Schraml bleibt vorerst Diözesanbischof in Passau

2. März 2010 in Deutschland


Papst Benedikt XVI. nimmt das Rücktrittsangebot nicht an – Weiter Diözesanbischof


Passau (kath.net/iop)
Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml bleibt im Amt. Am Dienstag hat der Oberhirte in Passau bekannt gegeben, dass Papst Benedikt XVI. das Angebot zum Amtsverzicht nicht angenommen hat. Wilhelm Schraml bleibt Bischof von Passau bis der Papst zu gegebener Zeit neu entscheidet.

Am Samstag, 26. Juni, wird der Oberhirte 75 Jahre alt. „Ein Diözesanbischof“, so sagt es das Kirchenrecht, „der das 75. Lebensjahr vollendet hat, ist gebeten, seinen Amtsverzicht dem Papst anzubieten, der nach Abwägung aller Umstände entscheiden wird“. Bischof Schraml hat dementsprechend gehandelt und noch im alten Jahr sein Rücktrittsangebot eingereicht. Dass Papst Benedikt XVI. es nicht angenommen hat, darf man als Anerkennung des bischöflichen Wirkens von Wilhelm Schraml durch den Heiligen Vater sehen und als ermutigenden Zuspruch.

Wilhelm Schraml ist 2001 Bischof von Passau geworden und leitet mit seinem Wahlspruch „Jesus Christus als den Herrn verkündigen“ als 84. Bischof das Bistum. Das eindeutige Bekenntnis zu Christus ist für ihn Maßstab seines Wirkens. Der gebürtige Erbendorfer (Oberpfalz) wurde 1961 zum Priester geweiht, kam 1983 in das Domkapitel, war ab 1986 Weihbischof in Regensburg und unter anderem als Bischofsvikar für die caritativen Werke verantwortlich.

Als Bischof von Passau setzt er sich mit Kraft und Ausdauer dafür ein, dass das Wort Gottes gegenwärtig bleibt. Das eindeutige Bekenntnis zu Christus ist Maßstab seines Wirkens. Kirchlichen und seelsorgerlichen Dienst misst er daran, ob die Menschen zu Christus und damit in das Zentrum des Glaubens geführt werden. Wer, wie der Bischof, das Christusbekenntnis so in den Mittelpunkt stellte, dem geht es zuallererst um die zentrale Begegnung mit Christus in der Eucharistie. Aus der Feier der heiligen Messe schöpfte er selber Kraft. Als Mitglied der liturgischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz ist ihm die würdige Gestaltung der Gottesdienste enorm wichtig.

Seinen Hirtenbrief zur Österlichen Bußzeit 2010 hat er mit „Missionarisch Kirche sein“ überschrieben. Um künftig den Auftrag als Kirche erfüllen zu können, müssten die vorhandenen Kräfte gebündelt und neue Strukturen der Zusammenarbeit gefunden werden, kündigte der Bischof an. „Wir müssen mit allem Nachdruck versuchen, die nötige Gestaltung des Wandels so vorzunehmen, damit die wichtigeren Inhalte unseres Christseins keinen Schaden erleiden, sondern deutlich ins Bewusstsein kommen“.

Schwerpunkte der Pastoral im Bistum Passau sind für den Bischof: die lebendige und würdige Feier der Liturgie, besonders des Bußsakramentes und der Eucharistie, die Glaubensverkündigung und Katechese in der Gemeinde, in der Schule und in den Bildungseinrichtungen. Dabei kommt der Hinführung zu den Sakramenten besondere Bedeutung zu. Wichtig für die Kirche sind nach Einschätzung von Bischof Schraml „die Sorge für die Kinder und Jugendlichen und für die Familien sowie das caritative Handeln“. Die Sorge um Nachwuchs bei Priestern und Ordensleuten gehört ebenfalls zu den pastoralen Schwerpunkten. Konsequenz all dessen sei die missionarische Ausstrahlung.


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