Obama-Vize zur Abtreibung

9. September 2008 in Aktuelles


Die Frage, wann Leben beginnt, ist US-Wahlkampfthema. Der Vizepräsidentschafts- Kandidat der Demokraten Joseph Biden sagt, er wolle seine katholische "Privatmeinung" niemandem auferlegen.


Washington (kath.net/CWNews) Auch der demokratische Kandidat für das Amt des US-Vizepräsidenten, der Katholik Joseph Biden, nimmt zur Frage, wann das menschliche Leben beginnt, Stellung: Obwohl er die Lehre seiner Kirche akzeptiere, dass Leben mit der Empfängnis beginnt, wolle er diese „persönliche und private“ Sicht nicht anderen auferlegen, indem er für lebensschützende Gesetze stimme.

Vor rund zwei Wochen hat die demokratische Kongress-Sprecherin Nancy Pelosi, die auch Katholikin ist, das Recht der Frau verteidigt, eine Abtreibung zu „wählen“, da selbst die katholische Kirche jahrhundertelang im Unklaren darüber gewesen sei, wann das menschliche Leben beginne. KATH.NET hat berichtet.

Die katholische Lehre könne auf Nicht-Katholiken nicht angewendet werden, meinte Biden am Sonntag Morgen bei einem Fernsehauftritt. "Ich würde sagen: Sehen Sie, ich weiß, wann es für mich beginnt”, antwortete Biden auf die Frage des Reporters nach dem Lebensbeginn. „Ich als Katholik bin bereit, die Lehre meiner Kirche zu akzeptieren. Doch wissen Sie, da gibt es so viele Menschen mit großartigem konfessionellen Glauben – Protestanten, Juden, Muslime und andere – die eine andere Sicht haben.

Dieses mein Urteil jedem anderen aufzuerlegen, der ebenso religiös und vielleicht religiöser ist als ich, scheint mir unangemessen in einer pluralistischen Gesellschaft.”

Bischof Robert Morlino in Madison, Wisconsin, reagierte in seiner Sonntagspredigt spontan auf den Fernsehauftritt des Obama-Vizekandidaten. Senator Biden unterscheide nicht zwischen Glaubensinhalt und Naturrecht. Nicht der Glaube, sondern die Wissenschaft, die Biologie selbst, beweisen der Vernunft, dass ab dem Moment der Empfängnis ein neues Individuum der menschlichen Spezies existiere.

Während Biden und Pelosi sich immer für die Trennung von Religion und Politik aussprachen – fuhr der Bischof fort - verletzten sie selbst dieses Prinzip, indem sie über die Lehre der Kirche sprechen und sie vor der gesamten Nation auslegen, was einzig der Kirche selbst zustünde. Noch dazu sei die Darlegung der Lehre durch die demokratischen Politiker falsch. Dadurch würden Katholiken landesweit verwirrt.


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