Nationalsozialisten wollten die Kirche zerstören

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Neue Studie beweist einen systematischen Plan der Nazis zur Zerstörung der christlichen Kirchen.


USA (www.kath.net)
Wie der "Philadelphia Inquirer" berichtet, werden derzeit an derjuristischenFakultät der Rutgers-Universität in Camden Dokumente aus der Zeit derNürnberger Prozesse untersucht und ausgewertet, die der Öffentlichkeitbisher nicht zugänglich waren. Schon die ersten Ergebnisse dieser Studiensinderschreckend und fördern neue Erkenntnisse über die Pläne und Grausamkeitender Nationalsozialisten zu Tage. Klar zu erkennen ist der eindeutige Plan,neben dem Judentum auch das Christentum auszurotten und die Kirche zuvernichten.

Die Dokumente stammen aus der rechtswissenschaftlichen Bibliothek derUniversität von Cornell und umfassen über 150 gebundene Bände. Ursprünglichwaren diese Unterlagen im Besitz von General William J. Donavan, der alsSonderbeauftragter der amerikanischen Delegation beim Militärtribunal derNürnberger Prozesse im Jahr 1945 tätig war. Diese Prozesse hatten damals dieAufgabe,Kriegsverbrecher aus den Reihen der Nationalsozialisten zu verurteilen undzu bestrafen. Recherchiert und hergestellt wurden die Unterlagen, die derAnklage als Beweismaterial dienen sollten, vom Office of Strategic Services(OSS),einer Vorgänger-Organisation des heutigen US-Geheimdienstes "CentralIntelligenceAgency" (CIA).

In halbjährlichen Abständen werden sie katalogisiert, kommentiert und überdas Internet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden undkönnen dann über "www.lawandreligion.com" abgerufen werden. Der ersteBericht solldemnächst online sein.

Wie eine der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des neuen Projektes, JulieSeltzer Mandel, deren Großmutter das Konzentrationslager in Ausschwitzüberlebt hat, meint, "denken viele Menschen im Zusammenhang mit demHolocaust andie Verbrechen gegen die Juden, aber es gibt auch noch eine anderePerspektive.Viele Menschen werden sagen: Ich wusste nicht, dass sie (Anm.: dieNationalsozialisten) versucht haben, die Christen in die Nazi-Philosophieumzuerziehen. Sie wollten wirklich alle Juden eliminieren, aber sie wolltenebenso dasChristentum vernichten."

Der erste Bericht, ein Dokument mit über 120 Seiten, der über das Internetabrufbar sein wird, trägt den Titel: "Der Hauptplan der Nazis: DieVerfolgungder christlichen Kirchen". Der OSS-Bericht sagt dazu: "Wichtige Führer derNationalsozialistischen Partei wollten diese Situation ausnützen und dasChristentum aushöhlen, um esdurch eine rein rassistische Ideologie zu ersetzen. Der klarste Beweis fürdie Existenz eines Plans zur Zerstörung der Kirche ist in dersystematischenNatur der Verfolgung zu finden. Zu den einzelnen Schritten gehörte zumBeispieleine Kampagne zur Unterdrückung von religiösen Gruppen allgemein undbesonders von Jugendgruppen, eine Kampagne gegen religiöse Schulen und vorallem auchdie Tatsache, dass am selben Tag, im gesamten Deutschen Reich, eineDiffamierungskampagne gegen Priester und Ordensleute losbrach, die auch vonallenNazi-Medien mitgetragen und bei allen Parteitreffen und Ansprachen vonNazi-Führern klar wurde."

Die Studie kann einmal mehr und diesmal außergewöhnlich gut dokumentierteBeweise für die Verfolgung der christlichen undvor allem der katholischen Kirche durch die Nationalsozialisten liefern.Bisher waren derartige Berichte von Zeitzeugen und Historikern fast immerbelächeltoder sogar als unbegründet und unbewiesen abgetan worden. Die moderneGeschichtsschreibung wird jetzt nicht an diesen Tatsachen vorbeigehenkönnen und dieStellung der Kirche und besonders deren Führer, allen voran Papst Pius XII,ineinem anderen Licht bewerten müssen.

Foto: (c) Pius XII., Vatican


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