Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Papst in persönlichem Brief an Assad: Sorge um Bevölkerung Idlibs

23. Juli 2019 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus ermutigt angesichts des humanitären Notstands in der syrischen Rebellenhochburg zu "deutlichen Zeichen" einer Konfliktbeendigung - Kardinalstaatssekretär Parolin: Pattsituation in Genfer Verhandlungen muss umgangen werden


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat sich mit einer Sondergesandtschaft persönlich an Syriens Machthaber Baschar al-Assad gewandt. In einem Schreiben bekundete er nach Vatikanangaben tiefe Besorgnis über die humanitäre Lage in dem Bürgerkriegsland, besonders "die dramatischen Bedingungen der Zivilbevölkerung in Idlib". Den Brief überbrachten der für Menschenrechts- und Flüchtlingsfragen zuständige Kurienkardinal Peter Turkson und der päpstliche Botschafter in Syrien, Kardinal Mario Zenari, im Rahmen eines Treffens mit Assad am Montag in Damaskus, wie das vatikanische Presseamt mitteilte.
Der Brief des Papstes an Assad enthielt eine lange Liste konkreter Forderungen, erläuterte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Montag im Interview mit "Vatican News". Franziskus habe darin erneut appelliert "für den Schutz des zivilen Lebens und die Erhaltung der wichtigsten Infrastrukturen wie Schulen, Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen". Zudem solle Präsident Assad "alles in seiner Macht Stehende tun, um diese humanitäre Katastrophe zu stoppen und die wehrlose Bevölkerung, insbesondere die Schwächsten, im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen", berichtete der oberste Vatikan-Diplomat.
In Syrien herrscht seit über acht Jahren Bürgerkrieg. Rund zwei Monate nach Beginn der Militäroffensive auf die letzte große Rebellenhochburg Idlib scheint derzeit kein Ende der Kämpfe in Sicht. Allein am Sonntag wurden Aktivisten zufolge durch Luftangriffe der syrischen Regierung und des Verbündeten Russland mindestens elf Zivilisten getötet, darunter mehrere Kinder. 45 Menschen seien bei den Angriffen auf zwei Dörfer verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mehrere Menschen würden vermisst oder seien in Trümmern gefangen.


Seit Ende April kommt es in Iblib zu verstärkten Gefechten als Teil der Offensive. Der Beobachtungsstelle zufolge wurden dabei mindestens 680 Zivilisten getötet, darunter mehr als 170 Kinder. Mehr als 300.000 Menschen seien durch die Kämpfe vertrieben worden. In dem noch im Vorjahr für entmilitarisiert erklärtem Gebiet leben insgesamt über drei Millionen Menschen, davon 1,3 Millionen intern Vertriebene, die hier Zuflucht gesucht hatten.
Durch die jüngste Militäroffensive sei die ohnehin schon extremen Lebensbedingungen in den Lagern noch drastisch verschlimmert worden, so Kardinalstaatssekretär Parolin über die "rein humanitäre Sorge" des Papstes. Das Kirchenoberhaupt habe Machthaber Assad zudem eindringlich zum Beitrag zur Versöhnung im Land aufgerufen: Er solle dafür "deutliche Zeichen" setzen wie etwa durch die Ermöglichung der sicheren Rückkehr von Vertriebenen und Binnenvertriebenen sowie für all jene, die nach ihrer erzwungenen Flucht in das Land zurückkehren wollen.
Im Brief werde zudem die Freilassung von Häftlingen und der Zugang von Familien zu Informationen über ihre Angehörigen erwähnt. Parolin zitierte hierzu einen im März 2018 veröffentlichten Bericht der Unabhängige Internationale Untersuchungskommission zur Arabischen Republik Syrien, in dem von zehntausenden willkürlich festgehaltenen Menschen die Rede war. Sie würden in inoffiziellen Gefängnissen und an unbekannten Orten ohne Rechtsbeistand oder Kontakt mit ihren Familien verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt sein. "Der Bericht stellt fest, dass viele von ihnen leider im Gefängnis sterben, während andere summarisch hingerichtet werden", sagte der Kardinalstaatssekretär.

Wie Parolin hervorhob, habe der Heilige Stuhl immer auf der Notwendigkeit einer tragfähigen politischen Lösung zur Beendigung des Syrienkriegs bestanden, welche auch die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft benötige. "Wieder einmal haben wir lernen müssen, dass Krieg zu immer mehr Krieg führt und dass Gewalt nur Gewalt hervorbringt", so ein von Papst Franziskus bereits mehrmals verwendetes und auch im Assad-Brief wiederholtes Zitat. In den Genfer Verhandlungen sei bei der Suche nach einer politischen Lösung jedoch eine unheilvolle "Pattsituation" eingetreten - weshalb der Pontifex nun das Assad-Regime zur Beendigung des Konflikts ermutigt habe.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Archivbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Reichert 23. Juli 2019 
 

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ist eine Ein-Mann-Organisation, die in London!!! ansässig ist. Selbst das öffentlich-rechtliche Erste Fernsehprogramm hat schon des öfteren darauf hingewiesen, daß die Meldungen nicht verifizierbar sind.


4
 
 siebenschlaefer 23. Juli 2019 
 

@Priska

Wenn die Türkei die Unterstützung der Terrormilizen in Idlib aufgeben würde, wäre der Krieg sofort und endgültig vorbei.


5
 
 priska 23. Juli 2019 
 

Diese armen Menschen müsste geholfen werden ..Aber wie?


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Syrien

  1. Neuer Bischof von Aleppo ernannt - 2014 von Milizen entführt
  2. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  3. Syrien: Bedrängte Weihnachten in der Islamisten-Hochburg Idlib
  4. Syrien: Erster christlicher Gottesdienst in Idlib seit 10 Jahren
  5. Libanon und Syrien: „Die Menschen versuchen, mit einem US-Dollar pro Tag zu überleben“
  6. Zehn Jahre Syrienkonflikt: „Kirche in Not“ fordert Erleichterungen für humanitäre Hilfen
  7. Syrien: Homs hat einen neuen syrisch-orthodoxen Erzbischof
  8. Syrien: Wiederaufgebaute maronitische Kathedrale von Aleppo eingeweiht
  9. Christen in Syrien verlangen Aufhebung der westlichen Sanktionen
  10. Syrien: Neun Jahre Krieg – und nun auch noch das Virus







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz