England: Methodistenkirche wird Moschee

5. April 2007 in Aktuelles


Die muslimische Minderheit fordert in Großbritannien in zunehmendem Maße die weithin säkularisierte Mehrheit der Bevölkerung heraus.


Paris / Clitheroe (www.kath.net / idea) In Nordengland ist eine frühere Methodistenkirche in eine Moschee umgewandelt worden. Etwa 300 Muslime haben in der ehemaligen Zionskirche der rund 14.500 Einwohner zählenden Kleinstadt Clitheroe nahe Manchester eine religiöse Bleibe gefunden.

Das Gebäude wurde bereits in den sechziger Jahren mangels Gottesdienstbesuchern in eine Textilfabrik umfunktioniert. Wie die Zeitung „International Herald Tribune“ (Neuilly bei Paris) berichtet, hat der Stadtrat von Clitheroe Ende vorigen Jahres mit sieben gegen fünf Stimmen die Nutzung des Kirchengebäudes als Moschee genehmigt.

Die Initiative ging von dem 31-jährigen Luftfahrtprojektmanager Sheraz Arshad aus. Er verwirklichte damit den Traum seines Vaters Mohammed Arshad, der 1965 aus Pakistan eingewandert war und im Jahr 2000 gestorben ist. Wie die Zeitung schreibt, fordert die muslimische Minderheit in Großbritannien in zunehmendem Maße die weithin säkularisierte Mehrheit der Bevölkerung heraus.

Religiös engagierte Muslime könnten nicht zuletzt wegen der höheren Geburtenrate bereits in wenigen Jahrzehnten die Zahl der Kirchgänger überholt haben. Unter den rund 59 Millionen Einwohnern Großbritanniens leben 1,6 Millionen Muslime; das sind etwa 2,7 Prozent der Bevölkerung. Der Anteil der Kirchenmitglieder beträgt knapp 72 Prozent; aber davon gehen nach Angaben des Forschungsinstituts Christian Research nur sechs Prozent regelmäßig zum Gottesdienst.


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