Köln: ,Papsthügel’ wird Ort der Stille und Begegnung

16. Februar 2006 in Deutschland


Nach Monaten der Diskussion, was mit dem Hügel am Marienfeld bei Köln werden sollte, steht jetzt fest: Er bleibt als Ort der Stille und Begegnung erhalten.


Köln (www.kath.net, dt) Ein halbes Jahr ist es her, dass über eine Million junger Leute auf dem Marienfeld dem Papst zugejubelt und ihn in seinem neuen Amt bestätigt haben. Der rosafarbene Himmel, die aufblasbaren Kreuze, die Jubelrufe und auch die Dixi-Toiletten – das vergisst so schnell niemand, der am 21. August auf dem aus 80 000 Kubikmeter Erde geformten Hügel mit Papst Benedikt XVI. den Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags gefeiert hat.

Die Erinnerung an den 20. Weltjugendtag soll aber durch ein weiteres Detail lebendig bleiben: Der „Papsthügel“, der ursprünglich aus ökologischen Gründen wieder platt gemacht werden sollte, darf nun weiter bestehen. Das kündigte der Landesminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Michael Breuer (CDU), in Düsseldorf an. Denn die 800.000 Euro, die für das Plattmachen erforderlich wären, seien besser angelegt in Erhaltung und Pflege.

So wird aus dem zehn Meter hohen Hügel auf dem früheren Tagebaugelände Marienfeld bei Köln ein „Ort der Stille und Begegnung“. So wünschen es sich die Stadt Kerpen und ihre Bürgermeisterin Marlies Sieburg (SPD).

Die Weltjugendtags-Gesellschaft, der er gehört, will den Hügel in den kommenden Monaten dem Erzbistum Köln übergeben. Darauf einigten sich die zuständigen Organisationen und Kommunalbehörden, teilte das Düsseldorfer Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten mit.

Die notwendigen Maßnahmen zum dauerhaften Erhalt des Hügels (Erosionsgefahr, Hangbepflanzung etcetera) werden von der Weltjugendtag GmbH verantwortet und in die Wege geleitet. Für die anfallenden Kosten werden laut Ministerium das Land Nordrhein-Westfalen und das Erzbistum Köln aufkommen. Die beiden Kommunen Frechen und Kerpen werden insoweit nicht belastet.

Konkrete Pläne für die künftige Nutzung sind laut Bistums-Sprecher Christoph Heckeley in Arbeit. Denkbar wäre nach den Worten Johanns etwa, einen Monolithen aufzustellen, der möglicherweise auch als Altar genutzt werden kann. Überlegt werde auch, das Kreuz, das derzeit noch am Fuße des Hügels steht, auf dem Gipfel aufzustellen und außerdem eine Erinnerungstafel anzubringen.

Was auch kommen mag: „Wir sind froh, dass der Hügel auch als landschaftliches Denkmal für den Weltjugendtag erhalten bleibt und in seinem ursprünglichen Zweck weiter genutzt werden kann“, betonte Heckeley. Auch Werner Stump (CDU), Landrat des Rhein-Erft-Kreises, freute sich über den zukünftigen „Ort der Stille“. Das sei besser als ein Golfplatz oder eine Konzertbühne.


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