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Marx: „Reinigung des Gedächtnisses bleibende Aufgabe“

12. März 2019 in Deutschland, 11 Lesermeinungen
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Eröffnungsgottesdienst der DBK-Frühjahrs-Vollversammlung – Marx: Wenn die Bischofkonferenz über Missbrauch nachdenke, sei damit die Frage des sexuellen Missbrauchs gemeint, aber auch der Missbrauch, wenn sich die Religion über andere erhebe.


Lingen (kath.net/DBK) Mit einem feierlichen Gottesdienst ist gestern in Lingen die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz eröffnet worden. Zu Beginn begrüßte der Bischof von Osnabrück, Bischof Dr. Franz-Josef Bode, die 65 anwesenden Bischöfe, Vertreter der Weltkirche und zahlreiche Gläubige in der überfüllten Pfarrkirche St. Bonifatius. Dabei erinnerte er an die Vollversammlung der deutschen Bischöfe, die 1999 in Lingen stattgefunden hatte. Auch jetzt ständen aktuelle Fragen, die viele Menschen bewegten, auf der Tagesordnung, so Bischof Bode.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, appellierte an die Gläubigen, Religion nicht als Auslaufmodell zu sehen. Die russische Schriftstellerin Tatjana Goritschewa habe noch in kommunistischer Zeit das Buch „Von Gott zu reden, ist gefährlich“ geschrieben. Darin werde deutlich, dass die Rede über Gott Widerstand hervorrufe, so Kardinal Marx. Auch heute erscheine es oft so, dass es gefährlich sei, von Gott zu sprechen. „Das Gegenteil aber ist der Fall: Gott ist da! Die Religion verschwindet nicht. Natürlich hat es in den vergangenen Jahren Diskussionen über die Religion gegeben: Religionen, die missbraucht worden sind, die missbraucht haben, die für politische Zwecke verwendet wurden. Auf diesen Missbrauch müssen wir als gläubige Menschen eine Antwort geben“, sagte Kardinal Marx.


Neu sei, dass Religion oft instrumentalisiert, verharmlost oder banalisiert werde. In den zehn Geboten heiße es: „Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen. Haben wir die Heiligkeit Gottes erkannt und uns dafür eingesetzt?“, fragte Kardinal Marx. Oft genug sei in den zurückliegenden Wochen und Monaten deutlich geworden, dass im Namen der Religion und im Namen Gottes andere missbraucht worden seien. Wenn die Bischofkonferenz über Missbrauch nachdenke, sei damit die Frage des sexuellen Missbrauchs gemeint, aber auch der Missbrauch, wenn sich die Religion über andere erhebe. „Deshalb brauchen wir einen Weg der Erneuerung. Gerade die österliche Bußzeit ruft uns auf, diesen Weg als ganzes Gottesvolk zu gehen. Von Gott zu sprechen sollten wir demütig und verantwortungsvoll tun und nicht von oben herab“, so Kardinal Marx.

Die Gottesbegegnung zeige sich in der Person Jesu von Nazareth und im Nächsten. „In der konkreten Wahrnehmung der Nächstenliebe komme ich dem Geheimnis Gottes auf die Spur – wenn wir dem Armen und Kranken, dem Missbrauchten und Ausgestoßenen begegnen. Nur so können wir eine neue Glaubwürdigkeit gewinnen, nachdem, was manche Priester anderen angetan haben. Die Ausbeutung, die durch Missbrauch geschehen ist, kann nie gutgeheißen werden. Sind wir uns darüber bewusst, wie viel Leben und wie viel Glauben zerstört wurde?“, fragte Kardinal Marx.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz betonte in seiner Predigt, dass die Bischöfe alles tun würden, um Missbrauch aufzuklären. „Aber es geht um mehr, es geht um das, was Papst Johannes Paul II. zum Heiligen Jahr 2.000 als ‚Reinigung des Gedächtnisses‘ bezeichnet hat: Eine Reinigung im umfassenden Sinne – der Kirche, der Theologie, der Tradition, der Geschichte!“ Dieser Prozess der Reinigung sei nicht nach drei Tagen abgeschlossen, sondern ein kontinuierlicher Weg. „Ich glaube, dass wir an einer neuen Epochenschwelle der Kirche stehen: tastend und suchend, aber in der Verantwortung von allen im Gottesvolk. Nur so können wir eine Reinigung ermöglichen, die dann ahnen lässt, was das Heilige, was Gott bedeutet“, so Kardinal Marx.

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder (Stand: März 2019) aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz: Pressestatement von Kardinal Reinhard Marx


Archivfoto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 14. März 2019 
 

Zitat von VanGheluwe

In Erinnerung an Danneels und VanGheluwe, die sich an nichts erinnern konnten, fällt mir zu dieser Wortmeldung von Kard. Marx der Titel einer Fastenpredigt/Handleitung von Nonkel Roger VanGheluwe (pädophilem Bischof von Brügge) in 1999 ein:
"Haben wir noch Prinzipien?"
Die Antwort darauf hat die weitere Geschichte gegeben:
Nein

Misthaufen

Omnia instaurare in Christo


2
 
 Montfort 12. März 2019 

Nun, das Gedächtnis erinnert doch - an Schmutz oder Schönheit -, aber reinigen

muss der Mensch sein Herz, znd Gott bitten, auch seine Seele zu reinigen.

Die vorschnelle verbale "Reinigung des Gedächtnisses" scheint mehr ein "Waschen der eigenen Hände in Unschuld" zu sein.


13
 
 girsberg74 12. März 2019 
 

Er hat Recht in allem , was er sagt!

Warum aber nur fällt mir dazu immer wieder die dritte Strophe des allereinfachsten Kinderliedchens ein?


2
 
 Chris2 12. März 2019 
 

"Im Namen der Religion"?

"[…] dass im Namen der Religion und im Namen Gottes andere missbraucht worden seien." Mit Verlaub, aber das ist Unsinn: Die katholische Kirche hat sexuellen Missbrauch / "einvernehmlichen Sex mit Kindern" niemals gutgeheißen (anders als z.B. Teile der Grünen). Hier haben vielmehr Triebtäter die Kirche (systematisch) unterwandert und missbraucht, meist solche, die 'auf kleine Jungs stehen'. Bitte redet endlich Klartext und macht 'klar Schiff'!


12
 
 Kirchental 12. März 2019 

Warum können diese Herren nicht Klartext reden:

Da gab es Priester, die sich nicht an die Gebote und ihr Gelübde gehalten haben. Sie haben deshalb vielen Menschen und ihren Familien unsagbar Leid zugefügt.

Und es gab Vorgesetzte, auch Bischöfe, die die Tragweite dieses Missbrauchs nicht erkannten und irrtümlich glaubten, die Kirche vor Schaden bewahren zu müssen, anstatt sich um die Opfer zu kümmern.

Das tut uns allen unendlich leid. Als Mitglieder dieser Kirche bitten wir die Opfer um Vergebung.

Wir werden Täter, soweit diese zweifelsfrei feststehen, der weltlichen und kirchlichen Strafe zuführen.
Vorgesetzte und Bischöfe, die den Missbrauch vertuscht haben - auch wenn dies in gutem Glauben geschah, werden zurücktreten.

Damit hoffen wir in Demut unserer Verantwortung gerecht zu werden und neu beginnen zu können.

So ähnlich würde ich mir das wenigstens einmal wünschen!


16
 
 Ad Verbum Tuum 12. März 2019 

Tastend und Suchend?

zu Gott hin, zur tiefen Treue, zum wahrem Glauben, mein lieber Kardinal.
Bei dem was vorgefallen ist, ist m.E. nicht die Frage des Tastens und Suchens, steht nicht die Frage der Richtung im Raum, sondern die Konsequenz der Nachfolge und der Treue zu Berufung und Kirche ist unverhandelbar einzufordern.
Diese tiefe Gottverbundenheit die für die Menschen spürbar sein muss, die Berufung zur Heiligkeit muss gerade für die Bischöfe wieder so bestimmend werden, dass Vertrauen wieder wachsen kann.
Das wiederum spüre ich bei Ihren Worten, lieber Kard. Marx .... NICHT.


15
 
 AntlitzChristi 12. März 2019 
 

Reinigung notwendig

Schon die Mystiker sprechen von der Reinigung des Gedächtnisses (z.Bsp. Johannes vom Kreuz) um Altlasten loszulassen und offen zu sein für das Wehen des Heiligen Geistes, der das Gedächtnis mit SEINEN Gedanken neu füllen will. Und das haben wir als Kirche, das hat jeder Einzelne, immer sehr nötig.


10
 
 Pilgrim_Pilger 12. März 2019 
 

Wie komme ich zu Gott?

Bei der DBK-Frühjahrs-Vollversammlung geht es wieder einmal um die Frage des sexuellen Missbrauchs, aber auch der Missbrauch, wenn sich die Religion über andere erhebe. Möchte der Kardinal aus München eine "Eine Welt Religion" abgekoppelt von Christus, der nicht als Erlöser und Sohn Gottes akzeptiert wird abgekoppelt von der katholischen Kirche, die der moderne Mensch zwischen sich und Gott nicht anerkennt? Aktuelle Fragen, die viele Menschen bewegten, sind auf der Tagesordnung.

Mich bewegt nur eine Frage, wie komme ich zu Gott. Aber zu dieser Frage darf ich vermutlich keine Antwort der DBK- Frühjahrs- Vollversammlung erwarten. Diese hat andere Probleme, auf der Agenda, "Probleme die viele Menschen bewegen", vor allem Menschen die Glauben das sie Kirche sind. Allerdings glaube ich das Kirchenvolk nicht Kirche ist, sondern in der Kirche ist die von Jesus gegründet wurde.

Ich frage mich warum, wurde das Problem des sexuellen Missbrauchs solange von den Verantwortlichen vertuscht?


7
 
 julifix 12. März 2019 

Diesen Herrn

kann ich nicht mehr ernst nehmen - Politiker und Diplomat, aber kein Hirte.


18
 
 Eliah 12. März 2019 
 

Reinigung?

Was meint der Herr Kardinal denn mit "Reinigung des Gedächtnisses"? Alles aus der Erinnerung streichen, was stört? Und was soll eine "Reinigung der Tradition" sein? Weg mit all dem Ballast, der auf dem Weg in eine neue Epoche der Kirche nur belastet? Um Kardfinal Marx bei seinem eigenen Wort zu nehmen: Ist er sich bewusst, wie viel Glauben er selbst zerstört?


24
 
 griasdigott 12. März 2019 

verwirrend

"Missbrauch, wenn sich die Religion über andere erhebe" - Jesus Christus ist doch die Wahrheit. Er hat uns alles offenbart. Gibt es Wahrheit oder nicht?!

"Im Namen der Religion und im Namen Gottes seien andere missbraucht worden" - Einzeltäter haben gegen die christliche Lehre andere missbraucht. Diese Einzeltäter sind weder die Kirche, noch haben sie im Namen der Religion oder gar im Namen Gottes gehandelt, sondern genau das Gegenteil !

Tastend und suchend sollen jetzt alle in die Verantwortung genommen werden. Das Problem sehe ich darin, dass der kleine Gläubige nichts zu sagen hat, nicht einbezogen wird, aber die Verantwortung jetzt tragen soll.

Früher gab es mal den Spruch: ich übernehme die Verantwortung, was dann mit einer Rücktrittsankündigug verbunden war.

Sehr verwirrend alles!


16
 

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