Pecunia non olet - Die DBK sollte einen AfD-Beauftragten ernennen

27. Februar 2024 in Kommentar


Die Deutsche Bischofskonferenz hat jetzt einen "Queer-Beauftragten", aber keinen für Lebensschutz oder auch keinen Beauftragten für "AfD"-Pastoral - Ein Wirtschaftstipp für die DBK - Kommentar von Roland Noé


München (kath.net)
„Weihbischof Ludger Schepers (Essen) wird Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die queere Pastoral.“ Mit diesem Einzeiler hat die DBK Weihbischof Schepers vergangene Woche „befördert“. Wird Schepers jetzt diesen Dienst auf der Grundlage des Katechismus bei dem Thema ausüben oder auf der Grundlage des "Synodalen Irrwegs"? Ob man dem Bischof dazu gratulieren sollte, darf bezweifelt werden. Ich frage mich aber, warum diese kleine Personenkreis überhaupt eine „Spezialbetreuung“ durch die DBK braucht und ob diese denn das überhaupt wollen oder es hier nicht um billige Anbiederung an einen Zeitgeist geht? Bei dem Thema ist die DBK  ja „Weltmeister“.

Aber die Frage ist doch, warum hat die Deutsche Bischofskonferenz nicht für deutlich wichtiger Themen einen "Beauftragten" hat. Warum gibt es keinen Pro-Life-Bischof, der für den Lebensschutz zuständig ist? In der US-Bischofskonferenz gibt es seit vielen Jahren, auch in anderen. Selbst in der Österreichischen Bischofskonferenz hat dies jahrzehntelange Tradition, auch wenn die derzeitig Besetzung mit Bischof Glettler eindeutig eine Fehlbesetzung ist. Also, liebe Lebensschützer, verlangt von euren Bischöfen die Ernennung eines Pro-Life-Bischofs, der sich auch der Sache annimmt und an den Märschen für das Leben teilnimmt. Wie wärs mit Bischof Voderholzer oder Weihbischof Wörner?

Und die andere Frage ist angesichts dieses umstrittenen Schreibens der DBK über die AfD von vergangener Woche, das schon von Peter Winnemöller (und anderen) auseinandergenommen wurde und sogar auf falschen Fakten beruhen soll, nicht auch ein Anlass sein sollte, das die DBK einen AfD-Beauftragen für den Dialog mit der Partei ernennen sollte. Ich vermute, dass des deutlich mehr katholische Wähler im AfD-Bereich gibt als in den queer-Communitys. Allein schon aus wirtschaftlichen Gründen sollte die Bischöfe das mal ernsthaft in Betracht ziehen. Die DBK möchte ja laut eigenen Angaben nicht, dass AfD-Wähler in einem Pfarrgemeinderat sitzen, aber das Kirchensteuergeld der AfD-Wähler wollen sie schon. Oder hatte Bischof Bätzing letzte Woche den AfD-Wählern konsequenterweise auch ausgerichtet: "Tretet doch endlich aus!". Nein, das würde er nie machen.

Also, liebe DBK, go for it und ernennt bei der nächsten Vollversammlung auch einen einen Verantwortlichen für die „AfD-Pastoral“, wie wärs mit dem Bischof von Mainz?  Denn was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Und wenn es euch schon nicht um die Seelen geht, denkt an die alten Römer: "pecunia non olet" ("Geld stinkt nicht") ;-)

P.S. Unabhängig davon würde ich Deutschen Bischöfen beim Thema mal einen ähnlichen Tipp wie Jan Fleischauer im FOCUS geben: "Was hat man im Kampf gegen die AfD nicht alles unternommen: szenische Lesungen, Talkshow-Boykotte, Demonstrationen. Warum es zur Abwechslung nicht mal mit einer anderen Politik versuchen? Klingt verrückt, könnte aber helfen."

 


© 2024 www.kath.net