Anflug auf die USA: Benedikt XVI. verurteilt Missbrauchsfälle

15. April 2008 in Aktuelles


Papst Benedikt gab im Flugzeug kurze Pressekonferenz für die Journalisten: Es ist wichtiger, "gute statt viele Priester zu haben". KathTube: Benedikt im Original zum Anhören


Rom (www.kath.net / ZENIT.org).
An diesem Dienstag um 12.00 Uhr hat die sechstägige Reise von Papst Benedikt XVI. in die Vereinigten Staaten begonnen. Es handelt sich um die achte Apostolische Reise des Papstes außerhalb Italiens. Der Heilige Vater wird in einer Atmosphäre der Begeisterung ohnegleichen nicht nur von den rund 65 Millionen Katholiken Amerikas erwartet.

An Bord des Flugzeugs des Papstes befanden sich rund 100 Mitreisende, darunter 70 akkreditierte Journalisten. Während des Fluges äußerte sich Benedikt XVI. zum Skandal der sexuellen Missbrauchsfälle von Minderjährigen durch Priester. Dieses Problem hatte in den vergangenen Jahren die Kirche in den Vereinigten Staaten schwer erschüttert.

Insgesamt kam es bis heute zur Zahlung von rund 2 Milliarden Dollar an Schadensersatzgeldern durch verschiedene amerikanische Diözesen.

"Eine tiefe Schande": Mit diesen Worten beschrieb Papst Benedikt XVI. vor den Journalisten seine persönlichen Gefühle und die der ganzen Kirche gegenüber den Missbrauchsskandalen. Es sei seine Absicht, alles Erdenkliche zu tun, damit derartige Skandale in Zukunft vermieden werden und sich nicht mehr wiederholen.

Pädophile Priester seien aus dem Priesteramt auszuschließen, so der Papst.Benedikt XVI. versicherte, dass die Kirche alles tun werde, um die Priesteramtskandidaten sorgfältig zu prüfen, "so dass nur die wirklich integren Personen zugelassen werden". Es sei wichtiger, "gute statt viele Priester zu haben". Die Skandale der Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker hätten der amerikanischen Kirche große Leiden zugefügt.

Wenn man die Geschichten der Missbrauchopfer lese, so Benedikt XVI., sei es für ihn schwer zu verstehen, wie es möglich gewesen ist, dass Priester auf diese Weise ihre Sendung verraten haben, Leid zu lindern und diesen Kindern die Liebe Gottes zukommen zu lassen.

Benedikt XVI. wird heute Nachmittag gegen 16.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr in Mitteleuropa) in der Andrews Air Force Base bei Washington DC landen. Im Luftwaffenstützpunkt wird ihn der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush, in einem privaten Rahmen begrüßen. Im Anschluss daran wird sich der Papst in die Apostolische Nuntiatur in Washington begeben.

Um Benedikt XVI. Gelegenheit zu geben, sich vom langen Flug zu erholen, sind für den Ankunftstag keine offiziellen Begegnungen vorgesehen.Morgen, am 16. April, wenn Papst Benedikt XVI. seinen 81. Geburtstag feiert, wird die offizielle Begrüßungszeremonie auf dem Rasen des Weißen Hauses stattfinden.

US-Präsident Bush wird sich anschließend mit dem Papst in das Oval Office zu einem Gespräch unter vier Augen zurückziehen.Der Geburtstag des Heiligen Vaters wird mit dem Vespergottesdienst im National Shrine und der Begegnung mit den Bischöfen der Vereinigten Staaten ausklingen.Live-Übertragungen aus den USA mit deutschem Kommentar sind unter anderem auf EWTN und auf K-TV zu sehen.

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