Legionäre Christi distanzieren sich von Ordensgründer Maciel

22. Februar 2010 in Aktuelles


Generalsekretär der "Legionäre Christi" hat die Opfer von Missbrauchsfällen innerhalb der Ordensgemeinschaft öffentlich um Vergebung gebeten und sich bei einem christlichen Familien-Kongress vom Ordensgründer Marcial Maciel Degollado distanziert


Mexiko-Stadt (kath.net/KNA) Der Generalsekretär der «Legionäre Christi», Pater Evaristo Sada, hat die Opfer von Missbrauchsfällen innerhalb der Ordensgemeinschaft öffentlich um Vergebung gebeten. Vor 10.000 Teilnehmern eines christlichen Familien-Kongresses in Mexiko-Stadt distanzierte er sich am Wochenende zugleich von Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008). «Wir müssen die Gründe identifizieren und mit Entschiedenheit das korrigieren, was korrigiert werden muss, damit so etwas nie wieder vorkommt», wird Sada in mexikanischen Medien zitiert. Es sei schmerzhaft die Wahrheit über den Gründer der Ordensgemeinschaft zu akzeptieren und zu erkennen, dass der Ruf der katholischen Priester darunter gelitten habe.

Papst Benedikt XVI. soll im März die Ergebnisse des Untersuchungsberichts der Apostolischen Visitation über die umstrittene Ordensgemeinschaft erhalten. Fünf Bischöfe, die der Vatikan mit einer eingehenden Prüfung der Vorwürfe gegen die «Legionäre Christi» und Ordensgründer Maciel beauftragt hatte, werden dann über ihre Besuche in den weltweiten Niederlassungen des Ordens berichten.

Maciel war im Februar 2008 im Alter von 87 Jahren in den USA gestorben. Ihm wurde vorgeworfen, Seminaristen missbraucht zu haben. Zudem soll er ihnen die Absolution für gemeinsam begangene sexuelle Handlungen erteilt haben. Das Kirchenrecht sieht dafür die automatische Exkommunikation vor, die nur vom Papst selbst gelöst werden kann. Zudem meldete sich während der Untersuchungen ein Anwalt, der die Interessen von insgesamt fünf angeblichen Kindern Maciels vertrat. Maciel selbst bestritt die Vorwürfe. Bereits 2006 hatte der Vatikan den Ordensgründer im Zusammenhang mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gemaßregelt.

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Foto: (c) DominikHoffmann/wikipedia


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