Achtung, Gutmenschen!

22. Oktober 2009 in Buchtipp


Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden. Bitterböse - und politisch unkorrekt - Ein amüsantes Satire-Buch von Dietmar Bittrich


Linz (kath.net)
"Sie leiden persönlich unter globaler Erwärmung. Sie sagen Schokokuss statt Negerkuss. Sie haben Verständnis für Terroristen. Sie kommen sich mutig vor, wenn sie Hitler schlecht finden. Sie sind die Gutmenschen - und sie glauben, die Welt wäre schlechter dran ohne sie. Doch das Gegenteil ist der Fall. Sie quälen und sie nerven uns. Und es ist höchste Zeit, sie loszuwerden." Dies schreibt Dietmar Bittrich in seinem neuen Buch "Achtung, Gutmenschen", ein Satirebuch, in dem man sich schnell selbst wiederfindet. Ein kurzweiliges Buch für Menschen mit Humor.

Weitere Zitate aus dem Buch:

"Lange Zeit ging das so: Mit dem Tod wurde man zu einem guten Menschen befördert. Jeder Besucher eines Friedhofes konnte sich angesichts der Grabinschriften davon überzeugen, dass der bessere Teil der Menscheit unter der Erde lag."

"Nie in der Geschichte war es so einfach, auf der richtigen Seite zu stehen und sich unschuldig und gut zu fühlen - und das Böse draußen zu wittern, jenseits des Fernsehers, in den verborgenen Schaltzentralen der Macht, in der Globalisierung, in Amerika, in den multinationalen Konzernen. Es war noch nie so einfach, sich gut zu fühlen - obwohl es gerade wieder ein bisschen schwieriger wird. Denn die Ära Bush ist vorüber. Jammerschade!"

"Gute Menschen leiden an Seuchen, an Geflügelpest, Lassa, Ebola oder Sars, auch am Comeback der Pocken, am liebsten aber an Killerviren und Killerbienen. Vor allem, was dicke Schlagzeilen macht. Sie leiden natürlich nicht real. Aber virtuell, das ist viel schlimmer."

"Die fernen Seuchen kommen selten real in Europa an. Aber sie werden übertragen von Fernsehsendern und Zeitungen, die Quote machen müssen. Das kann nur mit Titeln gelingen, die gute Menschen gern lesen: weltweite Bedrohung, mysteriöser Virus, extrem gefährlich, neuer Erregerstamm, ungenügende Impfstoffvorräte, Masterplan gegen Killerkeime, alarmierende Verdachtsfälle, Panik auf der Isolierstation."

"Wenn wir gute Menschen sein wollen, können wir uns nicht mit Haarspaltereien aufhalten. Es muss uns auch gleichgültig sein, ob aggressives Verhalten in der Evolution angelegt ist, wie Verhaltensforscher behaupten: weil es bei jdem Lebewesen um das Überleben der Art ginge. Wir wollen auch nicht auf die psychoanalytische Behauptung eingehen, aggressive Triebe seien ein Grundbestandteil der Psycho. Nein Danke. Okay, ein bisschen Aggressivität kann schon mal passend sein, klar. Bei jeder Friedensdemo entsteht binnen kurzem eine mächtige aggressive Stimmung. Allerdings nur gegen die Bösen. Und da ist Aggressivität berechtigt. Selbst die gutesten Gutmenschen müssen doch ein paar Krieger bewundern dürfen!"

"Ein Gutmensch findet es herrlich, wenn er andere belehren darf."

"Niemals fühlen sich gute Menschen so sicher wie während eines Krieges, egal wo er stattfindet. Sie fühlen sich hunderprozentig sicher, dass sie auf der richtigen Seite sind. Auf der Seite des Friedens. Auf der Seite des Guten. Vor dem schwarzen Hintergrund der Feindseligkeiten leuchtet ihre friedlich-freundliche Persönlichkeit strahlend hell. Deshalb brauchen sie den Krieg, wenigstens als Bedrohung. Deshalb beschwören sie ihn und warnen emsig."

"Nichts freut gute Menschen so sehr, wie wenn jemandem das Wort "Neger" rausrutscht - etwa für einen schwarzen Afrikaner. Das jemand dermaßen in die Falle tappt, beschert guten Menschen einen langen glücklichen Tag. Erstens beweist der Tollpatsch, dass er unsensibel und auf jeden Fall schlechter ist als sie. Zweitens spricht er ein Wort aus, das auch ihnen immer auf der Zunge liegt, das sie aber nicht zu sagen wagen. Und dieses Aussprechen wirkt enorm erleichternd."


Leseprobe als PDF auf KathTube

Dietmar Bittrich
Achtung Gutmenschen
rororo
Taschenbuch, 192 S.
8,30 EURO


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