'Auf Abtreibungen anzustoßen hat etwas ausgesprochen Geschmackloses'

3. September 2009 in Österreich


Etwa 350 Lebensschützer protestierten am Donnerstag am Abend in Wien gegen eine Ehrung für eine Abtreibungsklinik - Vorher fand in der Karlskirche eine Messe mit dem Salzburger Weihbischof Laun statt - 350 Teilnehmer bei Demo für Abtreibung


Wien (kath.net)
In Wien haben am Donnerstag am Abend etwa 350 Lebensschützer (Polizeischätzung) gegen ein Ehrung für die Abtreibungsklinik "Am Fleischmarkt" protestiert. Bereits um 17.00 Uhr feierten die Teilnehmer in einer vollen Karlskirche eine Hl. Messe mit dem Salzburger Weihbischof Andreas Laun und mehreren bekannten Priestern aus der Erzdiözese Wien, darunter P. Leo Maasburg von "Missio Österreich". Anschließend fand vor dem Rathaus eine Kundgebung gegen die Ehrung statt, an der unter anderem auch BZÖ-Nationalratsabgeordneter Ewald Stadler teilnahm. Laun selber blieb der Kundgebung aufgrund einer Bitte vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn fern wie er im Rahmen der Heilige Messe bekannt gab. An der Gegendemonstration von Linksgruppierungen gegen die Pro-Life-Kundgebung, die von der Polizei räumlich klar getrennt wurde, nahmen laut Polizeisprecher ebenfalls etwa 350 Personen teil.

Einige Proteste gegen die Ehrung könnten möglicherweise ein rechtliches Nachspiel haben. Die SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat angekündigt, dass sie Faxe an das Frauenministerium, in denen Abtreibungen mit dem Holocaust verglichen werden, rechtlich überprüfen lasse. Das ganze sei für Heinisch-Hosek "ein Skandal und die Umkehrung historischer Tatsachen" . Die Frauenministerin möchte prüfen, ob die Abtreibungsgegner "möglicherweise strafrechtlich relevante Methoden" anwenden.

Unterstützung für die Lebensschützer kam am Donnerstag vom Dritten Nationalratspräsident Martin Graf. Dieser meinte: "Auf Abtreibungen anzustoßen hat etwas ausgesprochen Geschmackloses". Wenn man schon mit der Fristenlösung grundsätzlich leben müsse, bestehe doch kein Zweifel daran, dass eine Abtreibung nur in ausgesprochenen Notsituationen für Frauen ein Ausweg sein darf. Die Politik sei gefordert, bessere Bedingungen für Familien und auch alleinerziehende Mütter zu schaffen, damit sie sich frei von Existenzängsten für das Leben ihrer Kinder entscheiden können.

Die von SPÖ und Grünen geplanten Demonstrationen verurteilt Graf: "Parolen wie ,Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper’können auch missverstanden werden als mangelnder Respekt vor dem Leben. Es ist kein Zeichen der Freiheit der Frau, ungeborenes Leben ohne Not zu zerstören." Dringend nötig sei es, die vor einem Schwangerschaftsabbruch verpflichtende Beratung neu zu regeln. Es könne nicht sein, dass die Beratung dort stattfinde, wo nachher auch die Abtreibung durchgeführt wird. Insbesondere müssten Frauen auch über das sogenannte "Post-Abortion-Syndrom" informiert
werden, das bei vielen Frauen nach einem Schwangerschaftsabbruch zu enormen psychischen Probleme führe.


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