Piusbruderschaft: Papst ist 'Häretiker' und 'Modernist'

11. Dezember 2008 in Chronik


Führender Bischof der Bruderschaft wirft Rom 'Herzenshärte' und 'Blindheit der Geister' vor und behauptet, dass das "Herz der Kirche" sich in der Piusbruderschaft befinde - Lehnt jede Versöhnung mit "besetzten Rom" ab


Wien (kath.net)
Die schismatischen Piusbruderschaft ist derzeit weiterhin unversöhnlich und bleibt auf Konfrontationskurs mit Rom. Bischof Tissier de Mallerais, einer der Bischöfe der Bruderschaft, warf in einer Zeitung der Piusbruderschaft Papst Johannes Paul II. vor, dass er nichts unternommen habe, um den Glauben wiederherzustellen. "Der große Glaubensabfall ist weiter fortgeschritten, die Jugend ist fast völlig in Ausschweifung und Rauschgiftkonsum versunken. Die Herrschaft Jesu Christi über die Gesellschaft ist durch die Proklamation der Religionsfreiheit und der Menschenrechte ganz und gar vereitelt.", meinte de Mallerais.

Der Vertreter der Bruderschaft behauptete auch, dass der "überlieferte Glaube" ausgestorben wäre, wenn Erzbischof Marcel Lefebvre nicht die Bischofsweihen vorgenommen hätte. Dann warf er Rom 'Herzenshärte und "Blindheit der Geister" vor. Wörtlich sagte er: "Was aber die Religionsfreiheit, die Menschenrechte und die Anteilnahme Roms an unserer Apostolatsarbeit anbelangt, so hat sich hier nichts geändert: Da herrscht die induratio cordium, die Herzenshärte, die Blindheit der Geister." De Mallerais behauptete dann weiters, dass das "Herz der Kirche" sich in der Bruderschaft befinde und hier der "wahre Glaube", die "wahre Lehre" und "Sakramente, die nicht verfälscht sind" zu finden sind. "Überall sonst herrscht Vermischung voller Kompromisse aufgrund des Liberalismus und der Schwäche des Geistes. Die Parallelkirche ist die neue Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzils! Sein Geist, seine neue Religion oder besser gesagt das Fehlen jeglicher Religion.", meinte er weiters.

Mitglieder aus der Piusbruderschaft, die bereit sind, sich mit Rom zu vereinen, wirft der Bischof dann "Untreue" vor. "Ja, viele resignieren aufgrund mangelnder Überzeugung und in Untreue gegenüber dem Kampf der Bruderschaft, auf der Suche nach Kompromissen. Sie sehnen sich nach einem vorzeitigen Ende des Kampfes und wünschen einen Sieg vor dem von Gott vorgesehenen Zeitpunkt herbei. Diese Gutmenschen (Priester, Ordensleute und Gläubige) sind liberal und dem blinden Aktionismus verfallen und werden von den Lächeln der Prälaten in der römischen Kurie verführt."

Papst Benedikt XVI. wird von de Mallerais schließlich als "Modernist" und "Häretiker" beschimpft. Wörtlich sagt er: "Der jetzige Papst ist ein wirklicher Modernist, er vertritt die gesamte modernistische Theorie, und zwar auf dem neuesten Stand von heute! Noch als Dozent Joseph Ratzinger lehrte er tatsächliche Häresien."

Als Herausforderungen für die Bruderschaft in den nächsten Jahren sieht der Piusbruderschafts-Vertreter übrigens "zuallererst unser Durchhalten in der Zurückweisung der Irrlehren des Zweiten Vatikanischen Konzils" und "zweitens unsere Stärke im Ablehnen jeder „Versöhnung“ mit dem besetzten Rom."


Kathpedia: Piusbruderschaft

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