,Theologie des Leibes’ neu übersetzt

24. August 2006 in Aktuelles


Professor Michael Waldstein zog die polnische Originalquelle für die "Theologie des Leibes” von Johannes Paul II. heran und strukturierte das Werk so, wie es auch der Papst tat.


Gaming (www.kath.net) Die von Papst Johannes Paul II. gehaltenen Ansprachen über die „Theologie des Leibes” wurden unter Einbeziehung des polnischen Originalmanuskripts neu ins Englische übersetzt. „The Theology of the Body: A New Translation Based on the John Paul II Archives” lautet der Titel des Buches, das im Verlag „Pauline Books and Media” erschienen ist.

Der Übersetzer ist Professor Michael Waldstein, Direktor des Internationalen Theologischen Instituts für Ehe und Familie (ITI) in Gaming, der seit zehn Jahren aus dem Fundus der Schriften des verstorbenen Papstes schöpft und seine Studenten danach unterrichtet.

Es sei für ihn stets sehr schwierig gewesen zu verstehen, wie Karol Wojtyla seine Gedankenfolge aufgebaut habe, meinte Waldstein. Problematisch seien auch die vielen unterschiedlichen Übersetzungen gewesen, die weltweit kursierten. Er sei immer auf der Suche nach einer systematischen Perspektive für die „Theologie des Leibes“ gewesen.

Basis für die bisherigen Ausgaben der „Theologie des Leibes“ waren die Katechesen von 129 Generalaudienzen in den Jahren von 1979 bis 1984. Am 5. September 1979 begann Johannes Paul II. mit einer neuen Katechesereihe zu einer theologischen Anthropologie.

In der letzten Ansprache am 28. November 1984 stellte er sie selbst rückschauend unter den Titel: „Die menschliche Liebe im göttlichen Heilsplan“ oder: „Die Erlösung des Leibes und die Sakramentalität der Ehe“.

Michael Waldstein machte sich auf die Suche nach der Originalquelle und wurde im Johannes Paul II.-Archiv in Rom fündig. Zusammen mit seinem polnischen Kollegen Wojtek Janusiewicz studierte er den Originaltext. Die Überraschung war groß, als sie feststellten, dass Karol Wojtyla seine „Theologie des Leibes“ auf Polnisch verfasst hatte, wie auch jene Schwester bestätigte, die das Originalmanuskript tippte, als Wojtyla noch Kardinal in Krakau war.

Auf Grundlage des Originaltextes rollt Waldstein nun die „Theologie des Leibes” neu auf. Auf 768 Seiten präsentiert er die Gedanken Karol Wojtylas in der von ihm selbst konzipierten Struktur. Neu ist, dass er die vom Papst selbst gewählten Überschriften aufnimmt sowie sechs zusätzliche Katechesen aus der polnischen Ausgabe.

Die wichtigste Änderung sei, „dass die Gedanken klar geordnet sind“, meint der Theologieprofessor. Aufgabe des Übersetzers sei, so viel wie möglich hinter dem Text zurückzutreten. „Ich wollte die eigenen Worte von Johannes Paul II. wieder zugänglich machen.“


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