16. Juli 2009 in Österreich
Ein lautstarker Anhänger von Ferdinand Kaineder und der "Linzer Linie" reitet wilde Beschimpfungsorgien gegen kath.net und Bischof Schwarz und möchte den "gestörten Typen" entgegentreten
Linz (kath.net)
In der Diözese Linz verlieren offensichtlich derzeit einige Anhänger von Ferdinand Kaineder und der "Linzer Linie" die Nerven. An vorderster Front kämpft derzeit Josef Ertl, der ehemalige Chefredakteur der Linzer Rundschau. Auf seinem
Mini-Webblog werden inzwischen bereits im Tagestakt bizarre Ansichten veröffentlicht, in denen Ferdinand Kaineder reingewaschen werden soll und mit den "bösen Fundamentalisten" abgerechnet wird. So behauptet Ertl gestern in einem Beitrag wörtlich "Normal denkende Leute gelten in der römisch-katholischen Kirche schon als Ketzer. Gestörte rechte Fundamentalisten haben das Sagen."
Zu Bischof Schwarz meint er dann: "Schwarz weiss, dass er in der Diözese isoliert ist. Er fährt einen Kurs, der von niemand - außer einigen gestörten fundamentalistischen Ideologen - getragen wird. Das Bild des kreuzbraven Bischofs, dem man gerne nachsieht, dass er bei Veranstaltungen regelmäßig einschläft, verdüstert sich. Müsste man nicht fürchten, dass Schlimmeres nachkommt, müsste man Schwarz empfehlen, er solle seinen Bischofshut nehmen und sich wieder nach Wien verabschieden. Aber so wird halt jeder sein Kreuz tragen müssen: Die Diözese mit ihm und er mit der Diözese, die ihn nicht wirklich will."
Dann behauptet Ertl, dass die Absetzung von Kaineder das Verhältnis der Kirche zur regierenden Partei, der ÖVP, belaste und dass Landeshauptmann Josef Pühringer, ein engagierter Christ und Kirchengeher, intensive Beziehungen zum Beispiel zu Kaineder oder zur Chefin der katholischen Aktion, Margit Hauft, pflege. Ertl meint dann, dass Pühringer über Rom und den Bischof erzürnt sei, sich dieser aber angesichts der bevorstehenden Landtagswahl am 27. September zurückhalten müsse.
Der ehemalige Chefredakteur der Rundschau erklärt dann die These, dass Pühringer die Gewährung von öffentlichen Geldern an die Kirche vermutlich an Bedingungen knüpfen werde. "Denn ein Landeshauptmann kann nicht zusehen, wie so eine wichtige öffentliche Institution wie die Kirche ins komplett rechte Eck abrutscht und demokratische Prozesse abgewürgt werden."
Dass Josef Ertl mit kirchlichem Halbwissen "gesegnet" ist, zeigt dann sein Untertitel "Wo ist der Unterschied zur Petrus-Bruderschaft?" Dazu schreibt er: "Angesichts des Kurses, den Josef Ratzinger als Papst fährt, wird seine Entscheidung, die Exkommunikation der Pius-Bruderschaft aufzuheben, immer nachvollziehbarer. Was unterscheidet die Ratzinger und seine extremistischen Fans noch von der Pius-Bruderschaft, die die mittelalterlichen Verhältnisse fortführen will? "
Als möglicherweise sogar "ausländerfeindlich" wird dann der Ertl-Sager "Polen überfluten das Land" von nicht wenigen Katholiken bewertet. So behauptet Josef Ertl: "Interessant wird sein, wie es in den Pfarren der Diözese Linz angesichts des zunehmenden Priestermangels weitergehen wird. Vermutlich holen sie noch mehr Priester aus Polen. Am Montag versandte die Diözese ein Informationsblatt über personelle Änderungen. Ein Auszug der Namen der Pfarrer: Jan Plata, Marian Sawinski, Innocent Nwafor, Moses-Valentine Chukwujekwu, Paulinus Anaedu. Nichts gegen die Brüder aus Polen, aber wo bleiben unsere eigenen Leute?" Kleines Detail am Rande, welches von J. Ertl übersehen wurde: Von den genannten Pfarrern sind übrigens drei von fünf aus Nigeria, nämlich Innocent Nwafor, Moses-Valentine Chukwujekwu, Paulinus Anaedu.
In einem weiteren Verbalrundumschlag am Donnerstag beschimpft Ertl dann sein Feindbild "kath.net" als "Spitzeldienst" und schreibt: "Während in den ehemaligen kommunistischen Staaten versucht wird, das bolschewistische Spitzelwesen aufzuarbeiten und die Diffamierer der Vergangenheit aus den Staatsdiensten zu entfernen, feiert es bei uns in der römisch-katholischen Kirche fröhliche Urständ. Es ist ein Trauerspiel, dass man in Rom nicht auf die Mitarbeiter, sondern auf diese bösartigen Menschen hört."
Unter dem Untertitel "Den gestörten Typen entgegentreten" schreibt er schließlich: "Was sollen wir angesichts dieses unchristlichen Unwesens in der Kirche tun?, fragt sich die breite Masse der Gläubigen. Viele überlegen den Austritt, scheuen aber doch vor diesem Schritt zurück, weil sie damit den gestörten fundamentalistischen Ideologen das Feld überlassen würden. Genauso ist es. Die Diffamierer fordern jene, die sich nicht ihrem Machtanspruch unterwerfen, auf, auszutreten. Denen kann man nur die Devise Auftreten statt austreten entgegensetzen. Es benötigt die Stellungnahme, das Engagement, die Mitsprache, damit die Machtübernahme extremer Splittergruppen verhindert wird. Wohin es führen kann, wenn extreme und geistig und psychisch gestörte Typen die Macht übernehmen, hat die Geschichte mehrfach gezeigt."
Foto: (c) kath.net / Screenshot vom Ertl-Mini-Webblog
© 2009 www.kath.net