22. März 2010 in Chronik
Ein Fastenvortrag eines Rabbiners in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist am Sonntag von Rosenkranzbetern unterbrochen worden. Piusbruderschaft begrüßt "den Glauben und den Mut" der Störer
Paris (kath.net/KNA) Ein Fastenvortrag eines Rabbiners in der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist am Sonntag von Störern unterbrochen worden. Dabei handelte es sich nach Angaben der französischen katholischen Tageszeitung «La Croix» (Montag) um traditionalistische Katholiken. Wie das Blatt weiter berichtet, unterbrachen die Störer den Rabbiner Rivon Krygier unmittelbar, nachdem er das Wort ergriffen hatte. Sie hätten damit begonnen, laut den Rosenkranz zu beten, «um die Schmähung zu sühnen».
Die Fastenkonferenz in Anwesenheit des Pariser Erzbischofs Andre Vingt-Trois wurde nach Angaben der Zeitung in der Sakristei der Kathedrale fortgesetzt. Nachdem die Traditionalisten vom Sicherheitsdienst entfernt worden seien, habe die Diskussion zum Vortrag des Rabbiners in der Kathedrale stattfinden können.
Die traditionalistische Piusbruderschaft begrüßte «den Glauben und den Mut» der Störer. Dank ihrer sei es gelungen, den Rabbiner in die Sakristei zu verdrängen, erklärte der französische Distriktobere Regis de Cacqueray am Montag auf der Internetseite «La Porte Latine». Die Kathedrale von Paris sei «weder eine Synagoge, noch ein Freimaurertempel».
Die traditionalistische Piusbruderschaft hatte den katholischen Bischöfen in Frankreich zu Monatsanfang vorgeworfen, zu Botschaftern für andere Religionen zu werden. Der Distriktobere Regis de Cacqueray hatte von einer «Serie von Skandalen» gesprochen und dabei auch den geplanten Fastenvortrag eines jüdischen Rabbiners in der Pariser Kathedrale genannt. Dadurch werde die Entchristlichung Frankreichs vorangetrieben. Die Reihe von Fastenvorträgen des Erzbistums steht unter dem Thema «Das Zweite Vatikanische Konzil - Kompass für unsere Zeit».
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