Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  10. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Die Engführung der innerkirchlichen Debatten

20. Jänner 2013 in Schweiz, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Die ‚Pfarrei-Initiative‘ kommt nicht aus dem Kirchenvolk, sondern von Mitarbeitern, die ein Problem haben mit theologischen Vorgaben der Weltkirche.“ Ein Kommentar des Churer Generalvikars Martin Grichting


Chur (kath.net/pbc) Mit der „Pfarrei-Initiative“ bekennen sich über 500 katholische Kirchenmitarbeitende in der Deutschschweiz zu Verhaltensweisen, die der weltkirchlichen Lehre widersprechen. Laien, nicht geweihte Personen also, wollen Sakramente spenden und fordern das Frauenpriestertum sowie die Abschaffung des Zölibats. Auch wenn diese Initiative als Basisbewegung dargestellt wird: sie kommt nicht aus dem Kirchenvolk, sondern von Mitarbeitern, die ein Problem haben mit theologischen Vorgaben der Weltkirche. Es geht also weniger um Reform als um Kompetenzen.

In der Schweiz leiden innerkatholischen Debatten seit langem an einer Engführung. Stets wird die Kirche auf die von den Geweihten gebildete Hierarchie verkürzt. Weil das die Laien ausschliesst, versucht man dann, die Hierarchie durch Gremien und Beauftragungen gewissermassen wieder "auszuweiten", so dass Laien trotzdem an der - verkürzt verstandenen - Sendung der Kirche teilnehmen können. So entsteht das falsche Bild, dass man umso mehr Christ ist, verbunden mit der Kirche, je mehr man kirchenamtlich mitbestimmen kann. Das führt zum Gerangel um mehr Einfluss - Zölibat, Frauenpriestertum und Staatskirchenrecht eingeschlossen.

Demgegenüber hat die Kirche stets und durch das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) neu betont, dass nicht nur die Priester an der Sendung der Kirche teilhaben, sondern auf ihre Weise auch die Laien. Die Kirche hat unterstrichen, dass alle Gläubigen an der Sendung der Kirche teilhaben, aber sie hat immer auch an der wesensmässigen Unterscheidung von Priester und Laie festgehalten. Das gehört zur DNA der Kirche und wird sich nicht ändern.


Es sind also auch die Laien Kirche, auch ohne Aufgabe innerhalb der Hierarchie. In allen drei Vollzügen der Sendung der Kirche - verkündigen, heiligen und leiten - haben sie ihre spezifische Form der Teilhabe. Gekennzeichnet ist diese durch den Weltbezug: Verkündigen kann man nicht nur (als Priester) auf der Kanzel, sondern gerade auch (als Laie) durch Wort und Tat in Familie, Beruf, Politik und Freizeit. Heiligen kann man nicht nur vom Altar aus, sondern auch als Laie, indem man sein privates und gesellschaftliches Leben christlich prägt und so Gott darbringt. Und leiten kann man nicht nur im Zeichen der Mitra, sondern auch als Laie, indem man die Dinge, die man privat und gesellschaftlich beeinflussen kann, christlich gestaltet. Die Laien nehmen so nicht im Schlepptau der Hierarchie an der Sendung der Kirche teil. Sondern sie tun es selbstverantwortet, in einem ihnen eigenen Bereich, auf der Basis ihres christlich geprägten Gewissens.

Neben dieser allen Laien aufgetragenen Sendung können einige von ihnen von der Hierarchie eingeladen werden, an deren Auftrag mitzuwirken. Diese Laien sind damit aber nicht mehr in dem ihnen eigenen Bereich tätig, weshalb sie dann nur Mitarbeitende sein können. Die Problematik der "Pfarrei-Initiative" besteht darin, dass sich solche Laien nicht mehr damit zufrieden geben, als Mitarbeiter der Hierarchie eine untergeordnete Rolle zu spielen. Sie verlangen gleiche Kompetenzen und tendieren damit dazu, die Unterscheidung von Priester und Laie aufzuheben.

Da den Laien das Engagement in der Welt aufgetragen ist, beschränkt sich der Dienst der Hierarchie darauf, den Glauben zu lehren sowie durch Verkündigung und Sakramente die Laien für diese Aufgabe zu stärken. Nur wo es um Menschenwürde und Lebensschutz geht, muss die Hierarchie direkt Stellung nehmen. Das II. Vatikanische Konzil ermahnt deshalb die Hierarchie: "Die gerechte Freiheit, die allen im irdischen bürgerlichen Bereich zusteht, sollen die Hirten sorgfältig anerkennen" (Lumen Gentium 37). Je mehr die Hierarchie dennoch politisch eingreift, statt dies den Laien zu überlassen, desto nachvollziehbarer erscheint es, wenn umgekehrt Laien, wie bei der "Pfarrei-Initiative", in die Aufgaben der Hierarchie eingreifen – sei dies theologisch noch so verfehlt.

Die vom II. Vatikanischen Konzil den Laien zugewiesene Aufgabe sieht auf den ersten Blick weniger spektakulär aus als das Auftreten im Gewand kirchlicher Amtsträger. Aber es ist gerade der Weg, wie man heute, in einer freiheitlichen und pluralistischen Welt tätiges Kirchenmitglied sein kann – in einer Gesellschaft, welche die Kirche auch deshalb ablehnt, weil sie sie primär institutionell wahrnimmt, klerikalistisch, als belehrendes Gegenüber.

Die Vision ist also nicht der Christ, der sich am Arbeitsplatz nicht als solcher zu erkennen gibt, dann aber abends im Kirchgemeindevorstand sein Christsein zu verwirklichen meint, indem er dem Pfarrer dreinredet. Sondern es ist der Christ, der gerade sein privates, berufliches und gesellschaftliches Engagement als Teilhabe an der kirchlichen Sendung versteht. Das ist sein unersetzlicher Dienst, den kein Priester leisten kann. Paulus hat die Kirche mit dem menschlichen Leib verglichen, in dem jedem Organ seine Aufgabe zukommt. In der Kirche in der Schweiz ist es oft leider so, dass alle Haupt sein wollen. Doch wie weit kommt ein Organismus ohne Herz und Lunge, ohne Hände und Füsse? Es wird Zeit, das II. Vatikanische Konzil zu verstehen und umzusetzen.

Dr. Martin Grichting ist Priester, Generalvikar und Vizeoffizial des Bistums Chur. Er habilitierte sich 2006 im Fach Kirchenrecht. In der Schweizer Bischofskonferenz ist er Konsultor der Kleruskongregation sowie der Kommission Kirche-Staat. Zusätzlich ist er im Erzbistum Vaduz Diözesanrichter. 2011 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum päpstlichen Ehrenprälaten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Luca Pontiggia 24. Jänner 2013 
 

Grichting hat Recht: die Welt wird von denen gerettet, die nichts tun!

Ganz besonders hat mich diesen Satz getroffen: \"Die Vision ist also nicht der Christ, der sich am Arbeitsplatz nicht als solcher zu erkennen gibt, dann aber abends im Kirchgemeindevorstand sein Christsein zu verwirklichen meint, indem er dem Pfarrer dreinredet.\"
Nun, als Getaufte, können wir unser Christsein verwirklichen? Wie? Ich habe diesen wunderbaren Beispiel gefunden: 30 Jahre lang Pförtner in einem Kolster zu sein und damit die Welt Retten...(im Moment nur für die die italienisch können): http://polureg.blogspot.ch/2013/01/aber-die-welt-wird-von-denen-gerettet.html


0
 
 rellüm 22. Jänner 2013 
 

Einverstanden, aber...

Mgr. Grichting hat sicher recht, aber.... er weiss anscheinend nicht, was das volk in der basis denkt.


0
 
 Vonderwiege 22. Jänner 2013 
 

Fertig lustig mit Pastis!

@ Adson. Es ist gut, wen sie sich für die Bischöfe einsetzen. aber die Bischöfe haben die Macht, alles sofort zu ändern. Wen sie keine Pastoralassis/Pastis wollen, ist Schluss damit. ich glaube einfach, sie (Ausnahme: S. Ex. Huodner) wollen Pastis, aber sie wissen, das der Hl. Vater sie klar nicht will. Darum: LAVIEREN! Aber die Sense ist jetz entlich angesetzt!


2
 
 Adson_von_Melk 21. Jänner 2013 

@Stephaninus: Ein bisschen muss ich

die Schweizer Bischöfe jetzt in Schutz nehmen. Das sind zwar auch keine Löwen, aber zur durchschnittlichen MUT-losigkeit kommt in der Schweiz noch eine eklatante MACHT-losigkeit hinzu, selbst im ureigenen kirchlichen Bereich. Kardinal Koch kann davon aus seiner Zeit als Bischof von Basel ein langes und trauriges Lied singen.

Die Schweizer Situation beruht bis heute darauf, dass dort im 19. Jhdt der Staat den sogenannten Kulturkampf im Wesentlichen gewonnen hat. (In D war es wohl eher ein Punktesieg der Kirche.)

So ein Posting ist für Details viel zu kurz, aber wenn Sie an dem Thema interessiert sind, helfen wie immer Google und Wiki.


1
 
 jadwiga 21. Jänner 2013 

Scotus hat Recht!

Die Priester möchten nicht zusammen mit Jesus den Kreuzweg mitleiden, aber erst am Endes dieses Weges hat sich Seine Liebe ganz offenbart.

Ich frage mich: Haben sie Jesus Liebe überhaupt gespürt?

Wer Jesus treffen möchte soll unter das Kreuz gehen. Er hängt immer noch dort und leidet aus Liebe zu uns!
Wer diese Liebe \"innerlich\" erblickt, der alles, aber wirklich alles für sie lassen wird.
Keine menschliche Liebe gleicht dieser und keine Seele ihr widerstehen kann.


2
 
 Scotus 21. Jänner 2013 

@ Marienzweig

Die Pfarrer-Initiative hat insofern Rückhalt von so vielen Gläubigen, dass viele Gläubige - das möchte ich sagen - eben sehr lau sind, und viele Menschen sich durch die oberflächliche, öffentliche Meinung verführen lassen.

Solange die Menschen in der Kirche mehr Mitleid mit ihrem Pfarrer haben, weil dieser nicht heiraten darf, und sie weniger den Kreuzweg mit Jesus mitleiden möchten, wird sich vorerst einmal nicht viel ändern.


4
 
 Scotus 21. Jänner 2013 

@Marienzweig, Ihre Bewunderung ist nicht lächerlich


0
 
 Marienzweig 20. Jänner 2013 

es ist anders

Ich bin mir nicht so sicher, ob die \"Pfarrer-Initiative\" nicht doch auch erheblichen Rückhalt in der breiten katholischen Bevölkerung hat.
Wie oft höre ich den Satz: \"Ja, sie sollen sie halt heiraten lassen!\"
Und so befürchte ich, dass ein Großteil der Katholiken die Forderungen der \"Priester-Rebellen\" teilt, ob aus thematischer Übereinstimmung, aus Bequemlichkeit oder nur, weil \"man\" modern ist, keinesfalls gegen den Strom schwimmen möchte und schon gar nicht \"altbacken\" erscheinen will.
Ich frage mich jedoch: Wird auch nur ein Mensch allein dadurch gläubig, dass ein verheirateter Priester am Altar zelebriert?
Der Glaube und die wachsende Nähe zu Gott entwickelt sich anders, nicht so eindimensional.


1
 
 Stephaninus 20. Jänner 2013 
 

Die Mutlosigkeit der Bischöfe

hat die Situation in der Schweiz derart ins Kraut schiessen lassen. Es bleibt nämlich die Frage, warum in der Schweiz Leute, die gegen die kirchliche Einheit verstossen weiter im (teilweise fürstlichen) Kirchensteuersold bleiben, währenddessen jene Katholiken, die treu zu Papst und Lehre stehen, immer mehr an den Rand gedrückt werden.


1
 
 Marienzweig 20. Jänner 2013 

weitergehen, doch aufmerksam

@nova creatura
Sie machen leider nur leise Andeutungen, was Ihre heutige Stellung, angedeutete Ausgrenzung und \"Beobachtung\" betrifft und daher ist es schwierig, in angemessener Weise auf Sie eingehen zu können.
Sich für das Reich Gottes hier auf Erden einzusetzen kann n i e verkehrt sein und ist es auch nicht.
Es gibt unserem Leben Sinn! Dazu bedarf es jedoch auch einer Portion Leidensfähigkeit.
Somit sind wir auch Kreuzträger, ein Ehrentitel, wie ich meine.
Aber wir müssen uns vor moralischem Hochmut hüten, denn diese Versuchung \"kitzelt\" uns (mich) öfter, als uns (mir) lieb sein kann.
Gehen Sie beherzt Ihren Weg, doch immer eingedenk solcher Gefahr.
Nur Mut!


2
 
 nova creatura 20. Jänner 2013 
 

Christ sein überall!

Ja, Christ ist man immer und nicht nur in den Momenten in der Kirche beim Gottesdienst. Ich lebe seit vielen Jahren im Geist Gottes und setze mich deshalb überall für die Wahrheit und die Gerechtigkeit ein.

Doch das hatte zur Folge, dass ich aus der Arbeitswelt ausgegrenzt wurde. Man will dort keine Ehrlichen! Und auch gesellschaftlich bin ich heute am Rand und sogar unter \"Beobachtung\", denn man will auch hier keine Ehrlichen.

Man will angepasste Menschen, solche die zu allem schweigen, was \"sie nichts angeht\". Der Papst ist da ganz anderer Meinung:

\"So gehört zur Christwerdung das Hinausgehen aus dem, was alle denken und wollen, aus den herrschenden Massstäben, um ins Licht der Wahrheit unseres Seins zu finden und mit ihm auf den rechten Weg zu kommen.\" So schreibt es Joseph Ratzinger im Prolog zu \"Jesus von Nazareth\".


1
 
 Maxim 20. Jänner 2013 
 

Umbanda

Wo ist hier die Logik? Wir sind eben nicht in „der mit Rom unierten Ostkirche\".
Im übrigen:
Ich weiß von nicht wenigen der verheirateten \"Mitarbeiter\", dass sie zwar nicht auf die Ehe verzichten wollten, aber dann später doch wieder bedauert haben, dass sie nicht das Ansehen der Priester oder der ehemaligen Kommilitonen oder Klassenkameraden zu haben scheinen. In einem starken Maße musste ich dies vor allem bei ehemaligen Priestern feststellen, die dann doch in den Dienst der Kirche übernommen wurden oder als Lehrer an den Schulen eingesetzt werden oder wurden.


3
 
 jadwiga 20. Jänner 2013 

Danke für die Aufklärung.

Dass man nicht eine gerade Linie zwischen dem Gutem und dem Bösen ziehen kann, weiss man schon längst. Jetzt aber haben viele Gläubigen den Überblick, wer was fordert und warum, einfach verloren.

Ich befürschte, dass die ganze Verwirrung mit den Pfarrer-Initiativen, die so schnell wie Pilze nach dem Regen wachsen, eine Art Strategie des Bösen ist.
Apropos Pilze: Bevor die Menschen lernten die giftigen Pilze von den essbaren zu unterscheiden, haben sie viele ihre Brüder zum Grabe tragen müssen.


2
 
 Umbanda 20. Jänner 2013 
 

newman

Die Priester, von denen ich sprach, wurden nach dem Ritus der mit Rom unierten Ostkirche, die verheiratet Priester anerkennt, geweiht. Nach dem Fall des Kommunismus wurden einige dieser Weihen sub conditione vom Vatikan anerkannt. Dieses Beispiel sollte auch nur illustrieren, daß Laienengagement durchaus möglich ist und auch schon praktiziert wurde.


0
 
 girsberg74 20. Jänner 2013 
 

@ Umbanda

Klingt nicht uneinleuchtend - vor allem wenn man bedenkt, welches Risiko jene trugen, nur - was davon halten? wenn man hauptsächlich solche wahrnimmt, die risikolos am liebsten alles und vor allem recht haben wollen.


1
 
 bernhard_k 20. Jänner 2013 
 

Engführung

Vollkommen richtig. Diese Entführung kommt aus einem Unverständnis. Wer nämlich versteht, dass alle Christen zur Heiligkeit berufen sind, denkt vollkommen anders. Von daher sind Papst, Bischöfe, Priester und Laien alle auf dem selben Weg. Kinder, Lehrer, Busfahrer... alle können heilig werden.


2
 
 newman 20. Jänner 2013 
 

Fakten?

@Umbanda
Wenn denn in der Tschechoslovakei unter den Kommunisten verheiratete Laien zu Priestern geweiht wurden wie Umbanda hier behauptet, wäre dies wohl kaum ohne den Segen des Papstes und der Bischöfe geschehen. Kein zu unterschlagender Unterschied ob in Einheit mit der Weltkirche Sonder-Regeln und Handlungen initiert werden oder eben gegen Sie!
Ausserdem handelt es sich bei diesem unseligen Manifest in der Schweiz eben nicht um eine Priester- sondern Pfarrei-Initiative. Das heisst, die Unterzeichner sind, wie es Martin Grichting ja schreibt praktisch ausschliesslich in kirchlichem Sold stehende, unzufriedene, frustrierte Laien.


3
 
 Umbanda 20. Jänner 2013 
 

Die katholische Kirche hat in der Vergangenheit schon manchmal gezeigt, daß sie durchaus in der Lage ist, sich äußeren Umständen anzupassen, ohne daß dies ihren Untergang zur Folge gehabt hätte. Erinnert sei an die Untergrundkirche in der Tschechoslowakei unter dem Kommunismus. Hier wurden, um die Seelsorge zu gewährleisten und kirchliches Leben überhaupt zu ermöglichen, auch verheiratete Laien zu Priestern geweiht. Die Bischöfe, die das taten und die Laien, die hier geweiht wurden, waren bestimmt keine \"sondergläubigen\" Querulanten, sondern engagierte Menschen, denen das Schicksal ihrer Kirche am Herzen lag. Vielleicht sollte man die Priester-Initiative mal unter diesem Aspekt betrachten - daß es sich um Leute handeln könnte, die ein echtes Interesse an lebendiger Kirche und Seelsorge haben.


0
 
 Vonderwiege 20. Jänner 2013 
 

H.H. Grichting hat 100 % recht!

Dieser Satz allein macht ihn schon bischofswürdig: \"Die Vision ist also nicht der Christ, der sich am Arbeitsplatz nicht als solcher zu erkennen gibt, dann aber abends im Kirchgemeindevorstand sein Christsein zu verwirklichen meint, indem er dem Pfarrer dreinredet.\" Aber:_H.H. Grichting als Generalvikar könnte das alles doch von heute auf morgen ändern. Warum tut er es nicht?


3
 
 Willigis 20. Jänner 2013 
 

Ja, aber

\"sie kommt nicht aus dem Kirchenvolk, sondern von Mitarbeitern, die ein Problem haben mit theologischen Vorgaben der Weltkirche. Es geht also weniger um Reform als um Kompetenzen.\"

Das mag sein, aber das Kirchenvolk in seiner Breite scheint den Vorschlägen der Initiative doch positiv gegenüber zu stehen. Davon, dass die Pfarrer der Initiative in ihren Pfarreien nun gegen den Strom schwimmen müssen, hat man jedenfalls noch nichts gehört.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  3. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  6. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Für eine Kirche ohne Privilegien
  9. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche
  10. Tag der Solidarität mit verfolgten Christen in Augsburg







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  8. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  9. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  10. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Der Teufel sitzt im Detail
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz