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Warum der Zölibat wichtig bleibt

2. März 2019 in Weltkirche, 12 Lesermeinungen
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Die weltliche Sexualmoral ändert sich mit jeder Generation, konstant bleibt die Kritik an der katholischen Kirche, schreibt Ross Douthat für die ‚New York Times’.


New York City (kath.net/jg)
Der Zölibat ist keine Garantie für enthaltsam lebende Priester, aber er bewahrt den Ruf Gottes, auch wenn das System korrumpiert ist. Geht dieser Ruf verloren, kann es leicht passieren, dass nur die Korruption übrig bleibt. Zu diesem Schluss kommt der Journalist Ross Douthat in einem Kommentar über die Angriffe auf den Priesterzölibat der katholischen Kirche. (Siehe Link am Ende des Artikels)

Die antikatholische Rethorik, aus protestantischer oder säkularer Quelle, habe die katholische Kirche stets als Gegnerin einer „gesunden Sexualität“ darzustellen versucht. Die jeweils herrschende sexuelle Kultur ändere sich, die Ablehnung der katholischen Sexualmoral bleibe aber konstant, schreibt Douthat.

Das 19. Jahrhundert habe unter „gesunder Sexualität“ eine große, patriarchalische Familie verstanden. Gegner der katholischen Kirche hätten sich auf die Nonnen eingeschossen, die sich der Ehe und eigenen Kindern verweigert hätten.


Etwas später, in der viktorianischen Epoche, sei die katholische Kirche mit ihrem Weihrauch und Goldverzierungen den Calvinisten zu einladend für Homosexuelle erschienen.

Als im 20. Jahrhundert die Kernfamilie mit zwei Kindern das neue ideal war und die Überbevölkerung als große Gefahr gesehen wurde, warfen die Gegner der katholischen Kirche vor, zu sehr auf Fortpflanzung fixiert zu sein.

Heute, in der Zeit des sexuellen Individualismus wird der katholischen Kirche repressive Grausamkeit vorgeworfen, die den Menschen und insbesondere den Priestern die sexuelle Erfüllung verbietet, die angeblich jeder Mensch brauche.

In diese Kerbe schlage auch der französische Journalist Frédéric Martel. In seinem Buch „Sodoma – Enquète au coeur du Vatican“ (dt. „Sodom – Untersuchung im Herz des Vatikan) vertritt er die These, dass die angeblich große Zahl homosexueller Geistlicher im Vatikan zeige, dass der Zölibat ein Fehler und ein Betrug sei, ebenso unnatürlich und schädlich wie der frühere moralische Konsens die Homosexualität eingeschätzt habe.

Douthat ist weit davon entfernt, jede Kritik an der katholischen Kirche von außen abzulehnen. Ein Kritiker der Kirche könne Probleme manchmal leichter erkennen als ein Gläubiger und wer Kritik ablehne, nur weil sie sich aus antikatholischen Stereotypen nähre, finde sich auf dem Weg wieder, der zu Verleugnung und Vertuschung klerikaler Missbrauchsfälle führe, schreibt er.

Gleichzeitig müsse die Tatsache, dass die „gesunde Sexualität“, die angeblich außerhalb der Kirche zu finden sei, von jeder Generation neu definiert werde, zu einer gesunden Skepsis gegenüber der Ansicht führen, alle Probleme der katholischen Kirche seien gelöst, wenn Rom die „unnatürlichen“ Vorschriften zu Zölibat und Enthaltsamkeit aufheben würde.

Skepsis sei insbesondere gegenüber der gegenwärtig herrschenden Sexualmoral angebracht. Sie stelle katholische Priester als unterdrückt und unglücklich dar, während sie gleichzeitig das gigantische soziale Experiment des Alterns ohne Familie hervorbringe. Sie lehne große Familien ab, sei aber nicht in der Lage, genügend Nachwuchs hervorzubringen um die Bevölkerungszahl in der nächsten Generation zu erhalten.

Auf Basis dieser Alternative werde die katholische Kirche ständig aufgefordert, Praktiken aufzugeben, die in direkter Verbindung mit dem Neuen Testament stehen. Dazu zähle auch der Zölibat, bezeugt durch das Leben Jesu, der harte Worte für jene übrig hatte, die aus der Familie einen Götzen machen wollen. Das scheine ein schlechter Handel zu sein, ganz unabhängig davon, wie viel in Rom geheuchelt werde, schreibt Douthat.


Link zum Kommentar von Ross Douthat in der New York Times (englisch):

Why Celibacy Matters


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Lesermeinungen

 lesa 5. März 2019 

Danke

@Sehr geehrte liebe Rosenzweig: Danke für Ihre Gedanken!


1
 
 Wunderer 5. März 2019 
 

Geehrter Ulrich Motte

Ich möchte das auch nicht bestreiten, daß Mr. Douthat ein Katholik ist.
Was ich sagen wollte: in Deutschland z. Bsp. wird einem als Katholik das protestantische Geschichtsverständnis und auch das protestantische Weltbild vorgesetzt, ob man will oder nicht.
Und das angelsächsische Verständnis von Kirche und Welt wird ja der ganzen Welt vorgesetzt, aufoktroiert. Und es wird so getan, als könnte es tatsächlich kein anderes geben.
Aber katholisch ist etwas anderes und katholisch gebliebene Länder wie solche etwa in Lateinamerika oder die Polen haben ein anderes Verständnis von Geschichte und Kirche.
Ich weiß wie die Angelsachsen denken, aber als Katholik bin ich anders. Man ist hierzulande gefordert, sich die Dinge selber zu erarbeiten und die aufgezwungene Lutherbrille abzusetzen.


1
 
 Ulrich Motte 4. März 2019 
 

Wunderer: Douthat ist Katholik

Ihre Aussage über ihn "aus dem protestantischen Raum" ist insofern zumindest missverständlich.


0
 
  4. März 2019 
 

Coeli = Himmel baetere = gehen / schreiten

Zölibat = konsequent in den Himmel schreiten. - Wie könnte diese lateinische Zusammensetzung besser den Sinn des Zölibats beschreiben?

Wer es fassen kann der fasse es!
Wer nicht, der halte sich raus!


5
 
 Rosenzweig 2. März 2019 

"Denn nie gab es Erneuerung durch ein Weniger..

-
sondern immer nur durch ein Mehr an Hingabe" (WB.Schwaderlapp)
-
Danke, werte @lesa für Ihren Hinweis auf den lesenswrt. Beitrag v.WB Schwaderlapp (TP 21.2.)

Obiger treffd. Schlusssatz ist m.Er.
DIE ANTWORT zum Thema Zölibat u. Berufung zum hl.Priestertum!
Wie darüber hinaus für jeden anderen Lebensstand–
Ehe/ Ordensstand u. Gottgeweihtem Leben!

Hingabe u. Opferbereitschaft sind das Geheimnis unserer Heiligung- zu der ein JEDER berufen ist! (Eph.1,4)
-
In dieser innehaltd. Besinnung dankb. verbunden..


7
 
 lesa 2. März 2019 

Hingabe schafft Rettung (Johannes Bours)

Danke für den Beitrag!
In der Tagespost findet sich ein sehr lesenswerter Beitrag zu Thema von Weihbischof Schwaderlapp. Der Schlusssatz seines Artikels, der durchaus vielseitigen Stellungnahme lautet: Denn nie gab es Erneuerung durch ein Weniger, sondern immer nur durch ein Mehr an Hingabe" (TP 21. Februar)


11
 
 Wunderer 2. März 2019 
 

Es liegt an der Ausbildung: der Mann muss Mann bleiben

Ross Douthat schreibt als jemand aus dem protestantischen Raum, der von "Neuerungen" bzw. Krisen geschüttelt war und bleiben wird, solange es keine Hinkehr zur Kirche geben wird. Als Katholik muß man diese Auffassung nicht übernehmen, jedenfalls nur teilweise, weil wir schon nach dem 1. Weltkrieg teilweise Teil dieser Welt notgedrungen geworden sind.

Weil das so ist, ist auch die Kirche bei uns in die Krise gekommen, vor allem in Amerika selbst wie diese Sudelsachen es leider beweisen.
Eine falsche Auffassung, ein falscher Geist, dieser sog. bürgerliche Geist mit seiner absurd klinischen und gekünstelten annormalen Reinheit und Sauberkeit hatte offenkundig in die Orden und Priesterseminare Fuß fassen können. Es ging dann in der Ausbildung nicht mehr um männliche Keuschheit, sondern um eine Erziehung zu einer Art von Eunuchentum. Als verkehrte Reaktion auf dieses Falsche, kam dann offenbar das auf, was Homosexualität genannt wird: das Resultat falsch vermittelter Keuschheit.


4
 
 Diadochus 2. März 2019 
 

Von Herzen

Wer den Göttlichen Bräutigam Jesus Christus von Herzen liebt, von Herz zu Herz, der am Kreuz alles für uns gegeben hat, der ist auch bereit, alles für Jesus Christus zu opfern und Ihm zu schenken, auch die eigene Sexualität. Das ist eine radikale Ganzhingabe. Die Liebe ist so eng, sodass dazwischen nichts Platz hat. Alles für Jesus. Das ist kein weltfremdes Ideal. Das ist gelebter Glaube. Dem gottgeweihten Zölibat wird immer widersprochen werden. Sollen die Gegner doch aufjaulen. Sie werden an der Liebe abprallen. Der Zölibat ist kein Betrug, wie der französische Journalist Martel behauptet, wenngleich das Hochzeitsmahl des Lammes erst im Himmel stattfindet, für jene, die Ihn von Herzen lieben.


12
 
 Nussknacker 2. März 2019 
 

Der Zölibat

wird immer bei denen Anstoß erregen, die ihre Sexualität als reine Triebbefriedigung ausleben „müssen“.
Denen es nicht gelingt, die Sexualität als Quelle des Lebens in ihre Persönlichkeit zu integrieren.

Sei es in der Ehe zur Weitergabe des Lebens und damit zur Vertiefung einer lebenslangen Verbindung, oder im Zölibat als Quelle von Vitalität und geistiger Entfaltung, dem Streben nach höheren Werten.

Sehr schön von Herrn Ross Douthat herausgearbeitet, wie sich die Scheinargumente der Zölibatsgegner im Laufe der Zeit selbst widersprechen.


14
 
 Rolando 2. März 2019 
 

Von Jesus gewollt

Da der Zölibat von Jesus gewollt ist, wird er auch bleiben, trotz aller Angriffe. Wer hat denn das meist Interesse am Fall des Zölibats, der Teufel. Da er der Vater der Lüge ist, sind alle Argumente, seien sie noch so plausibel dargestellt eine Lüge.


18
 
 gebsy 2. März 2019 

Kritik soll dienstbar gemacht werden

Richtig erkannt:
"Douthat ist weit davon entfernt, jede Kritik an der katholischen Kirche von außen abzulehnen. Ein Kritiker der Kirche könne Probleme manchmal leichter erkennen als ein Gläubiger und wer Kritik ablehne, nur weil sie sich aus antikatholischen Stereotypen nähre, finde sich auf dem Weg wieder, der zu Verleugnung und Vertuschung klerikaler Missbrauchsfälle führe, schreibt er."
Dass sich in der Kirche das Unverständnis für die zölibatäre Form gelebter Gottesbeziehung derart ausbreiten konnte, ist ein Geheimnis des Bösen ...


10
 
 girsberg74 2. März 2019 
 

Douthat ist ein klarer Kopf, war er schon immer!

Die zitierte Kritik aus der viktorianischen Eoche würde meine Frau allerdings nicht einfach beiseite schieben; Frauen sehen Männer eben anders, teils gründlicher.


8
 

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