Eine Partymaus findet Jesus

26. März 2006 in Jugend


Party, Männer und ein gebrochenes Herz - Und wie ein "Badeurlaub in Kroatien" von Diana mit einer totalen Lebensumkehr endete.


Linz (www.kath.net)
Die ganze Zeit schon dachte ich mir: „Es muss etwas passieren! Mir geht's von Tag zu Tag schlechter!“ Und je schlechter es mir ging, desto mehr machte ich Party, lernte Männer kennen und schnürte mein gebrochenes Herz immer fester zu. Ich hatte Urlaub. Vier Wochen, weil ich eigentlich meinen Exfreund in Paraguay besuchen wollte. Er ging ins Ausland, um dort zu studieren.

Aus dieser von mir absolut innigen Liebe wurde nichts. Er hat mir mein Herz gebrochen! Und mit jedem Tag baute ich mehr Mist und verschloss mich immer mehr.

Mittwoch, 18. August 2004

Meine Schwester fragte mich, ob ich eventuell mit ihr in den Urlaub fahren möchte - nach Kroatien. Badeurlaub, dachte ich und stimmte gleich zu, denn bei Partyurlaub bin ich ja sofort dabei. Dass es sich dabei aber eigentlich um eine Wallfahrt handelte, erzählte sie nicht.

Am Samstag ging es los. Wir machten uns auf den Weg zu einer Freundin meiner Schwester. Dort aßen wir, insgesamt cirka 20 Mädchen, zu Mittag. Vor dem Essen wurde noch ein Lobpreislied gesungen und ich dachte „um Gottes Willen, wo bin ich denn da hingeraten?“ Danach ging es dann erstmal in die Kirche.

Ok, dann saßen wir endlich im Bus. Nach kurzem Ausruhen packte ich meinen Urlaubsroman aus. Aber aus dem wurde nichts, denn jemand begrüßte uns kurz und meinte: „Wie wäre es denn jetzt mit einem Rosenkranz? Auf geht's! Wir sind schließlich auf einer Wallfahrt!“, und meine Schwester wurde immer ruhiger und kleiner neben mir.

Mein erster Rosenkranz

Ich sah sie fragend an; doch sie zog einen zweiten Rosenkranz, den sie offensichtlich extra für mich mitgenommen hatte, aus ihrer Tasche und gab ihn mir. Na ja, ich plapperte dann die Gebete einfach mit, um nicht aufzufallen.

Irgendwann während der Fahrt begriff ich: „Partys, Männer, Cabrio, Sex und mir geht es trotzdem ‚beschissen’! Vielleicht hilft mir ja das ,Irgendetwas’ doch.“ Nach dem Lobpreis begann ich dann, mich dafür zu interessieren, warum es nahezu allen im Bus so gut geht. Diese Ausstrahlung beim Singen, Beten.- der absolute Wahnsinn. „Ich will auch mit so einer Freude etwas machen können“, dachte ich die ganze Zeit. Nun, ich nahm allen Mut zusammen und begann, eine Kandidatin von Totus Tuus über die Gruppe auszufragen.

Endlich angekommen. „Doch an mein Herz kommt sowieso keiner ran! Das bleibt verschlossen, so kann ich wenigstens nicht verletzt werden!“ Das waren die ganze Zeit meine Gedanken.

Am Montag, 23.August 2004 auf dem Weg zum Erscheinungsberg in Medjugorje, ertappte ich mich dabei: „Was ist denn jetzt mit mir los? Ich spreche irgendwelche selbst formulierten Sätze zu Gott und bete freiwillig. Das gibt es ja nicht - ich, die Partymaus.“

Zum „Schwarzen Kreuz“

Miteinander betend gingen wir dann zum „Schwarzen Kreuz“. Während wir Lobpreislieder sangen, gingen immer mehr zum Kreuz; knieten sich hin und brachten ihre Anliegen und ihren Dank vor Gott. - Und was mache ich? Mit jedem Wort das gesungen wurde, weinte ich mehr und mehr. Doch etwas in mir hielt mich zurück.

Ich hatte solche Sehnsucht zu diesem Kreuz, aber ich konnte nicht. Ich war wie gefesselt und mein Herz war absolut zu und verschlossen. Es war nur Peter (mein Exfreund) drin! Und ich dachte, ich dürfte nur dorthin zum Kreuz, wenn nur Jesus im meinem Herzen wäre. Ich hätte mich also selber und alle anderen belogen, wenn ich gegangen wäre. Ich ging also nicht, obwohl dreimal jemand versuchte, mich zum Kreuz mitzunehmen.

Anschließend gingen wir weiter. Nach ein paar Schritten drehte ich mich noch mal um, weil ich dachte, dass mich jemand gerufen hatte. Dann endlich, an der Muttergottesstatue auf dem Erscheinungsberg angekommen: „Was mach ich jetzt hier? Beten? Um was denn?“ Nach langem Überlegen kam mir der Gedanke, dass ich die Antwort auf meine Frage, „ob ich wohl Peter aus meinem Herz verbannen muss, um Jesus einlassen zu dürfen?“ im Botschaftenbuch von Medjugorje finden würde.

Botschaft vom 22. Februar 1986

Ich schlug einfach auf:
„Liebe Kinder! Heute möchte ich euch meine Liebe geben. Ihr wisst nicht, liebe Kinder, wie groß meine Liebe ist, und ihr könnt sie nicht annehmen! Auf verschiedene Weise möchte ich sie euch zeigen, aber ihr, liebe Kinder, erkennt sie nicht. Ihr erfasst meine Worte nicht mit dem Herzen, deshalb könnt ihr auch meine Liebe nicht verstehen. Liebe Kinder, nehmt mich in eurem Leben an, so werdet ihr alles annehmen können, was ich euch sage und wozu ich euch einlade. - Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!“

Aber dies war nicht Bestätigung genug für mich. Ich dachte mir, wenn es Gott gibt, dann schickt er mir durch eine passende Bibelstelle nochmals Bestätigung, dass beide, Peter und Jesus, im Herzen sein dürfen.

Und ich bekam folgendes:
Röm 8,1-2: „Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.“

Ich stand auf, sagte zu meiner Schwester, dass ich zum Kreuz gehe. Ich ging los. Ich verspürte nach ein paar Schritten schon, dass ich beten soll. Aber was? Egal. Irgendetwas eben! Ja, ich habe dann gebetet; weiß aber nicht was, weil mein Bedürfnis, zum Kreuz zu kommen, so groß war, dass ich sonst nichts anderes mehr im Kopf hatte. Mit jedem Wort, das ich nun auf dem Weg zum Kreuz sprach, wurde mein Schritt schneller.

Erfüllt mit Frieden und Heil

Ich weiß nicht, ob ich diesen steinigen Weg jemals wieder so schnell zurücklegen könnte. Nun sah ich es. Und mein Herz pochte wie wild, meine Hände, mein ganzer Körper zitterte. Ich blieb noch mal stehen um zu überlegen, ob ich den Schritt gehen soll. Dann, mit gesenkten Kopf und ehrfürchtiger Haltung ging ich zum Kreuz, streckte meine zitternde rechte Hand aus und legte sie an das Holz des Kreuzes.

Mein Geist, meine Seele, mein ganzer Körper war mit Friede und Heil erfüllt. Ein absolut irrsinniges Gefühl, wie ich es noch nie empfunden hatte. Ich dachte mir nur: „Wie allmächtig und gnädig muss Gott sein, um so einem sündigem Menschen wie mir die Hand zu geben!“ Ich verharrte noch einige Zeit am Kreuz und ging dann mit einem unbeschreiblich schönen Gefühl zu den anderen an die Muttergottesstatue zurück.

Dienstag, 24. August, der nächste Tag

Nachmittags waren wir alle zum Lobpreis versammelt. In mir hatte ich plötzlich das Gefühl, dass der Ring, den mir Peter direkt vor seiner Abreise gegeben hatte, unbedingt von meinem Finger weg muss. Bis dahin hatte ich ihn nur einmal abgenommen. „Aber jetzt muss er weg; sofort!“ dachte ich still.

Ich zog ihn runter. Doch er ging wirklich schwer runter, aber ich zog einfach an bis er vom Finger war. Im Nachhinein fiel mir auf, dass wir „Heute und jetzt entscheide ich mich, und aus vollem Herzen antworte ich: Ich will anbeten, ich will niederknien vor dir mein Gott. Ich will dich lieben, Dir alles geben, was ich hab, mein ganzes Herz.“sangen. Während dessen liefen mir bittere Tränen über die Wangen. Als der Ring aber abgenommen war, ging es mir sofort besser und ich konnte mit offenem Herzen mitsingen.

Beichtvorbereitung stand nun auf dem Programm

„So ein Schmarrn. Na ja, anhören kann ich es mir ja einmal. Ich geh sowieso nicht beichten. Wieso auch, wenn ich später die gleichen Sünden wieder begehe!“ Genau so waren meine Gedanken. Für mich hörte sich dieser „Vortrag“ an, als stünde der Papst persönlich vor mir - einfach katholisch-kirchlich eben. Nach der Beichtvorbereitung - ich weiß nicht warum, aber es wurde mir jemand geschickt, mit dem ich reden konnte.

Sie ging nicht sofort zum Abendprogramm, wie sie es eigentlich wollte, sondern interessierte sich für mich, meine Anliegen, Probleme und Fragen. Sie erklärte mir die Beichte mit Beispielen. (Nocheinmal 1000 Dank an diese „Retterin in Not“). Wir beide gingen dann gemeinsam zum Abendprogramm und sie sagte einfach: „Diana, ich bete für dich!“

Dieser Satz bewegte etwas in mir. Er traf mich mitten ins Herz. Und ab nun spürte ich in mir, dass ich eigentlich beichten gehen müsste. Ich flehte Mama , Jesus und den Heiligen Geist an, mir doch Einsicht zu geben, dass beichten mein Herz reinigt. Nach der Kommunion, während der „sieben Vaterunser“, war es soweit. Es traf mich wie ein Blitz: „Ja, ich will beichten!“

Beichte

Ich beichtete bei einem absolut super Priester. Und es war wunderbar; wir lachten, schmunzelten und waren trotzdem total bei der Sache. „Oh je, wahrscheinlich musst du jetzt als Buße die ganze Nacht beten.“ dachte ich, weil ich doch so viele Sünden hatte; aber nein. Und schon lobte ich Gott wieder wie gnädig er mit mir ist.

Die Stunden meines „Urlaubs“ verliefen viel zu schnell. Schon war Donnerstag. Am Abend konnte man mit zwei Personen von Totus Tuus für seine Anliegen beten lassen. Ich kam zu den beiden die ich mir gewünscht habe. Und jetzt wusste ich auch, dass ich nicht für diese „ach so wichtige“ Beziehung mit Peter beten werde. Ich wünschte mir stattdessen, dass ich Gottes Liebe und Güte zu Hause genau so spüre, wie in Medjugorie.

Gott ist wunderbar

Die Gebetszeit war einfach unglaublich - ich ging nicht mehr aus dem Zimmer sondern schwebte und war Stunden später noch sprachlos. Jemand wollte mir etwas erklären, doch ich verstand nur „Bahnhof“. Die ganze Nacht hindurch! Dieses wahnsinnige Gefühl in mir! Unglaublich! Gott ist wunderbar!

Ich überlegte lange, wie ich wohl zu Hause weitermachen werde mit meinem Glauben. Eigentlich festgelegt habe ich mich erst während der Rückfahrt am Mikrofon, als ich einen Teil dessen erzählte, wie es mir auf diesem heiligen Stück Erde - Medjugorie - erging. „Wenn ich zu Hause bin, werde ich sonntags wieder in die Kirche gehen, die sieben Vaterunser beten und mittwochs fasten“, hab ich beschlossen.

Ich kam nach Hause. Mein Urlaub war zu Ende, ich musste wieder zur Arbeit. Alles lief fast wie von selbst. Ich stehe nun eine Stunde früher auf, damit ich einen Rosenkranz beten, eine Bibelstelle und eine Botschaft aufschlagen kann. Dann komme ich von der Arbeit nach Hause, und es kommt der zweite Rosenkranz; dann abends Messe und vor dem zu Bett gehen der dritte. Und im Laufe des Tages gibt es immer mal wieder die Möglichkeit, mal schnell ein „Vater unser“, ein „Gegrüßt seiest du Maria“ und ein „Ehre sei dem Vater“ zu beten. Und die Beichte zu empfangen ist ja sowieso die allergrößte Gnade. Dies weiß ich, weil ich es nach der Medjugorjefahrt selber erleben durfte.

„Ich habe ein neues Leben bekommen!“ Etwas anderes kann ich nicht sagen. Dass mein Leben jetzt so ist, wie es ist, ist wirklich ein Wunder Gottes!



Mit freundlicher Genehmigung von www.totus-tuus.de


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