Weltkirchenrat 'entdeckt' die Kirchenväter

14. Oktober 2009 in Schweiz


Im Studienprojekt über die "Quellen der Autorität" geht es um die Lehre der Väter, die orthodoxen Christen besonders wichtig sind.


Genf (kath.net/RV) Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) „entdeckt“ die alte Kirche wieder. Seine Kommission für Glauben und Kirchenverfassung diskutiert derzeit auf Kreta ein Studienprojekt über „Quellen der Autorität“. Darin geht es um die Lehre der Kirchenväter ab dem 4. Jahrhundert, die vor allem für die orthodoxen Christen wichtig sind.

„Damit geht die ökumenische Bewegung auf jenen Teil der weltweiten Christenheit zu, der sich in jüngster Zeit benachteiligt gefühlt hatte im Kirchen-Dialog“, heißt es in einem Statement des Kirchenrates, dessen Sitz Genf ist.

Archimandrit Cyril Hovorun von der Russisch-Orthodoxen Kirche betonte vor dem Plenum, dass das Denken der Kirchenväter und das biblische Denken eng mit einander verknüpft seien. Er empfahl der Kommission, eine Studie auf den Weg zu bringen, die sich genau mit dieser Verbindung zwischen Bibeltext und früher Kirche beschäftigen soll.

Zudem regte der Experte für Patristik an, ob nicht künftig „jedes wesentliche ökumenische Dokument in Verbindung mit relevanten patristischen Studien vorgelegt“ werden könnte. Das erhöhe die Bedeutung ökumenischer Äußerungen für Orthodoxe und traditionelle Katholiken, so Hovorun.

Der Ökumenische Rat der Kirchen ("Weltkirchenrat") definiert sich als eine weltweite Gemeinschaft von 349 Kirchen auf der Suche nach Einheit der Christen in gemeinsamem Zeugnis und christlichem Dienst. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied im ÖRK, hat aber enge Beziehungen zu ihm. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe tagt jedes Jahr. Den ÖRK-Kommissionen für Glauben und Kirchenverfassung sowie für Mission und Evangelisation gehören Katholiken als stimmberechtigte Vollmitglieder an.

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