Wenn das Ich zum Goldenen Kalb wird

23. Mai 2009 in Chronik


Psychologen entdecken zunehmend christliche Tugenden, sagt Psychiater Raphael Bonelli auf dem Marburger Kongress.


Marburg (kath.net/idea) Psychologen entdecken zunehmend die Bedeutung christlicher Tugenden. Diese Ansicht vertrat Raphael M. Bonelli (Wien), Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und ärztlicher Psychotherapeut, beim Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge am 22. Mai in Marburg.

Laut Bonelli vertreten manche Psychologen heute die Auffassung, dass die Psychotherapie jahrelang in die falsche Richtung gelaufen sei. Sie hätten das Ich vergötzt und zum neuen Goldenen Kalb gemacht. Inzwischen beschäftigten Forscher sich stärker mit Tugenden wie Weisheit, Mut, Liebe, Gerechtigkeit, Mäßigung und Spiritualität.

Dazu zählten auch der Sinn für Schönheit, Dankbarkeit, Hoffnung, Vergebungsbereitschaft und Humor. Zur Mäßigung gehöre die Demut, sich wahrheitsgemäß einzuschätzen sowie die Einsicht, dass man Gott mehr lieben solle als sich selbst.


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