Diözese Linz schweigt weiter – Bischof Aichern vor Ablöse?

14. Februar 2005 in Österreich


Vatikanmitarbeiter: Chance auf vorzeitige Ablöse von Aichern gestiegen - Welser Diakon bekommt diözesane "Hilfe" -Liturgische Eigenwege auch in Freistadt und Linz-St.Theresia


Linz (www.kath.net)
Nach wie vor gibt es keine Stellungnahme der Diözese Linz zu den liturgischen Sonderwegen, von denen zahlreiche Gläubige immer wieder berichten. Die Diözese schweigt zwar, zeigt aber durch manche Zeichen, dass sie diese Wege offenbar mitträgt: Sie bot nun einem der Hauptbeteiligten eine Plattform auf der offiziellen Diözesanhomepage. Diakon Franz Schrittwieser, der in seiner Pfarre offensichtlich eine Messsimulation und andere fragwürdige „liturgische Experimente“ durchführte, veröffentlichte dort einen Kommentar zum Sonntagsevangelium.

Die Fotos, die nach der KATH.NET-Berichterstattung rasch von der Homepage genommen worden waren und mittlerweile rund um die Welt gegangen sind, sorgten für großes Entsetzen bei mehreren österreichischen Bischöfen. Ein hoher österreichischer Würdenträger bestätigte gegenüber KATH.NET, die Fotos rechtfertigten sehr wohl den Vorwurf der Messsimulation und ließen eigentlich keine andere Interpretation zu.

Die Lage des Linzer Diözesanbischofs Maximilian Aichern spitzt sich zu. Ein Mitarbeiter einer römischen Kurie betonte in den letzten Tagen, die Chance für eine vorzeitige Ablöse sei deutlich angestiegen. Auch mehrere deutsche Bischöfe dürften in Rom schon wegen Linz „angefragt“ haben.

Die Berichte über liturgische Missbräuche aus der Diözese Linz reißen nicht ab. Ein Katholik aus Freistadt, der aufgrund beruflicher Gründe nicht genannt werden möchte, berichtete, der Pfarrer verwende überhaupt keine liturgischen Bücher mehr, spreche das Hochgebet meistens frei oder nehme irgendwelche Texte. Auch die Lesungen würden aus Behelfsbroschüren und nicht aus dem Lektionar entnommen. Die Pastoralassistentin stehe außerdem in Albe beim Altar. ´

Liturgisch drunter und drüber geht es offenbar auch in der Linzer Pfarre St. Theresa. Ein KATH.NET-Mitarbeiter besuchte Ende Jänner dort eine Heilige Messe. Der dortige Pfarrer begann die Messe mit dem Kreuzzeichen und meinte dann „Nun übergebe ich an Traudi“. Damit war eine Pastoralassistentin gemeint, die anschließend zum Altar trat und dort eine Art Einführungspredigt hielt. Sie las das Evangelium und hielt die Predigt. Der Pfarrer trat nach einer zweiten Predigt erst wieder beim Hochgebet auf, das offensichtlich ebenfalls verändert wurde.

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Foto: (c) kath.net-Archiv; Welser Diakon mit protestantischer Pastorin bei merkwürdigen liturg. Handlungen


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