Deutscher Kardinal Cordes mit 89 Jahren gestorben

15. März 2024 in Aktuelles


Emeritierter Kurienkardinal war in den 1980ern Miterfinder der Weltjugendtage der katholischen Kirche - Von 1995 bis 2010 leitete er den für karitative Fragen zuständigen Päpstlichen Rat "Cor Unum"


Paderborn/Rom (kath.net/KAP) Der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes ist tot. Der deutsche Kardinal, der auch als Miterfinder der Weltjugendtage der katholischen Kirche gilt, starb Freitagfrüh im Alter von 89 Jahren in Rom, wie die Erzdiözese Paderborn der Nachrichtenagentur Kathpress bestätigte. Cordes leitete von 1995 bis 2010 als Präsident den für karitative Fragen zuständigen damaligen Päpstlichen Rat "Cor Unum". Zuvor war er ab 1980 Vizepräsident des damaligen Päpstlichen Laienrates. Seit 2007 gehörte Cordes dem Kardinalskollegium an.

Aus dem Umfeld von Cordes hieß es, der Kardinal habe sich seit einer Woche in einem Spital in Rom befunden. Bestattet werden soll er in seinem Heimatort Kirchhundem im deutschen Sauerland. Cordes hatte auch nach seiner Emeritierung als Kurienkardinal im Oktober 2010 in Rom gelebt.

Der nun verstorbene Kardinal machte sich früh als ein Mitbegründer der Weltjugendtage einen Namen, für die er das maßgebliche Konzept erarbeitete. Während des Heiligen Jahrs 1983/84 entstand in dem von Cordes geleiteten Jugendzentrum San Lorenzo beim Vatikan die Idee eines Welttreffens junger Katholiken. Zu dem anfänglich als einmaliges Ereignis geplanten internationalen Jugendtreffen kamen 1984 rund 300.000 Jugendliche aus aller Welt nach Rom.

Papst Johannes Paul II. (1978-2005) machte die Treffen danach zur festen Institution. Die alle zwei bis drei Jahre in einer anderen Metropole stattfindenden internationalen Weltjugendtagen sind heute die größten katholischen Veranstaltungen weltweit.

Als Leiter des Päpstlichen Rates "Cor unum" koordinierte Cordes von 1995 bis 2010 Hilfstätigkeiten der katholischen Kirche. Regelmäßig reiste er in Krisenregionen und Katastrophengebiete. Zudem sprach er mit Politikern, um Hilfen zu ermöglichen.

Vor seiner Berufung nach Rom war Cordes Referent der Deutschen Bischofskonferenz und ab Mitte der 1970er Jahre Weihbischof in Paderborn. Cordes hatte Theologie in Münster und Lyon studiert. 1971 wurde er mit einer Dissertation über den Priesterdienst bei dem damaligen Dogmatikprofessor und späteren Mainzer Bischof und Kardinal Karl Lehmann (1936-2018) promoviert.

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Archivfoto Kardinal Cordes: © kath.net/Paul Badde


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