18. Juni 2008 in Deutschland
Ein Mitarbeiter aus dem Bereich "Visuelle Fahndungshilfen" des Landeskriminalamtes Nordrheinwestfalen erstellte das Phantombild des Apostels Paulus
Düsseldorf (www.kath.net)
Ein Mitarbeiter aus dem Bereich "Visuelle Fahndungshilfen" des Landeskriminalamtes NRW (LKA NRW) erstellte vor wenigen Wochen ein ganz besonderes Phantombild, mit dem ausnahmsweise mal nicht nach der abgebildeten Person gefahndet wird. Die dargestellt Person wurde etwa zwischen 7 und 10 n. Chr. in Tarsus geboren und etwa 64 - 67 n. Chr. in Rom hingerichtet. Es handelt sich um den Apostel Paulus von Tarsus, so wie er nach historischer Quellenlage ausgesehen haben könnte. Wie kam es zu diesem besonderen Phantombild?
Anfang diesen Jahres wandte sich der Buchautor und Historiker Michael Hesemann aus Düsseldorf an das LKA NRW und bat um "Amtshilfe" der besonderen Art. Er ersuchte die Experten der "Visuelle Fahndungshilfen" um erneute Unterstützung für ein neues Buchprojekt, nämlich die Erstellung eines Phantombildes des Apostels Paulus von Tarsus. Bereits 2003 hatte ein LKA-Experte dem Autor Michael Hesemann mit der Anfertigung eines Phantombildes des Apostels Petrus geholfen. Dieses Bild ist in seinem Buch "Der erste Papst, Archäologen auf der Spur des historischen Petrus" abgedruckt. Das Werk überreichte der Buchautor im Oktober 2003 dem damaligen Papst Johannes Paul II. bei einer Audienz in Rom.
Im Februar 2008 wurde nun anlässlich eines Besuches von Michael Hesemann im LKA NRW nach seinen Angaben das fiktive Bild des Paulus von Tarsus angefertigt. Vorlagen waren Zeichnungen, Beschreibungen und Bilder, die die historische Person des Paulus von Tarsus darstellten. Das Buch "Paulus von Tarsus. Archäologen auf den Spuren des Völkerapostels" ist Anfang April rechtzeitig zum von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Paulus-Jahr (28. Juni 2008 - 29. Juni 2009) erschienen.
Information zum Bereich "Visuelle Fahndungshilfen" des LKA NRW: Phantombilder kennt fast jeder aus der täglichen Zeitungslektüre. Mit ihnen wird häufig nach flüchtigen Straftätern gefahndet, wenn Opfer oder Zeugen einen Täter in Zusammenhang mit einer Straftat gesehen haben. In Nordrhein-Westfalen werden diese Bilder landesweit von den LKA-Experten der Einsatzgruppe "Visuelle Fahndungshilfen" erstellt. Die Kriminalbeamten werden von den jeweils zuständigen Polizeibehörden des Landes NRW angefordert und setzen sich vor Ort mit Geschädigten oder Zeugen zusammen, um ein Phantombild zu erstellen. Mit dem Phantombild haben dann die Polizeibehörden die Möglichkeit, die Öffentlichkeitsfahndung nach dem unbekannten Täter aufzunehmen. Wichtig ist, dass nicht notwendigerweise ein genaues Abbild in Passbildqualität der gesuchten Person entsteht, sondern ein möglichst ähnliches Typenbild mit den wesentlichen charakteristischen Merkmalen des Gesichts der beobachteten Person.
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