Mit Krawall gegen Christival

1. Mai 2008 in Deutschland


15.000 Jugendliche bei Christival-Eröffnungsveranstaltung - Linksradikale und Homosexuelle sorgen für Ausschreitungen und nennen Evangelikale und Nazis in einem Atemzug


Bremen (kath.net/idea)
Angesichts von zum Teil gewalttätigen Protesten
gegen das Christival hat dessen Vorsitzender Roland Werner (Marburg) die Teilnehmer zu Ruhe und Besonnenheit im Umgang mit den Gegnern aufgerufen. "Wir wollen allen Menschen in Bremen mit der Liebe Jesu begegnen und das Licht der Gnade leuchten lassen", sagte er bei der Eröffnungsveranstaltung am 30. April auf der Bremer Bürgerweide, an der nach Angaben der Veranstalter rund 15.000 Jugendliche teilnahmen. Das gelte auch für die Menschen, die das Christival ablehnen, sagte er. Werner äußerte die Hoffnung auf "ein super Glaubensfest, bei dem wir unseren Glauben erneuern".


Zu dem Jugendtreffen werden bis zum 4. Mai rund 20.000 Teilnehmer erwartet. Parallel zur Christival-Eröffnung demonstrierte ein antisexistisches Bündnis
"No Christival". Daran beteiligten sich rund 450 Personen hauptsächlich aus der homosexuellen und linken Szene. Sie formierten sich wenige hundert Meter entfernt von der Christival-Eröffnung zu einem Protestzug. Etwa 100 Demonstranten durchbrachen die Absperrungen. Einige warfen Feuerwerkskörper.

Ein Polizist wurde leicht verletzt. Zwei Personen wurden vorübergehend festgenommen. Gegen sie wird wegen Landfriedensbruch ermittelt, teilte der Ständige Polizeiführer, Stefan Kiprowski, idea mit.


Demonstranten: "Nie wieder Jesus"


Die Demonstranten skandierten Sprüche wie "Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat", "Masturbieren statt Missionieren" oder "Nie wieder Jesus". Mehrfach wurden über Lautsprecher Evangelikale und Nazis in einem Atemzug genannt. In Flugblättern warfen Demonstranten den Christival-Veranstaltern "extrem konservative und rechte Weltbilder" vor, "die gekennzeichnet sind von einer wortgetreuen Bibelinterpretation, Homophobie und Sexismus".
Polizei-Vertreter Kiprowski zeigte sich von der teilweise eskalierenden Situation überrascht: "Mit diesem Verlauf haben wir nicht gerechnet." Für
die angekündigte Protestkundgebung am 3. Mai müsse man sich nach diesen Erfahrungen anders einstellen. Zu Beginn der Demonstration waren etwa 40 Polizisten im Einsatz, aufgrund der Ausschreitungen wurden etwa 40 weitere Kräfte nachgeordert, hieß es.


Party von Christival-Gegnern in einer Kirchengemeinde


Neben der Demonstration hatte das Bündnis "No Christival" noch weitere Veranstaltungen rund um das Jugendtreffen angekündigt. So fand am Abend des 30. April eine "Große Frauen/Lesben Walpurgisnacht-Party" in der Bremer Friedensgemeinde statt. Deren Pastor, Bernd Klingbeil-Jahr, hatte zuvor in
der linksalternativen "tageszeitung" (taz) dem Christival eine "fundamentalistische Missionsarbeit" vorgeworfen. Seine Gemeinde habe es deshalb abgelehnt, dem Treffen Räume zur Verfügung zu stellen.


Soziale Gerechtigkeit kein überflüssiger Luxus


Der Kabarettist und Evangelist Torsten Hebel (Berlin), sagte bei der Christival-Eröffnung, Christen seien daran zu erkennen, dass aus ihrem Glauben an Jesus Taten folgten. Der Lebensstil der ersten Christen sei deshalb so revolutionär gewesen, weil sie ihre Zeit und ihr Geld zum Wohl anderer investiert hätten. Das sollten Christen auch heute tun. Der christliche Glaube lasse sich nur mit Taten beweisen. Aus diesem Grund dürfe auch das Thema der sozialen Gerechtigkeit für Nachfolger Jesu kein überflüssiger Luxus sein. Er ermutigte die Jugendlichen, "aus der Komfortzone herauszukommen" und ihren Glauben zu leben. Musikalisch gestaltet wurde der Eröffnungsabend von der JesusHouseBand sowie den Gruppen iThemba und October Light.

Linke und Homos gegen Christival - Die Diskussion


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