Saudi-Arabien: Fünf inhaftierte Christen wieder frei gelassen

22. Juni 2005 in Weltkirche


Fünf Männer waren bei einem Gebetstreffen festgenommen worden. In Saudi-Arabien wird die Religionsfreiheit von Nichtmuslimen massiv unterdrückt.


Frankfurt am Main / Wetzlar (www.kath.net / idea) Der äthiopische Christ Yemane Gebre Loul, den die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea zum Gefangenen des Monats Juni benannt hatten, ist frei. Loul war mit zwei Landsleuten und zwei Eritreern am 29. April in Saudi-Arabien festgenommen worden, wo sie als Gastarbeiter tätig sind.

Wie der Informationsdienst Compass Direct am 21. Juni berichtet, waren die fünf Christen einen Monat lang in Riad inhaftiert. Am 30. Mai habe man ihnen die Rückkehr zu ihren Arbeitsplätzen erlaubt. Die Männer seien umfassend verhört worden. In den ersten sieben Tagen habe man die Augen verbunden, aber sie seien nicht misshandelt worden. Loul, Vater von acht Kindern, hatte zu einem Gebetstreffen in seiner Wohnung eingeladen, das von der Religionspolizei Muttawa gestürmt wurde.

Sie beschlagnahmte 40 Bibeln und nahm die fünf Gemeindeältesten fest. Loul gehört zu den rund sieben Millionen Gastarbeitern in dem islamischen Königreich. Von den fast 22 Millionen Einwohnern sind 92,8 Prozent Muslime und 4,5 Prozent Christen, vor allem Gastarbeiter. Der Rest gehört anderen Religionen an. Saudi-Arabien zählt zu den Staaten, die die Religionsfreiheit von Nichtmuslimen am stärksten unterdrücken.


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