Zollitsch: Zölibat ist nicht Schuld am Priestermangel

10. April 2008 in Deutschland


"Ich bin nicht für die Abschaffung der Pflicht zur Ehelosigkeit eingetreten", unterstrich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.


Köln (www.kath.net) „Es wäre völlig falsch zu glauben, der Zölibat etwa sei Schuld am Priestermangel in unserer Kirche.“ Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, im Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“.

„Die Eintritte ins Priesterseminar liefen bei uns anteilig immer parallel zur Gesamtzahl junger Männer. Gemessen an der Zahl junger Gottesdienstbesucher, haben wir prozentual heute sogar mehr Priesteramtskandidaten als früher.“

In seinem ersten Interview seien ihm Thesen zugeschrieben worden, die er gar nicht vertreten habe, bedauerte Zollitsch. „Ich bin nicht für die Abschaffung der Pflicht zur Ehelosigkeit eingetreten“, unterstrich er.

„Vielmehr habe ich gesagt: der Zölibat ist ein Geschenk Jesu Christi an seine Kirche, aber 'theologisch nicht notwendig'. Eine Selbstverständlichkeit übrigens. Sonst könnte es in den mit Rom unierten orthodoxen Kirchen keine verheirateten Priester geben.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sprach in dem Interview auch über Mission. Dies bedeute „nichts anderes, als die christliche Botschaft offensiv und einladend zu vertreten - natürlich ohne Druck und Zwang“, erklärte er. „Wenn ich das, wovon und wofür ich lebe, nicht mehr weitergeben wollte, würde ich mich selbst aufgeben.“

„Uns Deutschen fehlt etwas Wichtiges“, meinte Zollitsch: „Wir sprechen zu wenig über unseren Glauben, und wir tun uns schwer, die Freude an der Frohen Botschaft Jesu zu zeigen.“

Kathpedia: Erzbischof Zollitsch


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