,Liebt das Wort Gottes und liebt die Kirche’

27. Februar 2006 in Jugend


Der Vatikan veröffentlichte Papst Benedikts Botschaft zum Weltjugendtag 2006: Er lud die Jugendlichen ein, das Wort Gottes überall hin zu tragen.


Vatikan (www.kath.net) „Liebt das Wort Gottes und liebt die Kirche!“ Das wünscht Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Weltjugendtag 2006, die der Vatikan am Montag in vier Sprachen - englisch, französisch, italienisch, spanisch - veröffentlichte. Der 21. Weltjugendtag wird am Palmsonntag, 9. April, weltweit auf diözesaner Ebene gefeiert. Das Motto stammt aus dem Buch der Psalmen und lautet „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“ (Psalm 119, 105).

Papst Benedikt XVI. erinnerte in seiner Botschaft für die Jugendlichen an den Weltjugendtag in Köln. Der 21. Weltjugendtag sei eine „gute Gelegenheit, um die Flamme des Enthusiasmus wieder zu beleben, die in Köln entfacht wurde und die viele von euch in eure Familien, Pfarren, Gruppen und Gemeinschaften getragen haben“, schreibt er. „Gleichzeitig wird es eine wundervolle Chance sein, um viele eurer Freunde einzuladen, damit sie sich dem spirituellen Pilgerweg der jungen Generation hin zu Christus anschließen.“

Benedikt XVI. verwies auf einen Kommentar seines Vorgängers Johannes Paul II. zu dem ausgewählten Psalmvers. Wer bete, der danke Gott für sein Gesetz, das er als „Leuchte für seine Schritte auf dem oft dunklen Pfad des Lebens“ annehme, sagte Johannes Paul II. am 14. November 2001 bei der Generalaudienz.

Benedikt XVI. erinnerte an den Heiligen Geist, der die Herzen der Menschen öffne. Er sei besonders in der Eucharistiefeier präsent, „wenn der Priester ,in persona Christi’ die Worte der Wandlung spricht, wo Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt werden“. Die Apostel hätten das Wort des Heiles empfangen, erinnerte der Papst.

„Sie haben es ihren Nachfolgern als kostbaren Edelstein übergeben, der sicher im Schmuckkasten der Kirche verwahrt wird: Ohne die Kirche riskiert diese Perle verloren oder zerstört zu werden. Meine lieben jungen Freunde, liebt das Wort Gottes und liebt die Kirche. Das wird euch Zutritt zu einem Schatz von äußerst großem Wert geben, und es wird euch lehren, wie ihr seinen Reichtum schätzen könnt. Liebt die Kirche und folgt ihr, da sie von ihrem Gründer den Auftrag erhalten hat, den Menschen den Weg zum wahren Glück zu zeigen. Es ist nicht leicht, in dieser Welt echtes Glück zu erkennen und zu finden, wo die Menschen oft gefangen von momentanen Denkweisen sind. Sie mögen glauben, dass sie ,frei’ sind, aber sie werden irre geführt und gehen verloren inmitten der Irrtümer oder Illusionen von verwirrenden Ideologien.“

Die Freiheit selbst müsse „befreit werden“, zitierte der Papst aus „Veritatis Splendor“. „Meine lieben jungen Freunde, meditiert oft das Wort Gottes und erlaubt dem Heiligen Geist, euer Lehrer zu sein. Dann werdet ihr entdecken, dass die Denkweise Gottes anders ist als jene der Menschheit. Ihr werdet dahin geführt, den wahren Gott zu betrachten und die Ereignisse der Geschichte mit seinen Augen zu betrachten.“

Das Wort Gottes sei eine unverzichtbare “Waffe” im geistlichen Kampf, erinnerte der Papst. „Es wird dann wirksam sein und Ergebnisse zeigen, wenn wir lernen, darauf zu hören und ihm zu gehorchen.“ Das Geheimnis, ein „hörendes Herz“ zu bekommen, bestehe darin, „das Herz auf das Hören zu trainieren“, sagte Benedikt.

“Meine lieben jungen Freunde, ich bitte euch, mit der Bibel vertraut zu werden, damit sie euer Kompass werden kann, der euch den Weg zeigt, dem ihr folgen sollt. Indem ihr die Bibel lest, werdet ihr Christus kennen lernen.“ Der Papst empfiehlt den Jugendlichen in seiner Botschaft die „lectio divina“, die aus dem Lesen und Meditieren von Bibelstellen besteht.

“Euer Leben auf Christus bauen, sein Wort mit Freude akzeptieren, seine Lehre in die Praxis umsetzen – das, junge Leute des dritten Jahrtausends, soll euer Programm sein! Es ist dringend nötig, dass eine neue Generation von Aposteln entsteht, die fest verankert im Wort Christi ist und fähig ist, auf die Herausforderungen unserer Zeit zu antworten und das Evangelium überall hinzutragen. Das ist es, was der Herr von euch will, dazu lädt euch die Kirche ein, das erwartet die Welt von euch – selbst wenn sie sich dessen nicht bewusst sein mag! Wenn Jesus euch ruft, dann habt keine Angst, ihm großzügig zu antworten, vor allem dann, wenn er euch zum geweihten Leben oder Priestertum ruft. Habt keine Angst, vertraut ihm und ihr werdet nicht enttäuscht werden.“

Der Weg vom 21. Weltjugendtag bis hin zum 23. Weltjugendtag in Sydney im Juli 2008 werde von einer Meditation über den Heiligen Geist geleitet, kündigte der Papst an. „In diesem Jahr werden wir uns dem Heiligen Geist als Geist der Wahrheit zuwenden“, erklärte er. Im nächsten Jahr stehe ein Vers aus dem Johannes-Evangelium im Mittelpunkt: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13,34); betrachtet werde der „Geist der Liebe“. Die Heilig-Geist-Meditationen münden schließlich im Motto des internationalen Weltjugendtages in Sydney: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1,8).


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