16. März 2007 in Österreich
Der Zugang zur Heiligen Schrift müsse von "einengenden Ideologien" freigehalten werden, stellten Österreichs Bischöfe auf ihrer Frühjahrstagung fest.
Wien (www.kath.net) Die Bibel in gerechter Sprache sei für den Gebrauch in der Liturgie, Katechese und im Religionsunterricht nicht geeignet. Das stellten die österreichischen Bischöfe in einer Erklärung fest, die sie im Anschluss an die Frühjahrsvollversammlung am Freitag veröffentlichten.
Auch für die Bibelarbeit könne die Übersetzung nur bedingt herangezogen werden und dies nur im Vergleich mit anderen authentischen Bibelübersetzungen, heißt es. Auch für den persönlichen Gebrauch ist zu beachten, dass die Formulierungen der ,Bibel in gerechter Sprache in die Gefahr ,heilloser Verwirrungen führt, wie es der deutsche Theologe Thomas Söding formuliert.
Die Bischöfe schließen sich den kritischen Stellungnahmen katholischer und auch evangelischer Bibelwissenschaftler an, in denen betont wird, dass die Bibel nicht als ,Experimentierfeld zur Selbstdarstellung von Interessengruppen geeignet ist. Das wichtigste Kriterium ist und bleibt die Treue zum Urtext.
Die Bischöfe erinnern an die vom Zweiten Vatikanischen Konzil genannten Kriterien: Sorgfältig auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Heiligen Schrift achten,die Heilige Schrift in der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche lesen undauf die Analogie des Glaubens achten.
Darunter ist gemäß dem Katechismus der Katholischen Kirche der Zusammenhang der Glaubenswahrheiten untereinander und im Gesamtplan der Offenbarung zu verstehen. Das Konzil wolle dadurch den Zugang zur Heiligen Schrift von einengenden Ideologien freihalten.
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