Wenn eine Schwangere in ‚Bild’ mit Abtreibung droht

26. Juli 2005 in Deutschland


Anzeige gegen eine Frau, die öffentlich damit drohte, ihr Kind abtreiben zu wollen, und gegen die Zeitung, die dies publizierte.


Hamburg / Münster (www.kath.net / idea) Darf eine Schwangere öffentlich dem Vater des Babys damit drohen, dass sie das Kind abtreiben wird? Die Verlobte des Münchner Feinkosthändlers Michael Käfer, Rebecca Maier, hat es laut Bild-Zeitung vom 23. Juli getan. Die Leiterin des katholischen Komm-Mit-Jugendverlags, Felizitas Küble (Münster), hat deshalb bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Maier und gegen die Zeitung erstattet.

Abtreibung sei laut geltendem Recht strafbar, wenn weder ein Schwangerschaftskonflikt vorliege noch eine Beratung erfolge. Deshalb handele sich möglicherweise um die Ankündigung einer Straftat, in jedem Fall aber um die Drohung mit einer rechtswidrigen Handlung, so Frau Küble.

Schwangere fliegt nach Amerika

In dem Bild-Artikel wird berichtet, das Paar habe Streit gehabt und der Vater habe danach öffentlich bekannt gegeben habe, es werde keine Hochzeit geben. Das Kind könne er allerdings auch allein großziehen. Daraufhin habe Rebecca Maier Käfer gedroht: „Ich werde das Kind abtreiben lassen. Wenn sich Michael nicht zu mir bekennen kann, möchte ich meinem Kind das alles nicht antun.“ Inzwischen hat sie sich nach Amerika abgesetzt.

Felizitas Küble sieht den Straftatbestand der Nötigung erfüllt, da der Verlobte ausdrücklich den Wunsch geäußert habe, dass das von ihm gezeugte Baby zur Welt komme. Die Bild-Zeitung habe sich als Forum für das möglicherweise strafbare Verhalten der Schwangeren zur Verfügung gestellt, weshalb auch gegen das Blatt ermittelt werden solle.

Foto: (c) SIR


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