Mensch Clemens: Ein Katechismus für Liedermacher Bittlinger

3. September 2008 in Deutschland


Katholische Blogger haben vom Papst-Bashing des evangelischen Liedermachers Clemens Bittlinger genug und haben heute an den evangelischen Pfarrer und Liedermacher einen Katechismus übersandt


München (kath.net)
Eine Gruppe katholischer Blogger hat dem evangelischen Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger heute einen Katechismus der Katholischen Kirche (Kompendium) übersandt. Den Anlass für diese Aktion gab dessen Lied "Mensch Benedikt", mit dem er nach Ansicht der Blogger-Initiative "Katechismus für Bittlinger" eine fragwürdige Botschaft verbreite. Bittlinger ist einer der bekannteren christlichen Liedermacher in Deutschland und auch Beauftragter für Mission und Ökumene im Dekanat Darmstadt-Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Der Liedermacher suggeriert mit seinem Lied "Mensch Benedikt", dass der Heilige Vater Streit mit anderen Christen suche, zynisch den Opfern christlicher Aggressoren die Anerkennung verweigere und sie noch im Angesicht ihrer Nachkommen beleidige. Papst Benedikt XVI. sei, so Bittlingers Botschaft, generell schuld an Aids, habe habe bis vor kurzem ungetauft verstorbene Kinder in eine Art Hölle geschickt und führe flächendeckend das Latein wieder ein. Statt dem Reiche Gottes sei die machthungrige Kirche gekommen.

"Das ganze Arsenal antikatholischer Propaganda also, das auch gesungen von einem protestantischen Pfarrer nicht richtiger wird - sondern sich durch die aufmerksame Lektüre seriöser Publikationen stichhaltig widerlegen ließe", kommentieren die Blogger in ihrem offenen Brief an Pfarrer Bittlinger, mit dem sie ihm das Katechismus-Kompendium überreichten. "Es enthält eine kompakte Darstellung des Glaubens der katholischen Kirche und kann Ihnen vielleicht helfen, diese Kirche, die wir lieben und aus der wir leben, besser kennen zu lernen. Dieses Werk wird sich Ihren Fragen auch dann nicht verschließen, wenn sie der Form nach unangemessen sind."

Vor drei Jahren bereits hatte eine Gruppe katholischer Blogger einen Katechismus an die evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann verschenkt. Sie hatte sich damals gegen den Ablass ausgesprochen, den Papst Benedikt XVI. Teilnehmern des Weltjugendtages in Köln gewährt hatte. Zur Begründung erklärte sie damals, nach reformatorischem Verständnis könnten nicht Menschen von Sünden freisprechen. In der katholischen Lehre vom Ablass geht es jedoch nicht um die Freisprechung von Sünden, sondern um die Läuterung des Menschen von den Folgen der Sünde nach erfolgter Sündenvergebung, den sog. "zeitlichen Sündenstrafen".

Die Initiative "Katechismus für Bittlinger" hat für die Aktion ein eigenes Blog "Mensch Clemens" eingerichtet.

KATH.NET dokumentiert den offenen Brief an Clemens Bittlinger im Wortlaut:

Sie sind einer der bekannteren christlichen Songwriter in Deutschland, außerdem Beauftragter für Mission und Ökumene im Dekanat Darmstadt-Land der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau - und Sie haben Fragen zum katholischen Glauben.

Vor diesem Hintergrund hat uns - eine Gruppe katholischer Weblogger - die Chuzpe erstaunt, mit der Sie Ihren Song "Mensch Benedikt" und seine fragwürdige Message unter die Leute bringen: Der Heilige Vater, so suggerieren Sie, suche Streit mit anderen Christen, verweigere zynisch den Opfern christlicher Aggressoren die Anerkennung und beleidige sie noch im Angesicht ihrer Nachkommen. Generell sei er Schuld an Aids, habe bis vor kurzem ungetauft verstorbene Kinder in eine Art Hölle geschickt, führe flächendeckend das Latein wieder ein und überhaupt sei statt dem Reiche Gottes die machthungrige Kirche gekommen.

Das ganze Arsenal antikatholischer Propaganda also, das auch gesungen von einem protestantischen Pfarrer nicht richtiger wird - sondern sich durch die aufmerksame Lektüre seriöser Publikationen stichhaltig widerlegen ließe.

Wir "armen Laien" (C. B.) erlauben uns, Ihnen für den Anfang ein "Katechismus der Katholischen Kirche - Kompendium" zu schenken. Es enthält eine kompakte Darstellung des Glaubens der katholischen Kirche und kann Ihnen vielleicht helfen, diese Kirche, die wir lieben und aus der wir leben, besser kennen zu lernen. Dieses Werk wird sich Ihren Fragen auch dann nicht verschließen, wenn sie der Form nach unangemessen sind.

Des Weiteren möchten wir Ihnen das Kompendium der Soziallehre der Kirche und die Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils ans Herz legen. Wenn Sie das Geschriebene durch Erfahrung ergänzen möchten, empfehlen wir Ihnen, bei der Madonna von Guadelupe, Mexiko, vorbeizuschauen; dort ließe sich erleben, wie sich die Sehnsucht der indianischen Völker erfüllt hat.

Was die Vielfalt unserer liturgischen Sprachen betrifft, so könnte Ihnen das unvoreingenommene Mitfeiern einer Heiligen Messe zeigen, was es tatsächlich heißt, vor dem immer größeren Geheimnis Gottes "kaum was verstehn" (C. B.), aber umso mehr erfahren zu können.

Vielleicht werden Sie dann auch ohne Privataudienz "ein paar Schritte" (C.B.) mit unserem Heiligen Vater machen können. Tut er doch seit Jahr und Tag nichts anderes, als jeden einzuladen, mit ihm ein Stück auf dem Weg zu gehen, der die Wahrheit und das Leben ist.

http://menschclemens.blogspot.com

Offizielle Website von Bittlinger


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