'Passion Christi' sorgt erneut für Aufregung

27. März 2007 in Österreich


Mel-Gibson-Film am Karfreitag: Die Israelitische Kultusgemeinde von Wien fordert vom ORF eine Programmänderung und droht mit weiteren Schritten - Auch der Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit reagiert nervös


Wien (www.kath.net)
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) macht Stimmung gegen die geplante Aufführung der „Passion Christi“ von Mel Gibson im ORF und fordert am Dienstag in einer Aussendung vom ORF eine Programmänderung. Die Ausstrahlung wird als eine „Gedankenlosigkeit des ORF“ bezeichnet. Außerdem wird mit weiteren Schritten gedroht. Wie KATH.NET berichtet hat, wird der Mel-Gibson-Film am Karfreitag erstmals im deutschsprachigen Raum erstmals von großen Fernsehsendern ausgestrahlt. Die Kultusgemeinde meint jetzt dazu, dass der Film ein „antisemitischer Gruselfilm mit einem Antisemiten als Hauptdarsteller“ sei und im Film in „in tief vorkonziliarer Weise den Juden die Schuld an der Kreuzigung zugesprochen wird“. Wörtlich behauptet die IKG: „Diese Produktion eines einer reaktionären Sekte angehörenden Regisseurs und Schauspielers, der in betrunkenem Zustand gerne mal seinen antisemitischen Grundeinstellungen freien Lauf lässt, erzeugt ein mittelalterliches Bild von "den Juden", das jede nur mögliche Art von Vorurteilen im Stande ist, zu schüren.“

Auch ein Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit möchte die Ausstrahlung von Mel Gibsons Film "Die Passion" am Karfreitag im ORF-Fernsehen verhindern. Der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Helmut Nausner, behauptet in einer von Markus Himmelbauer, dem Geschäftsführer des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, verschickten Aussendung wörtlich: "Weder hilft er, das Geheimns des Leidens, des Sterbens und der Auferstehung Christi zu verstehen, noch trägt er dazu bei, Brücken zwischen Christen und Juden zu bauen. Der Film hilft vielleicht, die Quote des ORF zu heben, dabei reißt er aber Gräben auf und bedient alte Vorurteile. Wenn manche Kirchen heute sich bemühen, Aussagen einzelner Theologen zu korrigieren, wer korrigiert dann das Lehramt eines Mel Gibson, der so tut, als erfülle er eine Mission im Namen des Evangeliums.“

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