14. Juli 2009 in Österreich
Präsidentin der Katholischen Aktion spricht nach Kaineder-Rauswurf von gewissen Internet-Seiten und direkte Interventionen bis in den Vatikan - Josef Ertl: Nun wissen wir, wer die Diözese Linz regiert: die katholischen Fundamentalisten rund um kath.n
Linz (kath.net)
In der Diözese Linz herrscht nach dem Rauswurf des umstrittenen Diözesansprechers Ferdinand Kaineder Katzenjammer bei einigen Diözesanfunktionären. Margit Hauft, die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich, sieht die Diözese Linz derzeit in "einer Besorgnis erregenden Situation" und behauptet: "Es ist kein Geheimnis, dass Bischof Ludwig Schwarz von ultrakonservativen Gruppen sehr stark unter Druck gesetzt wird.". So sei etwa auf gewissen Internet-Seiten und durch direkte Interventionen bis in den Vatikan bereits seit längerer Zeit die Abberufung des Leiters des diözesanen Kommunikationsbüros gefordert worden. Die KA-Präsidentin behauptet weiters, dass der "Einsatz für Glaubensverkündigung und lebendige Pfarren" ein besonderes Verdienst von Ferdinand Kaineder gewesen sei und sich dieser "immer als Sprecher der gesamten Diözese und nicht einzelner Gruppen gesehen" habe. Außerdem sei er gleichzeitig "in voller Loyalität" zum Bischof gestanden.
Aufhorchen lässt Gabriele Eder-Cakl, die neue Diözesansprecherin. Sie sprach in einer ersten Stellungnahme von einer "schwierigen Zeit" und erklärte gegenüber Medien, dass sie "sehr enttäuscht" sei, weil die Entscheidung über die Abberufung von Kaineder auf der Grundlage von "Denunziation" entstanden sei.
Josef Ertl, der ehemalige Chefredakteur der OÖ-Rundschau, meint auf seinem Webblog enttäuscht: "Nun wissen wir, wer die Diözese Linz regiert: die katholischen Fundamentalisten rund um kath.net. Sie haben ihr Ziel erreicht. Ferdinand Kaineder, der diözesane Pressesprecher, dessen Kopf sie gefordert haben, muss gehen. Damit hat Bischof Ludwig Schwarz eine weitere Entscheidung getroffen, die Diözese wegzuführen von einer zeitgemäßen Glaubensverkündigung hin zu einem traditionalistischen, rückwärtsgewandten Kurs."
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