Katholiken und Anglikaner einigen sich auf gemeinsame Sicht Mariens

17. Mai 2005 in Aktuelles


In einem Papier wird festgehalten, dass die katholische Sicht mit der Heiligen Schrift und der gemeinsamen Tradition übereinstimmt.


Vatikan (www.kath.net) Die katholische und die anglikanische Kirche haben sich auf eine gemeinsame Sicht Mariens geeinigt. Am Montagabend wurde in Seattle das 43-seitige Papier „Maria, Gnade und Hoffnung in Christus“ veröffentlicht. In der Schrift wird die Figur Mariens anhand der Bibel und der frühchristlichen Tradition beleuchtet.

Unter anderem werden die Dogmen der Unbefleckten Empfängnis und der Aufnahme Mariens in den Himmel aufgegriffen. Es wurde herausgearbeitet, dass die Sicht der katholischen Kirche in diesem Punkt mit dem Glauben der anglikanischen Kirche vereinbar ist. Bislang argumentierten Vertreter der anglikanischen Kirche damit, dass bei der katholischen Marienverehrung kein direkter Bezug zur Bibel bestehe.

Nun wurde festgehalten, dass die katholische Sicht mit der Heiligen Schrift und der gemeinsamen Tradition übereinstimmt. Katholiken werden in dem Papier unter anderem zu mehr Sorgfalt bei den Formen der Marienverehrung aufgerufen.

In den letzten fünfzehn Jahren wurden bereits vier gemeinsame Papiere der katholischen und anglikanischen Kirche herausgegeben. Vor zwei Jahre kam es zu einer massiven Krise zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften, als ein bekennender homosexueller Anglikaner in den USA zum Bischof geweiht wurde. Weite Bereiche der anglikanischen Weltgemeinschaft kritisierten diese Aktion.


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