Die Ur-Schlange hatte Beine

30. August 2008 in Chronik


Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen biblischen Befund


New York /London (kath.net/idea) Was aufmerksame Leser des biblischen Berichts vom Sündenfall immer schon vermuteten, wurde durch Forschungsergebnisse eines internationalen Teams von Evolutionsbiologen bestätigt: Die „Vorfahren“ der heute lebenden Schlangen hatten Beine.

Die Zeitschrift „Nature“ (London/New York) berichtet darüber. Laut Bibel sind der Beinverlust und die damit verbundene Veränderung im Körperbau von Schlangen eine Strafe Gottes für die Verführung Evas. In 1. Mose 3,14 wird die Schlage verflucht: „Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang“.

Den heutigen Zustand der Schlangen interpretieren Schöpfungswissenschaftler daher als eine Degeneration der Ur-Schlange, die ursprünglich ein edles, auch körperlich hoch stehendes Tier gewesen sei. Dieser Ansicht ist beispielsweise der britische Biochemiker Prof. Arthur Ernest Wilder-Smith (1915-1995).

Degeneration oder Höherentwicklung?

Anders sehen es 16 Evolutionsbiologen aus Israel, Australien, den USA und den Niederlanden. Unter Federführung des israelischen Professors Ram Reshef (Haifa) haben sie einen Zusammenhang von Beinverlust und Entwicklung des Gebisses bei der Evolution der Schlangen entdeckt.

Im Lauf von Jahrmillionen seien bei den Vorfahren der Schlangen zunächst die vorderen und dann die hinteren Beine verkümmert.

Zugleich hätten sich Zähne und Giftdrüsen immer kräftiger entwickelt. Dadurch hätten sich Schlangen gut vor Feinden schützen, andere Tiere besser jagen und sich in großer Artenvielfalt weltweit verbreiten können.

Wie man Schlangen Beine macht

Weitere Belege für eine vierbeinige Ur-Form der Schlange bieten Ausgrabungen und genetische Untersuchungen. Das versteinerte Skelett einer Schlange samt Beinen, Hüfte und Becken wurde in der argentinischen Provinz Rio Negro gefunden, berichtet Hussam Zaher, Professor für Zoologie an der Universität Sao Paulo (Brasilien). Er nimmt an, das Tier habe vor 90 Millionen Jahren gelebt. Reste von Becken und Oberschenkel seien heute noch bei der Riesenschlange Python ausgebildet. Pythons trügen zudem das volle genetische Programm für die Ausbildung von Gliedmaßen in sich, so Cheryll Tickle, Professorin für Biologie an der Universität Dundee (Schottland), und Marty Cohn, Professor für Zoologie an der Universität Reading (bei London). Die beiden Forscher verabreichten Python-Embryonen sogenannte „Wachstumsfaktoren“, die auf die Gene einwirken. Bei einem Drittel der Python-Embryonen sei daraufhin innerhalb von 24 Stunden die Ausbildung von Gliedmaßen ausgelöst worden.


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