6. November 2009 in Deutschland
In Deutschland seien KZ-Vergleiche leider immer ein bisschen gefährlich, so P. Schmidberger von der Piusbruderschaft. Man handle sich damit gleich antisemitische Vorwürfe ein.
Leipzig (kath.net/KNA)
Die traditionalistische Piusbruderschaft in Deutschland hat die Kritik des Kölner Kardinals Joachim Meisner am
britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins verteidigt. Dessen Thesen entsprächen genau dem Gedankengut totalitärer Regime,
erklärte der Distriktobere der Vereinigung, Franz Schmidberger, der «Leipziger Volkszeitung» (Freitag).
Meisner hatte in einer Predigt am vergangenen Sonntag gesagt: «Ähnlich wie einst die Nationalsozialisten im einzelnen Menschen primär nur den Träger des Erbgutes seiner Rasse sahen, definiert auch der Vorreiter der neuen Gottlosen, der Engländer Richard Dawkins, den Menschen als Verpackung der allein wichtigen Gene, deren Erhaltung der vorrangige Zweck unseres Daseins sei.» Zeitungskommentatoren warfen daraufhin dem Erzbischof vor, er habe zu einem unzulässigen NS-Vergleich gegriffen.
In Deutschland seien KZ-Vergleiche leider immer ein bisschen gefährlich, so Schmidberger. Man handle sich damit gleich antisemitische Vorwürfe ein. Dawkins vermittle aber genau das Gedankengut einer atheistisch-totalitären Ideologie, betonte Schmidberger. Wer Gott missachte und aus seinem Weltbild völlig ausschalte, komme letztlich auch zu einer Verachtung des Menschen,
weil er ihn nur noch als Materie und Ware sehe.
Die Predigt von Kardinal Meisner im Wortlaut
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