Indien: Katholiken konvertieren aus materieller Not zum Hinduismus

14. Dezember 2005 in Weltkirche


"Ich hätte meine Arbeit verloren”, sagt eine Lehrerin. Finanzielle Unterstützung erhalten die Ärmsten der Armen nur, wenn sie Hindus werden.


Raipur (www.kath.net) Über 40 katholische Familien aus einem indischen Dorf sind aufgrund materieller Not zum Hinduismus konvertiert. Das meldete AsiaNews. Die Lehrerin Kaithabai Surjha erklärte, der Bürgermeister von Roopapali, 1.400 Kilometer südöstlich von Neu-Delhi, habe ihr angekündigt, sie werde ihren Job verlieren, sollte sie weiter Christin bleiben.

Ihr Mann wurde Hinduist, um die von der Regierung zur Verfügung gestellte Unterstützung für die Dalit zu erlangen, die ärmste Schicht im indischen Kastensystem. Finanzielle Mittel für Katholiken seien von der Regierung gestrichen worden, heißt es in dem Bericht. Das Ehepaar bat den Pfarrer, sie nicht weiter zu besuchen und keine Katecheten mehr ins Dorf zu schicken.

„Sie wurden bedroht“, sagt Abraham Narayan, Katechet bei einigen Familien, die nun konvertierten. Ein anderer Katechet, Madhu Nag, erklärte, die Erzdiözese hätte zahlreiche Initiativen für das Dorf geplant.

Das Problem sei die Regierung: Sie stelle Subventionen für die Armen zur Verfügung, um ein wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen. Profitieren können davon jedoch nur die Dalit der Buddhisten, Hindus und Sikh, jedoch nicht die Christen und Muslime.

Eine einzige katholische Familie ließ sich auch durch die widrigen Umstände nicht dazu bewegen, zum Hinduismus zu konvertieren. „Wir sind seit Generationen Christen“, erklärte der 65-jährige Moosa. „Wir sind in sozialer, wirtschaftlicher und religiöser Hinsicht benachteiligt, aber wir haben keine Angst vor der Verfolgung, weil Jesus bei uns ist“, meint er.


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