Kardinal Erdö: Gleiche Probleme, gleiche Chancen

17. Mai 2007 in Weltkirche


An der Bischofsversammlung der CELAM in Aparecida/Brasilien nehmen auch Bischöfe aus anderen Kontinenten Stellung und tauschen Meinungen aus.


Vatikan (www.kath.net/RV)
Auf Einladung des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM nehmen an der Bischofsversammlung in Aparecida auch Bischöfe aus Europa teil. Ein Austausch sei nötig und möglich, sagt der Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), der Ungar Peter Kardinal Erdö, Erzbischof von Esztergom-Budapest.

Denn die Probleme seien gar nicht so verschieden: „Wie überall in der Welt herrschen Säkularisierung und der Verlust einiger Werte, nicht nur christlicher, sondern auch solcher, die auch zur Zeit der Aufklärung als menschlich, als natürlich galten. Ich würde sagen, dass die so genannte dritte Generation der Menschenrechte mitunter die erste Generation dieser grundlegenden Rechte verändert, beziehungsweise deren Sinn.

Zum Beispiel das Recht auf Leben oder alle Fragen rund um die Familie. Wir erleben einen anthropologischen Wandel - und der bedeutet auf der einen Seite, dass die Kultur des geschriebenen und gesprochenen Wortes ihren Platz einer Kultur der Umgangssprache, der Bilder und Symbole überlässt. Deshalb müssen natürlich auch wir alle diese Möglichkeiten nutzen, die uns zum Beispiel die Massenmedien bieten, aber auch die Möglichkeiten dieser großen internationalen Treffen.

Gleichzeitig müssen wir aber auch für die Kultur des Wortes kämpfen. Wir bringen das Wort Jesu Christi, er hat uns nur einige symbolische Zeichen gegeben, er hat uns eine Lehre überlassen, die müssen wir weitertragen. Wir müssen auch die menschliche Fähigkeit einfordern, logisch zu argumentieren.“

Erdö selbst wolle sich während der Bischofsversammlung in Aparecida kurz zu Wort melden. Vor allem wolle er die Solidarität mit dem großen Kontinent Lateinamerika und seinen Bischöfen zum Ausdruck bringen.

„Dann werde ich ein wenig nach den Grundlagen für diese besondere Solidarität suchen, denn wir haben besondere Gründe, uns verbunden zu fühlen. Der Begriff „Europa” ist ein Kulturbegriff und die Kultur basiert auf besondere Weise auf dem christlichen Glauben. Auch der Begriff „Lateinamerika” ist das Resultat der missionarischen Arbeit.

Die Länder Westeuropas helfen seit vielen Jahren auch auf materielle Weise; sie haben die Absicht, diese Arbeit fortzusetzen, ungeachtet eventueller wirtschaftlicher Schwierigkeiten in einigen Ländern. Diese Absicht spiegelt sich auch in der Anwesenheit verschiedener Verantwortlicher aus dem karitativen Bereich wider.“

Mehrwissen: Kathpedia zu Kardinal Erdö

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