19. Juni 2007 in Aktuelles
Raniero Cantalamessa hätte in zwei Wochen die Priesterexerzitien in Medjugorje halten sollen - Der Bischof von Mostar war dagegen - Die Exerzitien finden trotzdem statt -Radio Maria überträgt live.
Medjugorje (www.kath.net)
Der offizielle Papstprediger P. Raniero Cantalamessa darf nicht die jährlichen Priesterexerzitien in Medjugorje abhalten. Dies hat Bischof Peric von Mostar verboten wie KATH.NET von der Pfarrei Medjugorje am Dienstag erfahren konnte. Die geplanten Priesterexerzitien finden in zwei Wochen statt. Der Hintergrund des Auftrittsverbots von Cantalamessa ist die ablehnende Haltung des Ortsbischofs, der sich seit Jahren immer wieder negativ zum Marienwallfahrtsort äußerte und dem der geplante Aufritt des Papstredigers seit Monaten ein Dorn im Auge war. Im Hintergrund dürfte der Bischof offensichtlich ziemlich Druck auf Cantalamessa ausgeübt haben.
P. Cantalamessa selbst meinte zu der Ausladung durch den Ortsbischof, dass er nirgends ohne die Einwilligung des Ortsordinarius predigen möchte und daher als gehorsamer Franziskaner nicht die Priesterexerzitien halten kann. Möglicherweise wird der Papstprediger allerdings trotzdem nach Medjugorje fahren.
Das zwölfte internationale Seminar für Priester findet unabhängig von der Teilnahme von Cantalamessa vom 2. bis zum 7. Juli 2007 statt. Anfang August findet dann ein großes Jugendtreffen statt, zu dem zehntausende Teilnehmer erwartet werden. Radio Maria wird sowohl von den Priesterexerzitien als auch vom Jugendtreffen berichten und die Vorträge weltweit live im Internet übertragen.
In Medjugorje soll seit dem Abend des 24. Juni 1981 täglich die Muttergottes erscheinen und Botschaften geben, die zu Umkehr und Gebet aufrufen. Die Kirche hat noch kein endgültiges Urteil über Medjugorje getroffen und die Erscheinungen derzeit weder verworfen noch endgültig bestätigt. Kardinal Kuharic, der Präsident der frühere Vorsitzende der Jugoslawische Bischofskonferenz, hat am 15. August 1993 gegenüber der kroatischen Kirchenzeitung Glas Koncila erklärt: "Wir Bischöfe haben nach dreijährigem Studium der Kommission Medjugorje als Wallfahrtsort, als Heiligtum angenommen. Das heißt, wir haben nichts dagegen, wenn jemand hier die Muttergottes in einer Art und Weise verehrt, die mit dem Glauben und der Lehre der Kirche im Einklang ist... Deshalb überlassen wir diese Frage weiteren Untersuchungen der Kirche. Die Kirche hat keine Eile." Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls hat am 21. August 1996 laut Bericht der US-Nachrichtenagentur CNS erklärt, dass der Vatikan Katholiken niemals verboten habe, nach Medjugorje zu pilgern. Wörtlich sagte Joaquin Navarro-Valls: "Man kann Personen nicht verbieten, dorthin zu gehen, solange hier keine Irrtümer festgestellt wurden. Da dies nicht der Fall ist, kann jeder gehen, wie er will." Jedes Jahr fahren hundertausende Pilger und tausende Priester nach Medjugorje. Laut Angaben der dortigen Pfarrei waren inzwischen auch bereits hunderte Bischöfe dort.
Fahrten zum Jugendfestival nach Medjugorje ab Österreich
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