5. Dezember 2009 in Weltkirche
Heilige machen zwischen dem 4. und 13. Dezember Freude auf Weihnachten
Augsburg (kath.net/IBA)
Barbara wird im Christentum am vierten Dezember verehrt. Mit ihrem Namenstag zwei Tage vor dem Gedenktag des Heiligen Nikolaus von Myra gilt Barbara als Gabenbereiterin und als eine von drei vorweihnachtlichen Lichtbringern neben Nikolaus am sechsten Dezember und Lucia am 13. Dezember. Beliebter Brauch am Barbaratag ist es, Zweige von Kirschbäumen abzuschneiden und ins Wasser zu stellen.
Die aufgeblühten Zweige an Weihnachten bedeuten Glück im kommenden Jahr und sind ein Symbol für Jesus, der von der Wurzel des Jesse abstammt: Genau so wie die Knospe des Barbarazweiges erblüht, soll der gläubige Christ durch die Geburt des Erlösers Jesus Christus an Weihnachten selbst zu neuem Leben erwachen. Die Heilige Barbara wurde der Legende nach von ihrem Vater geköpft, weil sie sich hatte taufen lassen. Sie gilt als Patronin der Sterbenden und der Bergleute. An der Basilika St. Ulrich und Afra befindet sich eine Darstellung der Heiligen Barbara. Diese zählt zu den wichtigsten Kriegerdenkmalen Augsburgs.
Zusammen mit den Heiligen
Margareta, Katharina und Dorothea bildet sie die Gruppe der quattuor virgines capitales der vier besonders heiligen Jungfrauen.
Jungfrauen waren es auch, die im fünften Jahrhundert der Heilige Nikolaus von Myra mit Gold beschenkte, um ihnen ihre Hochzeit zu ermöglichen. Seither werden in der Nacht vor dem Nikolaustag, dem sechsten Dezember, die Kinder mit Süßigkeiten beschenkt. Meistens finden die Kleinen am Nikolausmorgen in ihrem Schuh einen Schokoladenweihnachtsmann statt eines Nikolaus vor. Dieser symbolisiert den populären Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt.
Dieser Weihnachtsmann geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas und wurde als pausbäckiger Mann im roten Anzug mit Zipfelmütze und weißem Rauschebart berühmt durch den amerikanischen Getränkehersteller Coca Cola. Die Firma Coca Cola verwendet die Farben Rot und Weiß bis heute in seinem Logo und hat den Weihnachtsmann zur Werbeikone stilisiert.
Der Heilige Nikolaus von Myra jedoch war Bischof in der heutigen Türkei und gilt als Nothelfer der Seefahrer und als Gabenbringer.
Glücksbringerin wie Barbara, mildtätig wie Nikolaus und ebenfalls verfolgt wegen ihres Glaubens an Jesus Christus war die Heilige Lucia. Ihr Name leitet sich von dem lateinischen Wort lux ab, das Licht bedeutet. Der Luciatag am 13. Dezember galt bis zur gregorianischen Kalenderreform im Jahre 1582 als kürzester Tag des Jahres, so dass die Bräuche zu Lucia denen des Neujahrstages ähneln.
Lucienbräuche finden sich neben Nordeuropa auch in Süddeutschland, Ungarn und Serbien. In diesen Regionen werden am Luciatag ähnlich wie am Barbaratag Kirschzweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt. Wenn die Zweige nach vier Wochen zu blühen beginnen, so sagt der Brauch, soll einem das Glück im kommenden Jahr hold sein. Lucia lebte während der diokletianischen Christenverfolgung (302 bis 303) in Syrakus und weihte infolge einer Wallfahrt nach Catania zum Grab der Heiligen Agatha, ihr Leben der Jungfräulichkeit. Sie verließ ihren Bräutigam, der sie daraufhin als Christin anzeigte.
Einer Legende zufolge brachte Lucia ihren Glaubensgenossen das Essen in deren Verstecke. Damit sie dabei beide Hände frei Hände hatte zum Tragen der Speisen, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf, um im Dunkeln sehen zu können. Nach standhaftem Bekenntnis zum Christentum und vielen erlittenen Folterungen wurde Lucia durch das Schwert um das Jahr 310 getötet.
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