21. August 2008 in Aktuelles
Für den zweiten Teil von "Jesus von Nazareth" will Benedikt XVI. in Castel Gandolfo mit Martin Hengel und Peter Stuhlmacher über Jesu Passion und Auferstehung sprechen.
Castel Gandolfo (kath.net/idea) Zwei Tübinger evangelische Theologieprofessoren beraten Papst Benedikt XVI. für die Arbeit am zweiten Teil seines Buches Jesus von Nazareth. Der Papst hat die beiden emeritierten Theologen Martin Hengel (82) und Peter Stuhlmacher (76) vom 29. bis 31. August in die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo eingeladen, meldet die US-amerikanische Nachrichtenagentur Catholic News Service (CNS).
Anlass ist ein Treffen des Schülerkreises des Papstes, zu dem die beiden Professoren in diesem Jahr hinzustoßen werden. Der seit 1971 bestehende Kreis von ehemaligen Doktoranden des ehemaligen Theologieprofessors Joseph Ratzinger trifft sich auch nach dessen Wahl zum Papst einmal im Jahr.
Bereits im ersten Teil des Buches hatte sich Benedikt XVI. auf seine beiden ehemaligen Tübinger Kollegen Hengel und Stuhlmacher teils zustimmend, teils kritisch - bezogen. Im Gespräch mit CNS sagte Hengel, er hoffe, dass er trotz gesundheitlicher Probleme teilnehmen könne. Er soll am 30. August in Castel Gandolfo einen Vortrag über den historischen Jesus von Nazareth halten. Sein jüngstes Buch Jesus und das Judentum war 2007 erschienen. Hengel ist Experte für die Geschichte des Judentums zur Zeit Jesu.
Stuhlmacher wird ebenfalls am 30. August in der Sommerresidenz ein Referat halten. Er soll darstellen, wie Jesus selbst seine Passion und seine Auferstehung verstanden hat. Bei seinen Arbeiten über den Apostel Paulus verbindet Stuhlmacher die wissenschaftliche Exegese mit einer geistlichen Schriftauslegung. 1992 und 1999 legte er die beiden Bände seiner Biblischen Theologie des Neuen Testaments vor.
Kritik an der Bibelkritik
Der erste Teil des Buches Jesus von Nazareth erschien 2007. Es behandelt die Geschichte des historischen Jesus von seiner Taufe im Jordan bis zur Verklärung auf dem Berg Tabor. Das Werk hat weltweit ein lebhaftes Echo ausgelöst, weil es Ergebnisse der historisch-kritischen Bibelauslegung relativiert und überwindet.
Nach Angaben aus vatikanischen Kreisen hat der Papst zwischen 2006 und 2008 jeweils im Sommerurlaub am zweiten Teil des Buches gearbeitet. Es soll Geburt, Passion, Tod und Auferstehung Jesu behandeln.
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