Wenn der Heilige Geist greifbar wird

21. Juli 2008 in Jugend


KATH.NET-Generation-Benedikt-Blog aus Sydney - : Der Papst kniet vor dem Allerheiligsten wie alle anderen Pilger auch. Das ist Weltjugendtag.


Sydney (kath.net)
Der XXIII. Weltjugendtag ist zu Ende. Das ist die Einsicht, die einen geradezu überkommt, wenn man auf dem Gelände der Abschlussfeierlichkeiten müde sein provisorisches Schlaflager zusammenräumt. Sydney 2008, das war ein Mammut-Unternehmen. Alles fing in Köln 2005 an: Hier haben die meisten von uns die Entscheidung getroffen, 2008 in Sydney mit dabei zu sein. Die Frage der Organisation und Finanzierung war damals nur theoretisch gestellt. Dann ging es Schlag auf Schlag: Anmeldung, Flug, Tage der Begegnung, eine Woche Glaubensfest 24/24 und vorbei. Unweigerlich stellt sich einem die Frage: Was bleibt?

Die meisten von uns stellen sich die Frage, doch sehen sie dabei nicht verzweifelt aus oder so, als ob sie gerade etwas verloren hätten. Wir haben dazu gewonnen.

Wir gehen mit mehr nach Hause als wir gekommen sind. Bei dem einen oder anderen mag das auch nach dem australischen Essen für das Körpergewicht gelten, bei der einen oder anderen angesichts der Shopping-Angebote wohl auch für das Gewicht des Koffers und die heimische Garderobe.



Wir sind beschenkt worden. Das vor allem an diesem Wochenende. Gestern erst einmal der Weg nach Randwick Racecourse, dem Veranstaltungsort der Abschlussfeierlichkeiten, also abendliche Vigil und morgendlicher Gottesdienst. Über 180.000 Jugendliche waren den neun Kilometer langen Pilgerweg durch die Innenstadt von Sydney hinauf nach Randwick gezogen. Uns allen voran waren bereits morgens um 05.30 Uhr das Weltjugendtagskreuz und die dazugehörige Marien-Ikone den Weg abgeschritten und hatten ihren Platz in der Arena von Randwick, einer Pferderennbahn, eingenommen. Der Weg führte uns noch einmal über die eigens dafür abgesperrte Harbour Bridge und mitten durch das touristische Herz der Stadt. Unterwegs konnten die Pilger ihrem Weg an verschiedenen „Power Stations“ eine geistliche Dimension verleihen. Nachdem wir uns mit etwa 200.000 anderen Teilnehmern der Vigil für die geplante Übernachtung unter freiem Himmel eingerichtet hatten, stieß der Heilige Vater zu uns - und wurde begeistert empfangen.

Seine Predigt nutzte er, um uns Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein überzeugendes christliches Leben in der heutigen Zeit noch möglich sein kann. Die ganze Woche über war das Thema der Heilige Geist und seine Kraft, welche die jungen Menschen zu Zeugen Christi machen kann. Aber wie wird man Zeuge Christi? Der Papst gab sich wieder sehr persönlich, erzählte von seiner eigenen Entdeckung des Heiligen Geistes, des „großen Unbekannten“.

Wir hatten alle auf den Moment gewartet, der Weltjugendtage zu dem macht, was sie sind: Glaubensfeste, Feiern mit einem echten Grund, der im Mittelpunkt steht: Jesus Christus, seine Liebe uns gegenüber. Der Papst hatte erklärt, dass die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in dieser Welt konkret werden kann. Wenn das so ist, dann war während der Anbetung der Eucharistie der Heilige Geist spürbar, erfahrbar, greifbar.

Hunderttausende Jugendliche verharrten in absoluter Stille vor einem Stück Brot, in dem Gott gegenwärtig ist. Schnell denkt man: 200.000 kritische junge Menschen können sich nicht irren, diejenigen hier auf dem Feld sowieso nicht. Der Papst kniet vor dem Allerheiligsten wie alle anderen Pilger auch. Das ist Weltjugendtag.

Die Gespräche des Abends und der Nacht waren von der entsprechenden Stimmung geprägt. Bald schon aber wollten dann alle schlafen, da es schließlich auf den großen Abschlussgottesdienst zuging.



Der nächste Tag begann mit dem eigentlich nicht bestellten Weckdienst durch einige sehr engagierte irische Mitchristen, die sich scheinbar dazu berufen fühlten, für alle den Tag einzuleiten. Der Heilige Vater ließ auch nicht lange auf sich warten. Zuerst im Helikopter, anschließend im Papamobil machte er uns die Aufwartung und wir ihm. In einem feierlichen Gottesdienst beschloss er den XXIII. Weltjugendtag. Im Rahmen des Gottesdiensts spendete er 24 Jugendlichen aus allen Erdteilen das Sakrament der Firmung, was zu einer Glaubensstärkung für uns alle werden sollte.

Ziemlich direkt stellte er uns in seiner Predig die Frage, was sie für künftige Generationen hinterlassen wollten. Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass Gott sein Versprechen, den Heiligen Geist zu senden, wahrgemacht habe. Nun stehe die junge Generation, stünden wir in der Verantwortung, die Welt menschlicher zu gestalten.
Nach diesen Tagen kann ich zumindest von den Menschen um mich sagen: Wir sind bereit. Die Versprechen uns gegenüber wurden erfüllt. Wir wurden beschenkt. Jetzt gilt es, den Weltjugendtag in die Heimat zu tragen. Deutschland, wir kommen!

Generation Benedikt: www.generation-benedikt.de

Aktuelle Fotos von der "Generation Benedikt" auch
auf www.kathtube.com

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Foto: (c) WYD2008.org


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