Schwarz: 'Keinen Sinn, immer wieder dasselbe Anliegen zu diskutieren'

19. Mai 2006 in Österreich


Der Linzer Bischof hat von Zölibatsabschaffungs- und Frauenweihe-Diskussionen genug -Kritik an den Linzer Theologen: "Dies im Gehorsam annehmen" - Schwarz kündigt Teilnahme an der Sommerakademie des Linzer Priesterkreises an.


Linz (www.kath.net)
Der Linzer Bischof Ludwig Schwarz hat in einem aktuellen Interview mit den OÖN zu den von engen Mitarbeitern der Diözese initiierten Diskussionen über die nicht mögliche Zölibatsabschaffung beziehungsweise Priester- und Diakonatsweihe für Frauen Stellung genommen. Der Bischof stellte erneut klar, dass er diesen Weg nicht unterstützt und dass die Entscheidungen des Vatikans zu akzeptieren sind. Wörtlich meinte Schwarz: "Die Gesamtkirche hat diesen Weg als nicht gangbar bezeichnet - und das entscheidende Wort spricht die Gesamtkirche." Auf die Frage, was er unter "Gesamtkirche" verstehe, meinte der Linzer Bischof:"Alle Getauften sind die Gesamtkirche, die Leitungsvollmacht hat aber der Papst mit den Bischöfen. Wenn von der zuständigen Instanz ein Nein kommt - etwa in der Frage der Zölibatsabschaffung oder der Frauenweihe - dann muss man dies im Gehorsam annehmen, dann hat es keinen Sinn, immer wieder dasselbe Anliegen zu diskutieren."

Kritisch äußerte sich Schwarz auch zu den Linzer Laientheologen, die vor einigen Tagen die Forderungen nach der Frauenweihe gestellt haben. Schwarz meint wörtlich: "Die Laientheologen haben Forderungen gestellt, ohne abzuwägen, wie die Lage der Kirche weltweit ist. Sie haben die eine oder andere Äußerungen getroffen, die bedenklich ist und jetzt nicht mit dem Lehramt der Kirche übereinstimmt." Zu dem umstrittenen Wunsch des Linzer Altbischofs Aichern nach dem Diakonat der Frau meinte Schwarz nur: "Dazu möchte ich nichts sagen."

Der Linzer Bischof kündigte im Interview auch an, dass er im August an der Tagung des Linzer Priesterkreises teilnehmen wird. "Der Linzer Priesterkreis ist anerkannt von meinem Vorgänger Bischof Aichern. Er hat mir gesagt, er ist jedes Jahr dorthin gefahren, um mit ihnen die Eucharistie zu feiern. Ich möchte diese Tradition fortsetzen." Schwarz sieht auch in den "Movimenti" der Kirche eine Chance, dem Priestermangel zu begegnen. "Gott muss die Initiative ergreifen und junge Menschen zu Priestern berufen, wir können aber das Terrain dafür aufbereiten. Dazu müssen wir in erster Linie beten und uns bemühen, den Glauben der Kirche überzeugend zu leben. Es gibt auch Gruppen in der Kirche - wie das Neokatechumenat, Cursillo, die Fokolare-Bewegung oder die Legio Mariens - die aus der Tiefe des Glauben leben. Die Mitglieder dieser "Movimenti" haben oft Familien mit vielen Kindern. Daraus erwachsen junge Menschen für geistliche Berufe. Sie sind ein lebendiger und wichtiger Zweig unter vielen auf dem großen Baum der Kirche. Manche sind schon halb abgestorben, dieser bringt viel Frucht."

KATHPEDIA: Bischof Ludwig Schwarz

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Linzer Priesterkreis - Sommerakademie

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