Bischof Komarica - ein mutiger Christ predigt

25. Mai 2008 in Aktuelles


Monsignore Franjo Komarica, Bischof in Banja Luka, weilt zum Jubiläum von Kirche in Not in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein.


Luzern (www.kath.net)
Das internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT lädt zur traditionellen Jahreswallfahrt nach Einsiedeln ein. An den Gottesdiensten in Eschen/FL und Einsiedeln wird ein mutiger Christ und Kämpfer für die Versöhnung und den interreligiösen Dialog zu Worte kommen: Bischof Franjo Komarica aus Banja Luka, Bosnien-Herzegowina.

Seit mehr als zehn Jahren setzt er sich für das Recht der Vertriebenen ein, in ihre Heimat zurückzukehren.

„Ohne Wahrheit wird es keine Versöhnung geben. Ich darf deshalb nicht schweigen.“ Sätze , die Bischof Komarica laut ausspricht. Franjo Komarica wurde 1946 in Bosnien-Herzegowina geboren. Seit 1985 ist er römisch-katholischer Bischof des Bistums Banja Luka. Für die Region Banja Luka war der Balkankrieg von 1991 bis 1995 verheerend: 25.000 Katholiken fielen den serbischen Aggressionen zum Opfer.

Sie wurden aus ihren Häusern gejagt, misshandelt und ermordet. Fast 95 Prozent der katholischen Bevölkerung fielen „ethnischen Säuberungen“ zum Opfer und wurden vertrieben. Gleichzeitig wurden fast sämtliche Kirchen und Klöster zerstört. Priester und Ordensleute mussten fliehen oder wurden umgebracht.

Bischof Komarica hat seine Diözese während des Krieges nicht verlassen. Unter schwierigsten Bedingungen trotzte er den Gefahren für Leib und Seele. Wäre er ins Ausland geflohen, hätte man ihm sicherlich die Rückkehr verwehrt.

Ungeachtet ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit bot er Hilfesuchenden Zuflucht und versorgte sie mit Nahrung, Medikamenten und seelischem Zuspruch. Bischof Komarica wurde zu einer moralischen Instanz, zu einem Anwalt für die Menschenrechte und Menschenwürde aller Bewohner von Bosnien-Herzegowina.

In unzähligen Briefen hat er sich an die mächtigen Politiker der Welt gewandt und auch die Unterzeichner des Friedenvertrages von Dayton auf die aus dem Papier resultierenden neuen Ungerechtigkeiten hingewiesen. Unermüdlich setzt er sich auch weiterhin für den interreligiösen Dialog zwischen Katholiken, Orthodoxen und Muslimen ein.

1995 wurde der Krieg durch das Dayton-Abkommen beendet. Die UNO übernahm das Kommando und setzte finanzielle Hilfe ein; auch die EU war engagiert. Aber die Rückkehr der Flüchtlinge und der Wiederaufbau zerstörter Gebäude gestalten sich schwierig. Das Hilfswerk KIRCHE IN NOT, das sich seit 1960 im Balkan engagiert, unterstützt die Christen in Bosnien-Herzegowina mit diversen Projekten.

Unterstützt werden unter anderem die Europäische Schule, die allen Religionen (Katholiken, Orthodoxen und Muslimen) offen steht, sowie der Aufbau der zerstörten Kirchen. „Ohne die Hilfe von KIRCHE IN NOT hätte die katholische Kirche im ehemaligen Jugoslawien nicht überlebt“, sagte Erzbischof Franc Perko von Belgrad anlässlich einer Tagung in Wien, die die Verbesserung der Koordination der Hilfe im Balkan zum Ziel hatte.

Letztes Jahr hat das katholische Hilfswerk im Balkan finanzielle Mittel von insgesamt 1,3 Millionen Franken aufgewendet. „Es wurde viel geleistet in den letzten Jahren, aber es ist noch viel zu tun. Nachzulassen oder gar aufzugeben, käme einer Sünde gleich“, betont Bischof Komarica immer wieder.

Eschen/Fürstentum Liechtenstein, Kirche St. Martin
31.5.08 Heilige Messe um 18:30 Uhr

Einsiedeln, Klosterkirche
1.6.08 Heilige Messe um 12:15 Uhr

Kathpedia: Kirche in Not

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