Die Stillung des Sturmes

22. Dezember 2008 in Spirituelles


Ohne den wahren, den vollen, den absoluten Glauben an Christus sind wir doch nur wie Nussschalen im Ozean - Weihnachtsgedanken von Christa Meves


München (kath.net)
Auch im Wintersturm 2008 will Jesus wieder einmal gemeinsam mit seinen Jüngern ans andere Ufer des Sees hinübersetzen. Dabei ist das Schiff mittlerweile in große Seenot geraten. Jesus ist - vermutlich nach der vielen Arbeit mit all‘ den um Hilfe erbarmenden Menschen – hinten im Boot eingeschlafen.

Als das Schiff zu sinken droht, wecken die Jünger ihn, indem sie voll Angst rufen: „Herr, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“ Jesus spricht daraufhin den Sturm direkt an und befiehlt ihm, nicht mehr mit Windstärke 12 daher zu sausen. Unmittelbar darauf hat der See eine blanke, ruhige Oberfläche.

Aber Jesus ist bekümmert über seine Jünger. Warum haben sie IHN nicht sofort angesprochen, warum lassen sie es zu, dass sich die wilden Mächte so gewaltig aufblasen?

Daher fragt er sie: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“

Damit sagt er den Jüngern: „Könntet ihr nicht allmählich begriffen haben, dass ich Gott bin? Könntet ihr nicht wissen, dass ich deshalb der Herr bin über alle Gewalten, über die Natur ebenso wie über die Geldmächtigen dieser Erde?

Und habt ihr immer noch nicht gemerkt, dass ihr allein bei mir in Sicherheit seid?“

Der Ausweg ist in dieser Geschichte aufgezeigt: Die Hauptsache ist es, sich zu Gott hinzuwenden, IHN anzusprechen; das ist die einzige Voraussetzung dafür, dass unser Gott eingreifen kann. Wenn ER geholt wird, ist Rettung möglich!

Ohne den wahren, den vollen, den absoluten Glauben an Christus sind wir doch nur wie Nussschalen im Ozean. Wir sind dann ja noch nicht einmal in seinem Boot und damit allen Stürmen hoffnungslos
ausgeliefert.

Für die Leute im Boot aber gibt es dann angesichts solchen Erlebens in vielfältiger Hinsicht ein so überwältigendes Staunen, wie die Jünger es bei der Stillung des Sturmes erfuhren, nachdem das Meer ruhig geworden war: Sie erleben eine schier unfassliche Erhörung, die einfach umwerfend ist. Es bleibt unbegreiflich!

Man kann es nur staunend zur Kenntnis nehmen. Wer in dieser Weise Glaubenserfahrungen macht, für den wird das Potential an Lebensangst sehr viel geringer.

Man könnte Jesu Frage an die Jünger: „Warum habt ihr Angst?“ deshalb auch umkleiden: “Wieso lasst ihr überhaupt noch diese triviale kreatürliche Angst zu, wo ihr doch in meinem Boot sitzt?“

Was tritt an die Stelle der Lebensangst, wenn diese Einsicht uns erfüllt? Im letzten Satz dieser Geschichte ist das enthalten: Nun fürchteten sich die Jünger anders: Gottesfurcht tritt an die Stelle der Lebensangst, und das heißt: Die Erfahrung von Gottes Allmacht, von Gottes Nähe im eigenen Leben, lässt nun darum bemüht sein, auf jeden Fall IHM zu dienen, IHM treu zu sein, IHN nicht zu erzürnen. Dann bekommt die Beziehung zu IHM im Leben bis in die Bezüge des Alltags hinein Vorrang.

In der Geschichte von der Stillung des Sturmes wird für Weihnachten und das Jahresende 2008 so besonders deutlich, warum in fast allen Erzählungen dieser Art Jesus zu vermitteln sucht: Wenn ihr den Vater in seiner Liebe, in seiner Nähe erfahren wollt, müsst ihr euch im Wissen um seine Heilsmöglichkeit, in der Erkenntnis seiner Allmacht, in tiefem Glauben IHM zuwenden.

Ihr müsst euren Kleinglauben, eure Selbstüberschätzung endlich ablegen wie ein gefährlich schweres, eitles Gewand, das so leicht von den Mächten der Zerstörung und des Todes in die Tiefe gezogen werden kann.

Nur mit dieser Gewissheit können wir uns 2008 „Fröhliche Weihnacht“
wünschen.

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