'Geschlechtsverkehr ist ein Moment in der Schöpfung des Lebens'

16. Oktober 2009 in Aktuelles


Kardinal Napier bei Afrikasynode über den Kampf gegen AIDS und die Lehre der Kirche - Von Chiara Santomiero


Rom (kath.net/Zenit.org)
"Warum behandeln die Medien, wenn es um AIDS geht, die Kirche als Teil des Problems und nicht als dessen Lösung?“ Dies fragte sich der Kardinalerzbischof von Durban (Südafrika) Wilfrid Fox Napier vor den zur Pressekonferenz nach der „Relatio post disceptationem“ (Vortrag nach der Diskussion) versammelten Journalisten.


Der Schlussvortrag des ersten Abschnittes der Arbeiten der Bischofssynode fasste die Anklagen hinsichtlich verschiedener Aspekte der afrikanischen Gesellschaft zusammen und betonte vor allem die Bedrohung, der die Institution der Familie aus vielfältigen Gründen ausgesetzt sei, unter diesen Krankheiten wie AIDS.

Neben dem „wunderbaren Übergang vom Regime der Apartheid zur Demokratie“ sei es vor allem der hohe Prozentsatz von AIDS-Infizierten, für den Südafrika bekannt sei. Die Kirche erfülle eine wichtige Rolle bei der Sorge um die Kranken sowie hinsichtlich der Qualität deren Unterstützung.

An erster Stelle würden die kirchlichen Einrichtungen Informationen über die Krankheit mit dem Ziel bieten, Infektionen zu vermeiden. Dann seien sie in der Unterstützung der Kranken engagiert und unterhielten Beziehungen zu den Herstellern von Medikamenten. Sie würden sich darum bemühen festzustellen, ob die antiretroviralen Medikamente für alle erkrankten Menschen geeignet sind. Gleichzeitig seien sie darum bemüht, die Entwicklung in der Forschung zu fördern.

„Wir versuchen, unser Bestes zu tun“, bekräftigte der Kardinalerzbischof, „indem wir Vorsorgeprogramme realisieren, die es erforderlich machen, aufmerksam auch auf die Ursachen der schrecklichen Verbreitung der Krankheit zu blicken.“

Im Allgemeinen sei die Ursache bei unverantwortlichen sexuellen Verhaltensweisen zu suchen. Aus diesem Grund sei es für die Kirche unabdingbar zu sagen, dass verantwortliche sexuelle Verhaltensweisen notwendig sind. Dies geschehe auf der Grundlage von zwei Prinzipien: „Wenn man verheiratet ist, so muss man dem Ehegatten treu sein; wenn man nicht verheiratet ist, ist es notwendig, sich unverantwortlicher sexueller Praktiken zu enthalten“.

Dieses Ziel müsse mit allen möglichen Mitteln verfolgt werden. „In unserer Diözese haben wir ein Programm, das ‚Das Geschenk des Lebens’ genannt wird und sich das Ziel gesetzt hat, vor allem die Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen verstehen zu lassen, dass es wichtig ist, mit dem Geschlechtsakt das Leben weiterzugeben.“

„Der Geschlechtsverkehr muss zur Fortpflanzung führen“, so Kardinal Napier abschließend, „und auch wenn wir wissen, dass ihr im Westen andere Überzeugungen habt, ist es für uns wichtig, dass der Geschlechtsverkehr ein Moment in der Schöpfung des Lebens ist.“


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