Erzbischof Eijk: Jahre der Wahrheit für die Kirchen

30. Jänner 2010 in Weltkirche


Niederländischer Erzbischof geht davon aus, dass in den Niederlanden in den nächsten zehn Jahren noch 1.000 Kirchen geschlossen werden, 600 protestantische und 400 katholische Gotteshäuser. Die Bischöfe lehnten eine Nutzung der Kirchen als Moscheen a


Den Haag (kath.net/KNA)
Der niederländische Erzbischof Wim Eijk sieht das kommende Jahrzehnt als «Jahre der Wahrheit für die Kirchen». Die Abkehr von Gläubigen von der Kirche werde sich erst um das Jahr 2020 stabilisieren, sagte der Erzbischof von Utrecht in einem Interview der Zeitung «De Telegraaf» (Samstag). Derzeit seien vielleicht 16 Prozent der Bevölkerung der Niederlande Katholiken. Dieser Anteil werde auf zehn Prozent sinken. «Die Katholiken, die dann noch praktizieren und ihren Glauben erleben, sind verstärkt auf der Suche nach dem authentischen Glauben», erläuterte Eijk.

Der Erzbischof geht davon aus, dass in den Niederlanden in den nächsten zehn Jahren noch 1.000 Kirchen geschlossen werden, 600 protestantische und 400 katholische Gotteshäuser. Die Bischöfe lehnten eine Nutzung der Kirchen als Moscheen ab. Leerstehende Kirchen könnten von anderen christlichen Gemeinschaften oder im Rahmen der Gesundheitsfürsorge und für kulturelle Aufgaben genutzt werden. Auch ein Abriss der Gebäude sei möglich, sofern sie nicht unter Denkmalschutz stünden.

Eijk, der bis Ende 2007 das Bistum Groningen leitete, betonte, er habe zu Beginn seiner Tätigkeit im neuen Amt stark an der finanziellen Gesundung der Kirche in den Niederlanden arbeiten müssen. «Hätten wir nichts getan, wären wir Mitte letzten Jahres technisch bankrott gewesen und hätten keine Gehälter mehr zahlen können», erläuterte er. Eijk ist in letzter Zeit unter anderem wegen Einsparmaßnahmen etwa durch Zusammenlegung von Institutionen zur Priesterausbildung kritisiert worden.

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