Fernsehsenders „Salz und Licht“ in seinem Blog. „Er lebte ein bemerkenswert heiliges Leben und wie seine geliebte Frau Gianna machte er die Heiligkeit zu etwas, das für uns alle erreichbar ist.“ Nach dem Tod Giannas lebte er als Witwer. Er zog die vier Kinder groß und heiratete nicht mehr. P. Rosica ist überzeugt, dass auch sein Seligsprechungsprozess bald einsetzt, als „Zeugnis für die Würde und Heiligkeit von Ehe und Familienleben“.

Sein Todestag, der Karsamstag, hat für die Familie Molla besondere Bedeutung. An ihm gebar Gianna ihr viertes Kind. „Ich kann mir die Szene am Karsamstag im Himmel vorstellen, als dieses wundervolle Paar nach 48 Jahren der Trennung wieder vereint war“, schreibt P. Rosica. Das Begräbnis fand am Dienstag im italienischen Mesero statt. Begraben wurde er dort neben seiner Frau.

Kathpedia: Gianna Beretta Molla

Foto: (c) kathpedia


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