Gedanken von Novalis zum Advent

in Jugend


Von P. Thomas Rosica, National-Direktor des Weltjugendtags in Toronto


Bearbeitung durch KATH.NET!

Ihr seid das Salz der Erde.
Ihr seid das Licht der Welt.

In seiner Botschaft an die Jugend der Welt zum Weltjugendtag 2002 in Kanada schreibt Papst Johannes Paul II: "Liebe Freunde, es ist Zeit, sich auf den XVII Weltjugendtag vorzubereiten... Ein neues Jahrhundert, ein neues Jahrtausend öffnet sich im Lichte Christi. Doch nicht alle können dieses Licht sehen. Wir haben die wunderbare und fordernde Aufgabe, sein 'Spiegelbild' zu werden".

Während dieser Zeit der Sehnsucht und des Wartens auf den Herrn sind wir eingeladen zu beten und zu lernen, aber vor allem ein Spiegelbild des Lichtes Christi, tatsächlich eines von Christi selbst zu werden. Jedoch wissen wir alle, wie schwer es ist, dieses Licht Christi widerzuspiegeln, besonders wenn wir vom Leben enttäuscht worden sind, uns an das schattenhafte Dasein der Welt gewöhnt oder uns mit der Mittelmässigkeit und Leere abgefunden haben. Advent erinnert uns, dass wir bereit sein müssen, den Herrn zu jeden und allen Situationen des Lebens anzutreffen. So wie der Sicherheitsalarm einen Hausbesitzer aufrüttelt, so weckt der Advent Christen auf, die in Gefahr sind, ihr Leben zu verschlafen. In der selben Botschaft wie oben erwähnt, schreibt Papst Johannes Paul II an seine jungen Freunde: "Es liegt in der Natur des Menschen und im besonderen der Jugend, nach dem Absoluten, nach dem Sinn und nach der Fülle des Lebens zu suchen. Liebe Jugendliche, gebt Euch mit nichts geringerem als den höchsten Idealen zufrieden! Lasst Euch nicht von denen entmutigen, die vom Leben enttäuscht und taub geworden sind für die tiefsten und echtesten Sehnsüchte Ihrer Herzen! Ihr seid mit Recht von geistlosen Vergnügungen, vorübergehenden Modeerscheinungen und dem Streben nach zu wenig im Leben enttäuscht. Wenn Ihr eine glühende Sehnsucht nach dem Herrn in Euch tragt, werdet Ihr der Mittelmässigkeit und dem Konformismus, die in unserer Gesellschaft so verbreitet sind, aus dem Wege gehen können".

Auf wen oder auf was warten wir im Leben? Um welche Tugenden und Gaben beten wir, um sie in diesem Jahr zu erhalten? Sehnen wir uns nach Heilung und Versöhnung in zerbrochenen Beziehungen? Nach welchem Sinn und Verständnis verlangen wir inmitten unserer eigenen Dunkelheit, Traurigkeit und Rätsel? Wie leben wir unser Taufversprechen? Welche Eigenschaften von Jesus suchen wir in unserem Leben in diesem Advent? Oft geben uns die Dinge, Eigenschaften, Gaben oder Menschen, die wir erwarten, grossartige Einsichten darüber, wer wir wirklich sind. Advent ist eine Zeit zum Augen öffnen, konzentrieren auf das Wesentliche, Aufmerksamkeit schenken und Ausschau halten auf die Gegenwart Gottes in der Welt.

Mit unserer eigenen Taufe nehmen wir an der königlich- messianischen Mission Jesu teil. Jeder, der an dieser Mission teiltnimmt, hat auch königliche Verantwortungen, insbesondere die Fürsorge fuer die leidenden und verletzten Menschen. Advent ist eine wundervolle Gelegenheit, unsere Taufversprechen und Taufverpflichtungen „wirksam“ werden zu lassen. Papst Johannes Paul II lädt die Jugendlichen ein, ihre Taufe ernst zu nehmen. In seiner Botschaft schreibt er: “Ihr seid das Salz der Erde… “. Eine der Haupteigenschaften des Salzes besteht darin, Nahrungsmittel zu würzen, ihnen Geschmack und Aroma zu verleihen. Dieses Bild erinnert uns daran, dass durch die Taufe unser ganzes Dasein grundlegend verändert worden ist, da es mit dem neuen Leben, das von Christus kommt, „gewürzt“ worden ist (vgl. Röm. 6,4). Das Salz, dank dem unsere christliche Identität auch in einer stark säkularisierten Welt erhalten bleibt, ist die Gnade der Taufe“.

Was ist während dieser Adventszeit der Aufmerksamkeit und des Wartens der beste Weg, sich auf den Weltjugendtag vorzubereiten? Wir bereiten uns auf dieses wundervolle Ereignis in unserem Land am besten vor, indem wir als erstes unsere Taufe ernst nehmen. Wir streben danach das Salz zu sein, dessen Wohlgeschmack, der christlichem Leben Bedeutung verleiht. Wir sehnen uns danach Licht zu sein …, welches den Glanz der Gegenwart Christi zu allen widerspiegelt, denen wir alltäglich begegnen.

Da wir uns auf den Weltjugendtag 2002 vorbereiten, erlaubt mir vorzuschlagen, dass Ihr einen Streit schlichtet. Schliesst Frieden. Macht Euch auf die Suche nach einem vergessenen Freund. Gebt Mutmassungen auf und ersetzt sie durch Vertrauen. Schreibt einen Liebesbrief. Teilt so manchen Schatz. Gebt eine freundliche Antwort, obwohl Ihr lieber barsch reagieren würdet. Ermutigt einen jungen Menschen an sich zu glauben. Ladet einen Jugendlichen ein, am Weltjugendtag 2002 teilzunehmen. Macht Eure Treue durch Wort und Tat deutlich. Loest ein Versprechen ein. Findet Zeit. Nehmt Euch Zeit. Gebt Missgunst auf. Vergebt einem Feind. Hört mehr zu. Entschuldigt Euch, wenn Ihr Euch geirrt habt. Seid auch freundlich, selbst wenn Ihr Euch nicht geirrt habt! Versucht zu verstehen. Ignoriert Neid. Überprüft Eure Forderungen, die Ihr an andere stellt. Denkt zuerst an jemand anderen, schätzt es. Seid freundlich, seid sanft. Lacht ein bisschen. Lacht ein bisschen mehr. Bemüht Euch um Vertrauen. Unternehmt etwas gegen Bosheit. Bringt die Selbstzufriedenheit in Verruf. Zeigt Dankbarkeit. Geht in die Kirche. Bleibt eine Weile länger als sonst in der Kirche. Heisst einen Fremden willkommen, indem Ihr Euer Haus für einige der tausend jungen Pilger öffnet, die unser Land im nächsten Sommer besuchen werden. Macht das Herz eines Kindes froh. Stellt Euch als Freiwillige für den Weltjugendtag 2002 zur Verfügung. Betet um seinen Erfolg. Erfreut Euch an der Schönheit und der Wunder der Erde. Sprecht Eure Liebe aus. Sprecht sie noch einmal aus. Sprecht sie auch noch lauter aus. Sprecht sie leise aus. Erfreut Euch, denn der Herr ist nahe! Und Er wird in unserem Land im nächsten Sommer, während des Weltjugendtages 2002 allmaechtig gegenwärtig sein.

www.wyd2002.org

www.weltjugendtag.com

KATH.NET-Leser-Reise zu Silvester


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