Urteil über 'Bibel in gerechter Sprache': Nicht empfehlenswert

28. Dezember 2006 in Weltkirche


Kirchenrechtler und Mitherausgeber des "Rheinischen Merkur" Axel von Campenhausen warnt: Übersetzung ist unseriös und unbrauchbar.


Hannover (www.kath.net/idea)
Die „Bibel in gerechter Sprache“ ist „nicht seriös, nicht brauchbar und nicht empfehlenswert“. Diese Ansicht vertritt der evangelische Kirchenrechtler Prof. Axel Freiherr von Campenhausen (Hannover) in der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“ (Bonn), deren Mitherausgeber er ist. Die am Reformationstag (31. Oktober) veröffentlichte Bibelübersetzung berücksichtigt Erkenntnisse der feministischen Theologie, der Befreiungstheologie und des christlich-jüdischen Dialogs. Rein männliche Bezeichnungen für Gott wie etwa „Herr“ werden vermieden. So heißt es im Vaterunser „Du Gott bist uns Vater und Mutter im Himmel“ Laut von Campenhausen kann diese Bibel als Übersetzung keine Anerkennung erwarten, weil die Sichtweisen und Vorgaben der Übersetzer den Text durchdrängen. Die Gefahr sei nicht gebannt, die Texte nach eigenem Geschmack zurechtzulegen. Damit sei die Grenze zur Schwärmerei überschritten. Die EKD habe es zu Recht abgelehnt, die „Bibel in gerechter Sprache“ von Amts wegen der Öffentlichkeit zu präsentieren, so der Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD. Zum Herausgeberkreis gehören der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker (Darmstadt), Bärbel Wartenberg-Potter und der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Reinhard Höppner (Magdeburg).


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